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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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von hinten an.
    Der vier Fuß große Insektoid wich zur Seite aus, während er mit beiden rudimentären Flügeldecken ausholte und den Mann bewusstlos schlug. Die Chitinhüllen hatten, wie Clarity bemerkte, während sie an ihren Fesseln zerrte, um sich zu befreien, das satte Dunkelrot des fortgeschrittenen Alters.
    Ob alt oder nicht, die flinke Geschmeidigkeit, mit der der Thranx sich auf seinen vier Echtfüßen bewegte, war erstaunlich anzusehen. Während Serale ihr Komgerät sinken ließ und den Neuling angaffte, griffen zwei ihrer Komplizen zur Waffe. Doch der Thranx feuerte ohne Zögern und ohne Angst, Flinx zu treffen, gleichzeitig mit Pistole und Gewehr und erschoss die Angreifer.
    Das verschaffte dem dritten den Moment, um sich zu ducken und in Deckung zu gehen, und Serale die Zeit, ihr Komgerät gegen eine Waffe zu tauschen. Der erste Schuss von beiden verfehlte den schnell ausweichenden Thranx, der hinter der Küchentheke verschwand. Die beiden Menschen feuerten noch einmal, doch da die Theke aus Kompositmaterial bestand, das nur wie Holz aussah, erschienen zwar Löcher in der Oberfläche, aber die Geschosse drangen nicht durch.
    Serale richtete ihr Feuer noch einmal auf denselben Fleck, um vielleicht doch einen Durchschuss zu erzielen. Der Lärm der kleinen, aber leistungsstarken Explosivgeschosse, die sie und ihre Komplizen verwendeten, war ohrenbetäubend.
    Es erfolgte kein Gegenfeuer. War der Thranx getroffen worden?, fragte sich Clarity. Oder wollte er Zeit gewinnen und bereitete einen Gegenangriff vor?
    Dann entdeckte sie, dass der Kasten mit den beiden Minidrachen sich zentimeterweise zurückbewegte. Einen Augenblick später fiel er hinter die Küchentheke. Konzentriert mit deren Zerstörung beschäftigt, bemerkte weder Serale noch ihr verbliebener Kompagnon diesen Vorgang.
    »Pass auf!«, schrie Serale, als zwei sehr schnelle und sehr zornige Minidrachen direkt auf die beiden zusausten.
    Serale zielte auf die Tiere. Ihr Kompagnon zögerte kurz, dann sprintete er zur Tür hinaus. Eine Sekunde später tauchten die Antennen und Facettenaugen des Thranx hinter der Theke auf, gefolgt von den Mündungen seiner Waffen.
    Serale kam nicht mehr dazu, auf die Minidrachen zu schießen, sie wurde von dem Schallgewehr niedergemacht. Die gebündelte akustische Ladung schlug ein beträchtliches Loch in ihren Hals, das sie nahezu köpfte. Nicht einmal das hervorsprudelnde Blut brachte Clarity dazu, den Blick abzuwenden. Da war immer noch der Killer, der nach draußen geflüchtet war.
    Dessen Schrei war unmissverständlich, zeigte aber, dass er ein ansehnliches Stück weit gekommen war. Doch offenbar nicht weit genug. Kurz darauf kamen Scrap und seine Mutter zurück und inspizierten die Leiche der Anführerin. Auf dem Sofa schlief Flinx weiter, ohne dass er von dem Geschehen, das sich um ihn herum und seinetwegen abgespielt hatte, etwas wusste.
    Während Clarity versuchte, sich zu beruhigen, verfolgte sie scharf, wie der vierbeinige Thranx um die ruinierte Küchentheke kam und auf den erschlafften Körper der Frau zuging, die er erschossen hatte. Er nahm ihr Komgerät, sprach kurz hinein, dann legte er es weg und näherte sich Clarity. Sein natürlicher blumiger Geruch milderte ein wenig den Gestank des Todes. Dicht vor ihr blieb er stehen. Seine Antennen bogen sich nach vorn, um ihr leicht über die Stirn zu streichen. Es war wie die Liebkosung mit einer Feder.
    »Wer – wer sind Sie?«, stammelte sie schließlich in Symbo. Ihr Blick schweifte über die blaugrünen Glieder und Gelenke, nahm die erlesenen Stickereien des Thoraxbeutels und des Ruck sacks in sich auf. »Ich sehe keine Peaceforcer-Abzeichen.«
    »Ich ein Peaceforcer?«, erwiderte der Thranx in fehler- und akzentfreiem Terranglo. Zwischen den Zangen, die die harten Ränder seines insektoiden Mundes bildeten, drang eine Reihe von Klick- und Pfeiflauten hervor. »Wie erheiternd.« Er legte Gewehr und Pistole beiseite. »Ich mag keine Waffen. Ich würde eine Meinungsverschiedenheit lieber verbal beilegen.«
    Clarity deutete mit einer Kopfbewegung auf ihre toten Peiniger. »Diese Meinungsverschiedenheit haben Sie jedenfalls gewonnen.« Er hörte nicht zu, wie sie bemerkte. Stattdessen ging er zu Flinx und fasste ihm mit einer zierlichen Echthand prüfend an den Hals.
    »Atmung und Puls sind verlangsamt. Mit zwei Herzen würde er sich schneller erholen, aber er wird es überstehen.« Der schillernde, herzförmige Kopf drehte sich zu ihr. »Was ist ihm

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