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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
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Holztreppe neben einem großen begehbaren Gefrierschrank.
    Sie stiegen die Treppe zu einem behelfsmäßigen Büro hinauf, das aus dünnen Sperrholzplatten über dem Gefrierschrank errichtet war. Als Hogan klopfte, klapperte die dünne Tür in ihrem Rahmen. Es kam keine Reaktion, sodass Hogan schließlich die Klinke drückte und eintrat.
    Niemand war in dem Büro, das allem Anschein nach für die Buchhaltung benutzt wurde. Die Sammelordner auf den Regalen waren nach Datum geordnet und reichten mindestens vier Jahre zurück. Auf dem Schreibtisch standen ein gewöhnlicher Dell-Computer und eine große Rechenmaschine.
    »Vielleicht hätten wir doch vorher anrufen sollen«, meinte Preston.
    »Dann hätten wir das hier nicht zu sehen bekommen«, gab Hogan zurück.
    »Wir könnten ja die Kellnerin zur Vernehmung mitnehmen. Wer weiß, was sie uns verheimlicht.«
    »Nun, eine heimliche Schwäche für alte Polizisten wird es ganz sicher nicht sein«, antwortete Hogan
trocken. »Außerdem braucht es heutzutage mehr als einen guten Lassotrick, wenn man mit den jungen Collegegirls mithalten will. Die sind mit allen Wassern gewaschen und haben alle das Kamasutra gelesen.«
    »Was zum Henker ist das denn wieder? Und gibt’s davon vielleicht auch eine DVD?«
    Hogan lachte. »Lucas hat noch zwei andere Restaurants hier in der Gegend.«
    »Haben sie in einem vielleicht auch Steak auf der Karte?«
    »Nun, Nummer zwei auf meiner Liste heißt The Olde Steak House .«
    »Als Detective würde ich daraus schließen, dass man dort ein saftiges Stück Rindfleisch bekommen müsste.«
    »Dann wollen wir mal sehen, ob deine Theorie stimmt.«

101
    Ein braunes Auto fuhr gerade weg, als Sam, Zack und Davey bei dem beliebten Fischrestaurant ankamen. Zack schwitzte trotz der kühlen Luft im Mercedes, doch Sam stellte fest, dass er sich seltsam ruhig fühlte.
    Er zog seinen Revolver. »Ich gehe hier nicht ohne
eine Antwort weg«, sagte er. »Die Konsequenzen sind mir egal. Wenn ihr nicht mitmachen wollt …«
    Zack beugte sich zum Handschuhfach hinüber und holte seine kleine Pistole heraus. Auf dem glänzenden Stahl der Waffe waren getrocknete Blutflecke zu sehen.
    »Ich bin dabei«, sagte er.
    Sam wandte sich Davey zu. »Lass dich nicht sehen. Wir sind bald wieder zurück.«
    Davey rutschte auf dem Rücksitz noch etwas tiefer hinunter. Seine Augen waren so groß wie die eines Kindes auf einem Riesenrad.
    Das Restaurant war gut besucht, doch Sam zögerte nicht, entschlossen zwischen den Tischen hindurch zur Schwingtür am anderen Ende des Speisesaals zu schreiten. Die junge Kellnerin, an der sie vorbeigingen, zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    Mehrere Köche blickten von der Arbeit auf, ohne jedoch besonderes Interesse zu zeigen. Zack und Sam traten völlig unbehindert in den begehbaren Gefrierschrank; wer würde sich schon freiwillig in die Höhle des Löwen begeben, ohne eingeladen worden zu sein?
    Nicht ganz so zielstrebig, wie sie das Restaurant betreten hatten, stiegen sie in die Tunnel hinunter. Die Dunkelheit und die drückende Luft dämpfte ihre Entschlossenheit ein wenig.
    Unten angekommen, blieb Sam stehen und schaltete seine Taschenlampe ein. Der schwache Lichtstrahl vermochte die Dunkelheit kaum zu durchdringen.
    »Mach die Luke zu«, sagte er. »Mal sehen, was passiert.«
    Zack stieg die Treppe hoch und zog die Klapptür zu.
Augenblicklich gingen die Lichter an der Decke des Tunnels an. Sam schaltete die Taschenlampe aus, und sie gingen weiter.
    Als sie in den Raum mit dem roten Sofa kamen, hatte Sam ein flaues Gefühl im Magen; die Nervosität und Anspannung wurden mit jedem Schritt größer, und sein Verstand versuchte ihm klarzumachen, dass er in die falsche Richtung unterwegs war.
    Er durchquerte den Raum und klopfte an die Tür, die in die Machtzentrale führte. Keine Reaktion. Er klopfte noch einmal, dann versuchte er die Tür zu öffnen. Verschlossen.
    Stirnrunzelnd drehte sich Sam zu Zack um, als ein fernes Kratzen von Metall auf Stein von irgendwo tief in den Tunneln zu hören war. Sie gingen zum nächsten Torbogen weiter, doch im Gegensatz zu dem Gang, durch den sie gekommen waren, blieb der nächste Tunnel dunkel.
    Sam schaltete die Taschenlampe ein und ging hinein. Zack folgte ihm aufgeregt.
    In dem Tunnel, den sie nicht kannten, bewegte sich Sam besonders vorsichtig, den Lichtstrahl auf den Boden gerichtet. Nach wenigen Metern kamen sie zu einer kleinen Zelle, die in die Wand gegraben war. Sie war kaum mehr als einen

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