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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Sicherheit und Status auf New Riviera gefährdete? War Ormann böswillig oder einfach nur eifersüchtig?
    »Ich weiß, dass er ein paarmal mit den Behörden aneinandergeraten ist. Angesichts des Lebens, das er führt, war das wohl unvermeidlich. Aber ich bin sicher, er hatte gute Gründe für alles, was er getan hat.«
    Ormann sah sie verblüfft an – die Frau, die er heiraten und zur Mutter seiner Kinder machen wollte. »Du weißt von diesen Verstößen?« Er hatte eindeutig erwartet, dass seine Enthüllungen über Lynx’ Untaten sie ärgern oder aus der Fassung bringen würden. Dass das nicht so war, beunruhigte ihn. »Und du hast ihn nicht angezeigt, sondern hast dich weiter mit ihm getroffen, um ihm zu helfen?«
    Sie blieb trotzig. »Er braucht Hilfe, keine Verhaftung. Egal was er getan hat, ich weiß, dass er triftige Gründe dafür hatte. Und trotz allem, was dein kleiner Spionagebericht behauptet, weiß ich genau, dass er keiner Fliege grundlos etwas tun würde.« Draußen sangen die Silalanguets weiter, doch sie wurden übertönt von Ormanns Wut.
    »Du bist verrückt! Wie kannst du das glauben? Dieser Kerl ist ein gesuchter Verbrecher, kein verlassenes Kind!« Er machte einen so heftigen Schritt auf sie zu, dass sie zusammenzuckte. »Was ist mit dir los, Clarity? Was hat der Mann mit dir gemacht?« Sein Ton wurde sogleich behutsam und zärtlich. »Das ist es, nicht wahr? Er hat etwas mit dir gemacht – dich nicht bloß durch Reden beeinflusst.«
    »Wer ist jetzt hier verrückt?«, erwiderte sie. Leider wusste sie, dass Flinx, wenn er gewollt hätte, genau das hätte tun können, was Ormann andeutete. Flinx hatte versprochen, es nicht zu tun. Also hatte er es auch nicht getan – oder doch? Das Hin und Her in diesem Streitgespräch machte sie allmählich benommen.
    Ormann nahm ihr Schweigen als Zustimmung. »Jetzt verstehe ich. Und glaube mir, Clarity, ich bin erleichtert zu hören, dass du nicht verantwortlich dafür bist, wie es sich zwischen uns entwickelt hat. Wir brauchen jetzt nichts weiter zu tun, als herauszufinden, was er mit dir angestellt hat, dann können wir die Wirkung aufheben.« Er verfiel in Nachdenken. »Er wird irgendeine Droge benutzt haben, die sich unauffällig verabreichen lässt, sodass du nicht bemerken konntest, dass er dich manipuliert. Oder vielleicht hat er dich hypnotisiert. Irgendeine Art von Hypnose dürfte hier im Spiel gewesen sein.«
    Sie wusste nicht, ob sie weinen oder lachen sollte. »Bill, er hat nichts mit mir angestellt! Ich bin dieselbe wie immer. Ich versuche nur, ihm zu helfen.«
    »Natürlich tust du das.« Jetzt nahm er einen Tonfall an, als würde er mit einer Geisteskranken reden. »Das ist genau das, was du denken sollst. Ich habe immer vermutet, dass er ein mieser Kerl ist. Jetzt sehe ich, wie hinterhältig er ist.« Er lächelte ermunternd. »Aber mach dir keine Sorgen. Ich werde mich darum kümmern, Clarity. Sobald das erledigt ist, wird auch die Wirkung auf dich aufhören, egal, was er benutzt hat, und du wirst wieder völlig bei Verstand sein.« Je erleichterter er aussah, desto unruhiger wurde Clarity.
    »Bill, ich kann dir nur immer wieder sagen, dass du das alles völlig falsch verstehst. Alles was ich tue, ob falsch oder richtig, tue ich aus freien Stücken. Ich wurde nicht hypnotisiert, unter Drogen gesetzt oder sonst wie manipuliert. Ich bin noch dieselbe wie vor Philips Ankunft. Und ich weiß, dass er noch derselbe ist wie vor sechs Jahren. Erwachsener und erfahrener, aber ansonsten ist er derselbe geblieben. Wir, nun ja, wir verstehen uns in einer Hinsicht eben sehr gut.«
    »Tatsächlich? Da ist etwas Besonderes zwischen euch beiden? Natürlich will er, dass du das denkst.« Er kam auf Armeslänge heran und ging in die Hocke, sodass er ihr auf Augenhöhe begegnen konnte. »Erzähl mir doch mehr über euer besonderes Verhältnis.«
    Sie forschte in seinem Gesicht. Das war nicht mehr derselbe William Ormann, den sie seit über einem Jahr gekannt hatte, den sie überlegt hatte zu heiraten. Der Mann, der vor ihr hockte, war besessen. Sie überlegte, ob sie noch einmal herausstellen sollte, dass ihre Freundschaft mit Flinx rein platonisch war, doch vermutlich würde schon die Anspielung auf ein körperliches Verhältnis Ormanns Paranoia verstärken. Abgesehen davon, dass sie kein solches hatten.
    »Ich – ich kann es dir nicht beschreiben. Es ist nur so ein Gefühl.«
    »Ich verstehe. Ein Gefühl. Du hast ein Gefühl bei diesem Lynx, bei einem

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