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Die Strafe - The Memory Collector

Titel: Die Strafe - The Memory Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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gestanden. Scheiße, ihn fror. Wieso war die Sonne auf einmal verschwunden?
    Er warf einen Blick auf die Uhr. »Das gibt’s doch nicht.«
    Acht Uhr. Gerade war es doch noch sieben gewesen!
    Er fuhr sich über den Spitzbart und klatschte sich die Hände ins Gesicht, um aufzuwachen. Der Schuppen. Werkzeug reinräumen. Ja, Chef. Dann konnte er endlich nach Hause und sich in die Falle hauen. Er bog um die Garagenecke.
    Im Schuppen war es angenehm warm. Jared heizte den Pool wie eine Thermalquelle. Er war in einem staubigen
Haus am Highway in Dale City aufgewachsen und hasste Schmutz. Darum liebte er den sauberen Chlorgeruch des Poolwassers. Jared schwamm jeden Tag, um sich in seinem Reichtum zu wälzen und vielleicht auch, wie Gingrich vermutete, um sich den Gestank seiner Computerspiele herunterzuwaschen. Zeug für Leute, die was Stimulierendes brauchten, weil ihnen Grand Theft Auto zu langweilig war. Zeug, das an Dreizehnjährige verkauft wurde.
    Gingrich knipste das Licht an. Eine gleißend helle, nackte Glühbirne an der Decke. Motten umschwirrten seinen Kopf. Die Heizanlage und die Pumpen ratterten.
    Der Flug aus London - was war nur mit diesem Armleuchter los gewesen? Die Psychiaterin, die später antanzte, hielt ihn nicht für verrückt. Gingrich hatte ihn beobachtet, nachdem ihn der Cop mit dem Taser niedergebolzt hatte. Drehte sich wie am Bratspieß, total in Trance. Er erschauerte.
    Von hinten hörte er den Partylärm. Fünfzig scheinfreundliche, gierige, talentierte, anspruchsvolle Gäste, die Bier tranken, Deals aushandelten und die Veröffentlichung von Jareds neuem Spiel feierten. Es war unglaublich heiß hier im Schuppen. Er starrte auf die Sicherungsschalter an der Wand.
    Die Pumpen summten fast hypnotisch. Er blinzelte.
     
    Mann, die Beine taten ihm weh. Als hätte er ewig rumgestanden. Er schaute auf die Uhr. Halb zehn. Die Leute wollten bestimmt schwimmen. Höchste Zeit, dass er die Fackeln anzündete. Außerdem musste er Bier aus der Garage holen und es in den großen Aluminiumkübel stellen.
    Bei Jared musste der Pool immer tipptopp sein. Er
schwamm jeden Tag. Gingrichs Blick glitt über die Maschinen im Schuppen. Hinter ihm war die Tür zugefallen. Es war verdammt heiß und stickig hier drin. Er hatte das Summen der Pumpen und »Brokedown Palace« in den Ohren.
    Warum war er im Schuppen? Er erinnerte sich nicht, wie er hier reingekommen war. Natürlich musste er einen Grund dafür gehabt haben …
    Der Sicherungskasten stand offen. Merkwürdig.
    Er betrachtete die Schalter. Insgesamt waren es vier. Drei für die prächtigen Gartenlampen, die auf die Gardenien und Rhododendren strahlten, und einer in der Mitte für die Unterwasserbeleuchtung im Pool. Dieser Schalter war auf Aus gestellt.
    Wahrscheinlich hatte ihn Jared gebeten, die Poollichter einzuschalten. Jared wollte bestimmt schwimmen. Wie spät war es?
    Er sah auf die Uhr. »Mist.«
    Zehn? Verdammt, er war so müde, dass er überhaupt kein Zeitgefühl mehr hatte. Jared, der sechsundzwanzigjährige Chef, wollte bestimmt im Dunkeln in seinem tollen Pool rumturnen und sich aufführen wie ein Delfin in der Tiefsee. Vielleicht hatte er ein Date und schaffte es deswegen nicht, das Licht selbst anzustellen.
    Er griff nach dem Sicherungskasten. Hielt inne.
    Irgendwas kam ihm komisch vor.
    Jared, das faule Genie. In einer Baracke am Freeway 280 aufgewachsen, und jetzt zu fein, um seine Poolbeleuchtung selber anzuwerfen. War es das?
    Seine Hand hing in der Luft. Mann, er brauchte dringend einen neuen Job.

    Er schüttelte sich. Das war doch lächerlich. An seiner Arbeit war nichts auszusetzen. Nur dieser Jetlag machte ihm zu schaffen. Bei seinem Job schob er wirklich eine ruhige Kugel.
    Jared war kein schlechter Junge. Wenn überhaupt, dann hatte ihn Gingrich doch selbst dazu gebracht, sich alles von ihm abnehmen zu lassen. Wie sonst hätte er sich denn unentbehrlich machen sollen?
    Er checkte seinen iPod. The Who, genau das Richtige. »Teenage Wasteland« - das hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört.
    Er legte den großen Schalter um. Wischte sich die Stirn. Es war heiß in diesem Schuppen, stickig wie in der Hölle. Motten schwirrten herum. Und dieser Pumpenlärm, wirklich nervig.
    Er schloss den Sicherungskasten, machte das Licht aus, trat hinaus und zog die Tür zu. Es war stockfinster. Die Nacht war laut. In seinen Ohren dröhnte die Musik, Daltrey gab alles. Die Party war in vollem Gang. Da lief dieses neue Zeug, das die Jüngeren so

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