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Die Strafe - The Memory Collector

Titel: Die Strafe - The Memory Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Post-it-Zettel auf den Schreibtisch.
    Diaz schlenderte heran. »Was ist das für Zeug?«
    »Mein Gedächtnis. Meine Sammlung. Schau bitte alles durch. Bring es in die richtige Reihenfolge. Damit wir uns einen Plan zurechtlegen können.«
    Diaz blätterte die Zettel durch. Kanan schlüpfte aus der Jeansjacke und dem Hemd. Dann zog er sich das T-Shirt über den Kopf.
    Diaz starrte ihn an. »Sarge. Mann.«
    Kanans Arme und Brust waren mit Worten bedeckt. Er hob den linken Arm und ballte die Hand zur Faust. Die Buchstaben auf der Haut traten hervor. Diaz’ Miene wurde hart.
    Sein Blick wanderte über Kanans Körper. Finde Alec. Besorg Slick.
    Ich kann keine neuen Erinnerungen bilden. Alles aufschreiben.
    »Klär mich auf«, sagte Diaz.
    »Ich bin nach Afrika geflogen, um das Zeug zu holen. Ist schiefgelaufen. Ein Typ aus dem Unternehmen wollte es stehlen. Aber jetzt bin ich wieder hier und hab es nicht. Die einzige Möglichkeit ist jetzt, dass ich es von meinem Bruder hole.«
    »Sarge, dieses Zeug … Misty, hast du …«
    »Nein. Hoffentlich versteht sie, warum ich das alles mache.«
    Diaz nickte.

    »Alec hat Zugang zu der letzten Probe von Slick, die noch existiert. Er rückt es nie freiwillig raus. Und wenn er rausfindet, dass ich es darauf abgesehen habe, wird er es zerstören. Deswegen müssen wir schon vorher bei ihm sein.«
    »Zeitrahmen?«
    Wieder hob Kanan den Arm und ballte die Faust. Sie sterben am Samstag.
    »Kapiert.« Diaz sah die Post-it-Zettel durch. »Solange ich das hier sortiere, solltest du vielleicht noch mal ins Krankenhaus fahren.«
    Kanan erinnerte sich nicht ans Krankenhaus. »Keine Zeit.«
    »Okay. Hast du jemand von der Sache erzählt?«
    »Keine Ahnung.«
    Diaz griff nach dem Telefon. »Sind die Namen da drin? Informationen? Zielpersonen? Gegner?«
    »Das musst du mir sagen.«
    »War es die ganze Zeit angeschaltet?«
    »Ich weiß es nicht, Diaz. Ich kann mich nicht erinnern, wo ich seit der Landung am SFO war. Prüf auf jeden Fall nach, dass es auf Flugzeugmodus gestellt ist, damit es nicht übertragen und empfangen kann.«
    Er fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht. Er war hundemüde. »Wenn ich mich an meine übliche Vorgehensweise gehalten habe, habe ich das Handy so programmiert, dass es sich erst zu einer bestimmten Zeit einschaltet. Das System habe ich bei Chira-Sayf eingeführt. Sicherheitsvorkehrung für Überseeflüge von Managern, damit sich niemand in ihre Handys reinhacken und ihren Aufenthaltsort rausfinden kann.«
    Diaz fummelte an dem Telefon herum. »Es ist so eingestellt,
dass es heute Abend um zehn anspringt. Erwartest du einen Anruf von ihnen?«
    »Ja.«
    »Wer sucht nach dir?«
    »Vermutlich alle. Polizei, die Zielpersonen. Chira-Sayf.«
    Diaz hielt einen Krankenhausausweis mit Foto hoch. »Johanna Beckett?«
    Neugierig betrachtete Kanan das Bild. Einen Augenblick lang glaubte er das weihrauchartige Parfüm einer Frau zu riechen und den Griff eines Messers in seiner Hand zu spüren.
    Was war nur mit ihm los, verdammt?
    Diaz scrollte durch die Handyfotos. Eins davon zeigte er Kanan. Eine Aufnahme durch ein Restaurantfenster. Sie zeigte die Frau auf dem Krankenhausausweis, die zusammen mit seinem Bruder an einem Tisch saß. Darunter stand: »Doc und Alec«.
    »Sie hängt mit drin«, konstatierte Kanan.
    »Wie?«
    »Weiß ich nicht.« Eine Bankrotterklärung, die sich anfühlte, als hätte man ihm ein Abbeizmittel ins Gesicht geschüttet. »Vielleicht macht sie Jagd auf mich. Oder ich auf sie. Keine Ahnung, auf wessen Seite sie steht.«
    »Aber du meinst, sie kann dich zu Alec führen?«
    »Hab keine andere Wahl.«
    »Und an den üblichen Orten kannst du Alec nicht finden?«
    »Nein.«
    Diaz zögerte. »Das ist nicht einfach ein Rachefeldzug. Da bist du sicher, ja?«
    Kanan ließ die Frage unbeantwortet. »Was für Ausrüstung hast du hier, die wir benutzen können?«

    »Was hast du dir vorgestellt?«
    Kanan zog die HK-Pistole aus dem Hosenbund.
    »Was für Munition und wie viele Magazine brauchst du?«, fragte Diaz.
    »Wie viele hast du?«
     
    Der Streifenwagen rollte an der Grundschule und dem kleinen Stadtpark vorbei. Auf der Straße herrschte der für Freitagabend übliche Stoßverkehr. Die Sonne senkte sich herab, allmählich wurden Scheinwerfer eingeschaltet. Officer Frank Liu war schon halb an dem ordnungsgemäß geparkten Navigator vorbei, als er ihn bemerkte.
    An der Ecke wendete er und fuhr zurück. Er stoppte hinter dem Geländewagen.
    Er schaute auf seinen

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