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Die Stimme des Feuers

Titel: Die Stimme des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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verschnürte kleine Päckchen sobald wie möglich an Dienwald de Fortenberry senden werde. Was in dem Päckchen war - die Halskette und ein Brief an Dienwald würde ihr Geheimnis bleiben.
    Zu Brans freudiger Überraschung ließ seine Herrin auf dem Rückweg zur Burg mehrmals ein lautes Lachen hören.

31
    »Kleines Hühnchen, darf ich Euch sagen, daß Ihr mich mehr überrascht habt, als ich es je für möglich gehalten hätte?«
    Kassias trauriges Lächeln traf Dienwald de Fortenberry tief ins Herz. »Aber Ihr seid gekommen«, sagte sie.
    »Ja, obwohl ich zuerst an einen neuen bösen Streich dieses Hurensohns Sir Walter glaubte.«
    »Mein Mann hat Sir Walter belohnt, indem er ihn zum Kastellan von Crandall machte«, sagte sie zurückhaltend. »Ich glaube, er konnte mich sowenig leiden wie ich ihn.«
    Dienwald zog sein Kampfroß näher an ihre Stute. »Ich sehe, Ihr habt Gepäck bei Euch, kleines Hühnchen. Und Ihr habt mir die Halskette geschickt. Was wünscht Ihr von mir?«
    Kassia holte tief Luft. »Ich möchte nach Haus zu meinem Vater in die Bretagne. Die Halskette soll Eure Bezahlung sein.«
    Dienwald merkte, daß es ihr ernst war, und lachte kurz auf. »Dann hat Euch also dieser Schwachkopf von einem Ehemann endgültig vertrieben«, sagte er bedächtig. »Gewiß seid Ihr Euch der Ironie des Schicksals bewußt, kleines Hühnchen.«
    »Ja, es wäre wirklich klüger gewesen, wenn ich mich von Euch schon beim erstenmal hätte nach Belleterre bringen lassen.«
    Jetzt bemerkte er die tiefen Schatten unter ihren Augen und fragte ergrimmt: »Hat Euch der Schweinehund geschlagen?«
    Kassia schüttelte müde den Kopf. »Ich hatte durch eigene Dummheit eine Fehlgeburt und kann es ihm eigentlich nicht vorwerfen, daß er darüber zornig wurde. Allerdings wußte ich nicht, daß ich schwanger war.«
    »Das tut mir sehr leid, Kassia. Wenn es wirklich Euer Wunsch ist, bringe ich Euch zu Eurem Vater.«
    »Ich muß es mir wünschen«, sagte sie leise.
    »Er wird Euch verfolgen.«
    »Vielleicht, aber ich bezweifle es. Es ist wahrscheinlicher, daß er die Ehe annullieren läßt und eine echte englische Lady zur Frau nimmt.«
    Dienwald stieß ellenlange Flüche aus, so daß seine Männer überrascht zu ihm hinschauten. Beim Teufel, er wünschte, er könnte Graelam ein wenig Vernunft in den Dickschädel prügeln! Denn er wußte sehr gut, daß sie ihren Mann liebte.
    »Wollt Ihr mir helfen, Dienwald?«
    »Ihr seid nicht mit dem zufrieden, was er Euch bietet«, sagte er tonlos. »Was ist es, womit Ihr Euch nicht abfinden könnt?«
    »Daß er mich behandelt, als wäre ich nichts anderes als eine Zuchtstute. Er liebt mich nicht und wird es auch nie tun. Ich glaubte, ich könnte vielleicht sein Vertrauen und seine Achtung gewinnen, aber es war alles vergebens. Ich halte es nicht mehr aus. Wollt Ihr mir helfen?«
    »Ja, kleines Hühnchen. Offensichtlich ist es mein Schicksal, immer wieder mit Euch zusammenzukommen. Aber die Halskette will ich nicht haben. Auf dem verdammten Ding lastet ein Fluch. Habt Ihr keine Angst, daß ich Euch etwas antun könnte?«
    Sie schien überrascht. »Sollte ich Euch nicht trauen?«
    »Immerhin habe ich Euch im Verlies auf Wolffeton angekettet und dem Zorn Eures Gatten überlassen.«
    »Ja, aber das war nur zu begreiflich. Wahrscheinlich hätte ich an Eurer Stelle nicht anders gehandelt.«
    »Nun gut, Mylady. Zunächst reiten wir zu meiner Burg, um Lebensmittel zu holen. Dann übergebe ich Euch innerhalb von zwei Wochen sicher in die Hände Eures Vaters. Darauf könnt Ihr Euch verlassen.«
    »Danke, Dienwald. Aber behaltet bitte die Halskette! Jeder Kaufmann wird sie Euch für teures Geld abkaufen. Ich möchte sie nie mehr sehen.«
    Er nickte. Dann fragte er neugierig: »Wie seid Ihr von Wolffeton weggekommen, ohne daß Euer Mann etwas merkte?«
    Sie lachte kurz auf, ein bitteres Lachen. »Er ist ohne Abschied zum Herzog von Cornwall geritten. Aus welchem Grund, weiß ich nicht.«
    »Gut. Und nun kommt, kleines Hühnchen! Wir haben eine weite Reise vor uns!« »Ihr seid schneller als erwartet eingetroffen, Graelam«, sagte der Herzog von Cornwall beim Wein zu seinem Gast. »Ich wollte Eure Meinung zu den hochfliegenden Plänen Edwards hören.«
    »Ah, juckt es ihn schon unter dem prächtigen Königsmantel? Ich nehme an, er will gegen Wales reiten.«
    »Ja, ich dachte mir schon, daß er es mit Euch besprochen hat. Er will dort eine Burg errichten.«
    »Nicht schlecht«, sagte Graelam und trank von dem süßen

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