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Die Stimme des Feuers

Titel: Die Stimme des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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einzugestehen.«
    »Machen ältere Menschen denn keine Fehler, Graelam?« fragte sie leise.
    »Doch«, sagte er leichthin, setzte sich auf einen Stuhl und kreuzte die Arme vor der breiten Brust. »Aber merk dir eines, mein Weib, ich will von dir kein Gejammer mehr hören. Das langweilt mich nur.«
    »Sehr wohl, Mylord. Ich sage nichts mehr.« War es Stolz? Gekränkte Ehre? Dummheit?
    Lachend nahm er sie an beide Schultern. »Wäre es dir lieber, wenn ich mit dem hübschen Mädchen schlafe, das eben das Essen serviert hat?«
    »Ja!« schrie sie. »Es ist mir gleich, was du tust!«
    Er legte sie auf den Rücken und zog sie aus. Dann ließ er sie los, um sich des Schlafrocks zu entledigen. Da richtete sie sich auf die Knie und wollte fliehen. Er bekam sie am Fußgelenk zu packen und warf sie wieder aufs Bett.
    »Nein«, sagte er, »ich habe noch nicht genug von deinem süßen Körper. Aber du wirst kein Vergnügen dabei finden, Mylady.« Er
    machte ihr die Beine breit und drang in sie ein. Seine Augen weiteten sich, denn sie war feucht und bereit für ihn!
    Kassia fühlte, wie er sich tief in ihr bewegte, und sie schrie auf, sie war außer sich, ihr Körper empfand rasch hintereinander unglaubliche Wonne. Es hörte einfach nicht auf, und ein Schrei nach dem anderen entrang sich ihrer Kehle.
    Graelam fühlte ihre Hände, die seine Schultern umklammerten. Sie hob ihm das Becken bei jedem seiner Stöße entgegen. Er küßte sie leidenschaftlich, und als er sich entlud, stöhnte er an ihrem Mund.
    Er preßte sie an sich. Er konnte ihre leidenschaftliche Hingabe noch gar nicht fassen. Er hatte sie doch bestrafen wollen. Das war ihm völlig mißlungen.
    Verdammtes Weib! »Auf einmal so nachgiebig und leidenschaftlich? Hast du an ihn gedacht, als ich zu dir kam?«
    Sie begann zu zittern und wurde dann wie leblos in seinen Armen. »Und jetzt schlafe, Kassia! Ich gestatte dir nicht, dich zu waschen. Mein Samen soll in deinem Schoß bleiben.«
    Schließlich fiel Graelam in Erschöpfungsschlaf. Seine Schulter war naß von ihren Tränen.

26
    Ich muß mir alles merken, sagte sich Kassia in der hochgewölbten Kathedrale. Denn eines Tages werde ich meinen Enkeln erzählen, daß ich bei der Krönung König Edwards I. dabei gewesen bin. Mit aufmerksamen Blicken verschlang sie die Darstellung der prächtig gewandeten Lords und Ladys, die wundervolle Architektur und die herrlichen Buntglasfenster. Sie genoß den religiösen Emst der Zeremonie. Die Prälaten, deren wallende Gewänder ebenso schön waren wie die des Königs und der Königin, sprachen mit gedämpften und ehrfurchteinflößenden Stimmen in lateinischer Sprache. Als Edward Zepter und Krone empfing, beugte Kassia sich vor. Viel zu schnell war alles vorbei. Graelam seufzte erleichtert auf. Sie sah ihn unsicher an. Er nickte und sagte nur: »Kassia, ich werde dich jetzt Edward und Eleanor vorstellen.«
    Sie sieht schön aus, dachte er und verglich Kassia unwillkürlich mit den anderen edlen Damen, die sich im großen unteren Saal des
    Weißen Towers versammelt hatten. »Komm, Kassia, du wirst viele Menschen kennenlernen.«
    Ja, Kassia wurde vielen Lords und Ladys vorgestellt, und es kam ihr eigenartig vor, wie ihre Lippen dabei in einem unaufhörlichen Lächeln erstarrten. Doch war sie keineswegs eingeschüchtert, wie sie vorher erwartet hatte. Graelam spielte seine Rolle als Ehemann gut. Er tat so, als freute er sich, daß alle seine Freunde seine Gattin kennenlernten. Viel macht auch die Halskette aus, dachte sie. Obwohl sie ihr zu schwer war und sie nie vergaß, welche Seelenpein sie ihr gebracht hatte, verlieh sie ihr doch durch ihr kostbares, leicht exotisches Aussehen ein merkwürdiges Selbstvertrauen.
    »Na, ist denn das die Möglichkeit! Chandra, sieh, was Cornwall da hergeschickt hat! Mylord Graelam!«
    Kassia blickte hoch und sah in die fröhlichen blauen Augen eines der bestaussehenden Männer, denen sie je begegnet war. Er war fast so groß wie Graelam, breit in den Schultern und schmal an Taille und Hüften. Sein Haar war wie poliertes Gold, und der leicht gebräunte Kopf wies edle Züge auf. Neben ihm stand eine bildschöne Dame, die vollkommene Gattin für einen solchen Mann. Plötzlich kam sich Kassia mager und häßlich vor und wußte nichts mehr zu sagen. Vor dieser unglaublich schönen Frau mit den goldblonden Haaren und dem vollkommen geformten Körper schwand all ihr Selbstvertrauen.
    »Also bist du mit Chandra zu dem großen Ereignis aus der Wildnis des

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