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Die Stimme des Feuers

Titel: Die Stimme des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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vergewaltigt?«
    »Nein, das habe ich dir doch gesagt.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß solche rohen Schurken, wie Blanche sie mir beschrieben hat, einem so verlockenden Weibsstück wie dir nicht die Beine breitgemacht und sie mit ihrem Samen gefüllt haben.«
    Sie zuckte unter den groben Worten zusammen, erwiderte aber mit Festigkeit: »Ihr Anführer Edmund war kein roher Schurke. Seine Männer sprachen ihn mit >Mylord< an.«
    »Ich kenne in dieser Gegend keinen Lord Edmund.«
    »Ich glaube auch nicht, daß es sein wahrer Name war.«
    »Dann sag mir, Kassia, wie dieser Edmund ausgesehen hat!«
    »Er war nicht so groß wie du. Seine Haare, Brauen und Augen hatten eine eigentümliche Färbung. So wie der Sand am Meer. Er kannte dich. Ich glaube, er hatte Angst vor dir.«
    So sehr Graelam auch in seiner Erinnerung suchte, er kannte keinen Mann, auf den ihre Beschreibung zutraf. »Hat er dich deshalb zurückgebracht? Weil er sich vor Vergeltung fürchtete?«
    »Nein«, sagte sie ehrlich. »Ich sagte dir doch, daß ich glaube, er hatte Mitleid mit mir. Er fragte mich, ob ich lieber in die Bretagne oder hierher zurückkehren wolle.«
    »Und warum wolltest du lieber hierher zurückkehren, mein Weib?«
    »Er sagte mir, auch wenn ich in die Bretagne zurückginge, würdest du weiterhin Anspruch auf Belleterre erheben. Du könntest sogar gegen meinen Vater Krieg führen, um deine Rechte zu wahren. Das durfte ich nicht zulassen.«
    »Ah, sieh mal an, das kleine Opferlamm!« sagte er mit drohendem Hohn.
    Sie schloß die Augen. Verzweifelt sagte sie flüsternd: »Bitte, du mußt mir glauben, Graelam.«
    Ebenso leise fragte er: »Weißt du noch, Mylady, was ich dir angedroht habe, falls du wieder einen Fluchtversuch unternimmst?«
    Sie wußte es noch, und ohne Besinnen rannte sie schnurstracks auf die Tür zu.
    Aber da packte er sie schon mit kräftigem Arm um den Leib und hob sie in die Höhe. Sie drehte und wand sich, aber er verstärkte nur seinen Griff. Ihr war, als erdrückte er sie. Gleich darauf legte er sie aufs Bett, setzte sich und sah sie gespannt an.
    »Mich verschmähst du«, sagte er in fast nachdenklichem Ton. »Haben dir Edmunds Zärtlichkeiten besser gefallen? Hast du bei ihm dein Vergnügen gefunden?«
    Aus weit geöffneten Augen sah sie ihn völlig verständnislos an. Da wurde ihm klar, daß sie die Wahrheit gesagt hatte. Sie war nicht vergewaltigt worden.
    Kassia schluckte. »Warum glaubst du mir nicht? Ich habe dich noch nie belogen.«
    Er achtete nicht darauf. »Kassia, womit hast du ihn bezahlt?«
    »Ich habe ihn nicht bezahlt! Warum willst du mir nicht glauben?«
    »Bleib ruhig liegen, Mylady!« Ein Gedanke war ihm gekommen. Er ging zu seiner großen Truhe hinüber, hob den Deckel hoch, schob den Arm durch die kostbaren Stoffe bis auf den Boden und holte einen großen Lederbehälter heraus, den er mit zitternden Fingern öffnete. Die Halskette, die eines Königs würdig war, war verschwunden. In diesem Augenblick entschwand ihm alle Hoffnung. Und er hatte ihr doch glauben wollen! Aber sie hatte ihn belogen.
    Langsam verstaute er den Lederbehälter wieder auf dem Boden der Truhe, klappte den Deckel zu und ging schweigend zum Bett zurück. »Es war dumm von dir zurückzukommen«, sagte er dann.
    »Ich ... ich verstehe nicht.«
    »Die Halskette ist weg.«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Was für eine Halskette?«
    Er beugte sich über sie und hob den Saum ihres Kleides hoch.
    Kassia wollte sich losreißen. Aber mühelos warf er sie zurück. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie, wie er das Wollkleid in Stücke riß. Dann nahm er ihre Hände und legte ihr sie über den Kopf.
    »Graelam, was hast du vor?«
    »Das habe ich dir vor deiner Flucht schon bis ins einzelne erläutert.«
    »Nein!« schrie sie. Doch ohne sich um ihr Flehen und das Entsetzen in ihren Augen zu kümmern, band er ihr die Hände über dem Kopf fest.
    Rasch fing er auch ihre strampelnden Beine ein, zog sie weit auseinander und band sie ebenfalls fest. Dann zog er den Dolch.
    Vor Angst halb wahnsinnig, flüsterte sie: »Bitte, tu mir nicht weh!«
    Bedächtig schlitzte er ihre Röcke auf, Lage um Lage, bis sie nackt und hilflos ausgestreckt vor ihm lag. Dann richtete er sich auf und ließ den Blick prüfend über jeden Zoll ihres Körpers wandern. Leidenschaftslos bemerkte er: »Du hast etwas zugenommen. Ich bin gespannt, ob du mir jemals in deinem kleinen Bauch einen Sohn austragen wirst.«
    Kassia schloß die Augen in namenloser Furcht vor

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