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Die Stimme des Wirbelwinds

Die Stimme des Wirbelwinds

Titel: Die Stimme des Wirbelwinds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Reisebroschüre, und Stewards Respekt vor Talers Nachrichtendienst wuchs.
    Ferner Ranger war als erster auf Vesta gewesen. Sie hatten sich zunächst im Rahmen ihrer Bergbauoperationen in den Asteroiden gegraben und ihn dann zu einem bedeutenden Wohnsatelliten im Gürtel gemacht. Achtzigtausend Menschen hatten einmal in seinem Innern gewohnt. Nach dem Artefakt-Krieg, als im Gefolge des Zusammenbruchs der Äußeren Polikorps Hellere Sonnen entstand, war diese Zahl um etwa ein Drittel reduziert worden, und die Bevölkerung mußte die Hälfte des Wohnsatelliten räumen, während die Mächte hinter einer Mauer von Sicherheitsvorkehrungen und biologischen Schutzmaßnahmen dort untergebracht wurden.
    Das Zentrum der weitläufigen ausgehöhlten Sektion war Dock- und Wartungsanlagen für Schiffe, der Energieerzeugung sowie diversen Industrien vorbehalten, in erster Linie der Produktion und Raffinierung von Metall und Kristall. Ein großer Teil der Arbeit, insbesondere die Energieerzeugung und die Verhüttung, waren auf die Oberfläche des Asteroiden verlagert worden. Es gab eine große Siedlung von Kolonisten der zweiten Stufe, die in der Schwerelosigkeit lebten, wenn man von der geringen Gravitation absah, die Vesta selbst erzeugte, und allesamt an der industriellen Herstellung von Schwerelosigkeits-Artikeln beteiligt waren. Die normale menschliche Bevölkerung war in einem Areal der Kolonie konzentriert und lebte dort in drei riesigen Zentrifugen, die für eine erdähnliche Schwerkraft sorgten.
    Es wurde immer noch Bergbau betrieben; Vesta war ein großer Asteroid mit einem Durchmesser von mehr als 300 Kilometern, und nur ein kleiner Teil davon war mit Beschlag belegt. Aber der Bergbau war in der Bedeutung hinter Import und Export zurückgetreten: Da der halbe Handel mit den Mächten über Vesta abgewickelt wurde, war der Ort zur größten Handelsstation im Gürtel geworden.
    Über die Mächte war wenig bekannt. Hier schwieg der Computer sich weitgehend aus. Ihre Wohnbereiche waren durch drei streng überwachte Luftschleusen erreichbar: zwei für Personal, eine für Güter. Das Sicherheitsnetz auf ganz Vesta war engmaschig. Jeder öffentlich zugängliche Bereich wurde von Sicherheits-KI's überwacht, und bei dem Reichtum, den der Handel mit den Mächten einbrachte, konnte sich Hellere Sonnen das beste Polizeipersonal leisten. Die Polikorp-Krieger von Hellere Sonnen waren den anderen im Raumsektor der Menschen ebenbürtig, und ihre Pflichten waren klar: Alles war der Sicherheit und dem Wohlergehen der Mächte und des Handels untergeordnet, den sie repräsentierten. Jeder interne Nachrichtenverkehr wurde überwacht, und der Zugang zu den Kommunikationsverbindungen nach außen wurde streng kontrolliert. Es gab mehrere Schichten in der Sicherheitsbürokratie, aber die höchste hieß Renseignement General, was schlicht Allgemeine Information bedeutete und Steward ein Lächeln entlockte, als er sich an die Spionageromane seiner Kindheit erinnerte. Der aktive Arm des RG war die Pulsar-Abteilung, eine elitäre Abwehreinheit. Der Computer der Born hatte tatsächlich ein Flußdiagramm von der Organisation der Pulsar-Einheit.
    Es gab noch eine weitere, schattenhaftere Gruppe, die sich mit nach außen gerichteter nachrichtendienstlicher Tätigkeit und Industriespionage befaßte. Sie hieß Gruppe Sieben. Der Computer besaß weder Organisationsdiagramme noch andere Informationen über sie, außer daß sie existierte.
    Hellere Sonnen war eine Polikorp, die von anderen Polikorps nur zu dem Zweck geschaffen worden war, Handel mit den Mächten zu treiben und den Zugang zu den Aliens zu kontrollieren, damit kein neuer Handelskrieg ausbrechen konnte. Hellere Sonnen beherrschte kein anderes Territorium außer Vesta – ihre Charta untersagte das –, aber sie war eine der reichsten Polikorps, die es gab, und hatte eine der größten Handelsflotten. Sie hatte mehr Angestellte außerhalb von Vesta als dort selbst, Leute, die Handelsstationen und Anlaufhäfen überall im restlichen menschlichen Raumsektor bemannten.
    Steward wußte, daß Colonel de Prey hier gelebt hatte und bei Hellere Sonnen angestellt gewesen war. Der Alpha hatte ihn gefunden und wahrscheinlich getötet und war dann hier oder später von Curzon getötet worden. Das war ein Stück von Vestas Geschichte, das Talers Computer nicht aufgeschnappt hatten.
    Steward dachte über das alles nach und versuchte seine Vorgehensweise zu planen, dann gab er es auf. Trotz all dieser

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