Die Stimme des Feuers
neuen Rang.
»Blount überläßt dem Herzog sein Zimmer. Nan und Alice, ihr werdet dort gründlich saubermachen. Und ich hoffe, daß ihr rechtzeitig die neuen Kissen für den Sessel des Herzogs fertig habt.«
Sie erteilte noch einige Befehle und entließ dann alle bis auf den Koch und seine Gehilfen. Mit ihnen besprach sie eine Stunde lang Rezepte für die Mahlzeiten. Danach erhob sich Kassia und massierte sich den Nacken. Sie wäre jetzt gern ausgeritten. Doch würde Grae-lam es ihr gestatten? Wenn sie ihn fragte, würde er sie wahrscheinlich vor allen Leuten demütigen.
»Ich bringe eine gute Nachricht, Mylady. Ihr sollt mir als erste gratulieren.«
Kassia fuhr auf. Sie hatte Guy nicht kommen hören.
»Mein Vater ist gestorben. Seine Burg bei Dover und seine Ländereien gehören jetzt mir. Nein, Ihr braucht mir zu seinem Tode kein Beileid auszusprechen. Er war ein verkommener alter Wüstling, gemein und grausam. Sein Tod ist ein Segen für seine Männer und die Dienerschaft. Und für meine arme Schwester, die unter seinem Dach lebte.«
»Dann gratuliere ich Euch, Guy. Ihr seid jetzt ein begüteter Ritter. Ihr werdet uns verlassen?«
»Ja. Meine Burg ist natürlich nicht mit Wolffeton zu vergleichen. Aber es ist ein Anfang. Langsam glaube ich an Bestimmung.«
Fragend legte Kassia den Kopf schief. Sie wartete auf eine Erklärung für seine seltsamen Worte. Aber er schüttelte nur lächelnd den Kopf.
Zu Kassias Freude zögerte Graelam nicht, Sir Guy seine Glückwünsche auszusprechen. Bis in die frühen Morgenstunden flossen Bier und Wein in Strömen. Graelam war in trunkener Hochstimmung und wollte dem jungen Ritter Nan aufdrängen. Aber Guy lehnte ab. Laut erklärte er der ganzen Gesellschaft, er zweifle daran, daß er in der Lage sei, sein Glied noch hochzubringen.
Still verließ Kassia den Saal, in der Hoffnung, ihr Mann würde unten vom Schlaf überwältigt werden. Auf der Treppe hörte sie hinter sich Röcke rascheln. Sie drehte sich um.
»Wie traurig für dich, daß der hübsche, leicht lenkbare Guy uns verläßt!«
»Ja, das ist für uns alle traurig«, sagte Kassia ruhig. »Dir aber rate ich, das Bett aufzusuchen, Blanche. Du redest schon so betrunken wie die Männer.«
Blanche war in der Tat stark berauscht. Sie warf Kassia einen bösen Blick nach und tastete sich dann vorsichtig zu ihrer Kammer. Dort entkleidete sie sich mühsam und schlüpfte dann ins Bett. In ihrem Kopf drehte sich alles. Es ist fast so, als hätten meine Wünsche ihn hergezaubert, dachte sie, als die Tür langsam von außen aufgemacht wurde. Im Dunkeln konnte sie nur eine Männergestalt erkennen, die eines hochgewachsenen Mannes.
»Graelam«, flüsterte sie.
Darm kam er auf sie zu. Unterwegs entledigte er sich seiner Kleider.
»Ich wußte, daß Ihr kommen würdet«, sagte sie und streckte die Arme nach ihm aus.
»Ja«, sagte er leise. »Und nun bin ich da.«
Ein wohliges Gefühl durchrieselte Blanche, als er sie in die Arme nahm und auf seinen Schoß zog. Er fand ihren willigen Mund und küßte sie ausgiebig so lange, bis sie vor Verlangen nach ihm zu zittern begann, Triumph im Herzen.
Ihre Haut fühlte sich an seinen suchenden Fingern wie Seide an.
»Es hat so lange gedauert«, flüsterte sie und streichelte seine Brust und seinen Unterleib.
»Hast du nach dem Tod deines Gatten keinen Mann mehr gehabt?« fragte er leise.
»Keinen. Und er war ein wüster Kerl.«
»Das bin ich nicht«, sagte er, drückte sie aufs Bett und legte sich neben sie. »Was für eine angenehme Frau du bist«, sagte er heiser vor Erregung, denn jetzt hatten seine Finger den Eingang in ihren weichen Schoß gefunden.
Blanche wimmerte. Sie verlangte so stark nach ihm, daß sie sich kaum noch beherrschen konnte. Sie faßte nach seinem steifen Glied.
»Ich komme jetzt jede Nacht in dein Bett«, versprach er. »Du wirst dir nie wieder einen anderen Mann wünschen.«
Sie zog ihn über sich und machte ihm willig die Beine breit.
Mit seinem Fingerspiel trieb er sie bis an den Rand des Wahnsinns. Dann drang er behutsam in sie ein. Er holte tief Luft, die Wärme ihres Schoßes erregte ihn, und er stieß tief hinein.
»Jetzt, jetzt!« brachte Blanche mit keuchendem Atem hervor und kam ihm bei jedem Stoß entgegen, so daß er tiefer und tiefer eindrang und dem Höhepunkt nah war. Doch er hielt sich zurück, bis ihre leisen Lustschreie die stille Kammer erfüllten.
Dann erst entlud er sich und fiel danach schwer auf sie. Beide Köpfe lagen
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