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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
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er.
    »Er war es nicht«, antwortete Sam.
    Davey blinzelte schnell. »Bist du sicher?«
    Sam nickte. »Er ist tot, Davey. Er war einer von uns. Auch ein Opfer.«
    »Oh!« Davey blickte auf den Boden und stocherte mit der linken Schuhspitze in der Erde. »Dann wird er wiederkommen und mich anzünden wollen.«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Sam. »Er glaubt ja, dass du tot bist, aber du musst uns noch einmal helfen.«
    Davey kniff die Augen zusammen. »Wie?«
    »Du musst dir noch einmal das Jahrbuch ansehen. Du hast gesagt, Alan hat Freunde mitgebracht, die gelegentlich ausgeholfen haben. Wir müssen wissen, wer sie waren.«
    »Okay, das ist leicht«, meinte Davey mit neuem Eifer.
    Zack und Sam folgten ihm zu seiner behelfsmäßigen Hütte und warteten, während Davey in seinem Rucksack kramte und das Jahrbuch hervorholte.
    »Ich dachte, du bewahrst die Sachen in den Tunneln auf«, sagte Zack.
    »Es ist doch sicherer hier bei mir«, erwiderte Davey.
    Er schlug das Jahrbuch in dem Bildteil auf, wo Fotos von über 500 Schülern abgedruckt waren. Lautlos sprach er die Namen mit, während er mit dem Finger von einem Foto zum nächsten ging.

    Er hielt beim ersten Gesicht inne, in dem er einen von Alans Helfern wiedererkannte. Zack sah sich das Foto an und schüttelte den Kopf.
    »Kenne ich nicht«, sagte er. »Wie viele waren es denn?«
    »Drei.« Davey tippte sich an die Schläfe.
    »Such die zwei anderen«, sagte Sam ungeduldig.
    Davey ging mit dem Finger von einem Bild zum nächsten weiter. Diesmal hielt er etwa in der Mitte des Buches inne.
    Zack sah sich das Gesicht an, seufzte und schüttelte den Kopf.
    Davey blätterte weiter und zeigte schließlich auf das Bild eines stämmigen Jungen mit runder, schwarz gerahmter Sonnenbrille und dünnem kastanienbraunem Haar, das in fettigen Strähnen auf seine Schultern fiel. Unter dem Haarschleier wirkte sein Gesicht eigenartig, wie aus Plastik, und seine Nase war so platt gedrückt wie die eines Boxers. Die Augen waren hinter der Sonnenbrille verborgen, und seine dünnen Lippen zeigten keinerlei Ausdruck.
    »Erinnerst du dich an ihn, Sam?«, fragte Davey und tippte auf das Bild. »Er hatte zwar einiges aus Büchern aufgeschnappt, aber er war ziemlich ungeschickt. Der Typ hat mir drei Scheinwerfer ruiniert.«
    Sam sah sich das Foto an, und in seiner Erinnerung begann sich ein Bild zu formen. »Was ist mit seinem Gesicht?«
    »Das sind Verbrennungen«, sagte Zack mit zitternder Stimme. »Mir hat er erzählt, dass er versehentlich einen Topf mit kochendem Wasser umgestoßen hat, als
er noch ganz klein war. Als meine Kalli zur Welt kam, habe ich immer darauf geachtet, dass die Pfannen und Töpfe nie über den Herd hinausragen.«
    Sam schnippte mit den Fingern. »Genau. Wir haben ihn immer den Schnaps für die Cast-Partys beschaffen lassen. Wenn die Kassierer in den Läden sein Gesicht sahen, war es ihnen viel zu peinlich, nach einem Ausweis zu fragen. Das war sehr praktisch.«
    »Ja, das war cool«, stimmte Davey grinsend zu.
    »Einmal habe ich ihn nach einer Party nach Hause gefahren«, erzählte Sam weiter, »und da habe ich seinen alten Herrn gesehen. Also, das war vielleicht ein gruseliger Typ. Seine Arme waren auch ganz verbrannt. Sah wirklich nicht schön aus. Ich glaube, er hat gesagt, das wäre in der Firma passiert. Wie hieß der Junge doch gleich?«
    »Lucas«, sagte Zack.
    »Hast du ihn gut gekannt?«
    »Ich habe dir doch einmal erzählt, dass Vadik und seine Tochter von einem Bekannten zu mir geschickt wurden.«
    »Das war er?«, rief Sam vorwurfsvoll.
    »Wir haben seit Jahren kein Wort mehr gesprochen«, rechtfertigte sich Zack. »Er kam vor zehn Jahren einmal zu mir. Er war pleite, und es ging ihm ziemlich schlecht. Ich glaube, er hat mir leid getan. Ich tat, was ich konnte, aber seine Verletzungen waren schlimmer, als er gesagt hatte. Er hat überall Verbrennungen, die er aber über einen längeren Zeitraum erlitten haben muss. Bei seinem Gesicht habe ich einiges machen können, aber es war einfach nicht genug gesundes Gewebe
übrig, um am restlichen Körper noch viel auszurichten. Ich dachte jedenfalls, dass wir im Guten auseinandergegangen sind, vor allem als er dann Vadiks Tochter zu mir schickte.«
    »Verdammt!« Sam trat frustriert in die Erde. »Er war bei Vadik in dem Auto, aber sein Gesicht hat mir nichts gesagt. Wie kann so ein verkorkster kleiner Scheißer uns die Schuld für sein Leben geben? Okay, Ironman war ein echter Mistkerl, aber was haben wir

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