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Die Straße nach Eden - The Other Eden

Titel: Die Straße nach Eden - The Other Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bryant
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strahlendes Lächeln. »Das wäre dann also abgemacht.«
    »Abgemacht«, bestätigte Alexander, und um unsere Abmachung formell zu besiegeln schüttelten wir uns alle die Hände. Sogar Tascha.
     
    »Und? Bist du zufrieden?«, fragte Mary, als wir an diesem Nachmittag im Gartenhäuschen saßen. Sie wickelte Strickwolle auf, in diesem Klima eine lächerliche Beschäftigung, wie ich fand.
    Ich blätterte in einigen Partituren herum und schüttelte ohne aufzublicken den Kopf. »Du kannst es nicht lassen, dich in alles einzumischen, nicht wahr, Mary?«
    »Aber du freust dich über unsere neuen Nachbarn, stimmt’s?«, beharrte sie.
    »Also gut, ich freue mich. Die beiden scheinen sehr nett zu sein. Wir könnten ja die restlichen Cottages auch noch an verfügbare Junggesellen vermieten, dann kommt für dich hier nie Langeweile auf.«
    »Bin ich wirklich so schlimm?«
    »Schlimmer.« Als sie mir ein vielsagendes Lächeln zuwarf, stieß ich einen tiefen Seufzer aus. »Mary, bitte sei ehrlich - wusstest du, dass er es ist?«
    »Wer?«
    Ich schob die Noten entnervt beiseite. »Alexander Trewoschow. Der Pianist, der letzten Dezember ein Konzert in Boston gegeben hat, an dem Abend, an dem…«
    »Dein Großvater starb«, vollendete Mary den Satz für mich.
    »Dir ist doch sicher nicht entgangen, wie sehr ich ihn bewundert habe. Aber ihn als Untermieter hier einzuschleusen, ist wirklich ein starkes Stück.«
    Mary ließ den Wollstrang sinken, den sie in der Hand hielt. »Ich gebe zu, dass mir der Name bekannt vorkam,
als Mrs Kelly mir schrieb, aber wir haben schon so viele Musiker auftreten sehen, dass ich mir nichts dabei gedacht habe. Sogar als er hierherkam, konnte ich die Verbindung nicht herstellen, weil ich am Abend des Konzertes nicht gut genug sehen konnte, um sein Gesicht zu erkennen. Ich habe mir erst alles zusammengereimt, als er losging, um dich zu suchen.«
    »Dann ist das alles also nur ein unglaublicher Zufall«, sagte ich mehr zu mir selbst als zu Mary.
    »Was denn sonst?«
    Die Frage hing unbeantwortet zwischen uns in der Luft. Mary griff erneut nach ihrer Wolle und versuchte vergeblich, einen Knoten zu entwirren. Nach einem Moment nahm ich ihr den Wollstrang ab, löste den Knoten und gab ihn ihr zurück.
    »Es tut mir leid, Mary. Ich wollte dir nichts unterstellen. Aber die ganze Sache ist wirklich merkwürdig.«
    Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht sollte ja alles so kommen.«
    Wieder verfielen wir in Schweigen, dann fiel mir plötzlich eine Frage ein, die schon den ganzen Tag an mir genagt hatte. »Was für eine Krankheit hatte Tascha eigentlich?«
    »Schwindsucht. Die hat sie sich vermutlich auf dem Schiff geholt, mit dem sie aus Europa nach Amerika gekommen sind. Scheinbar haben die Ärzte nicht damit gerechnet, dass sie überlebt.«
    »Weißt du, warum sie Russland verlassen haben?«
    »Mir sind nur Gerüchte zu Ohren gekommen. Es heißt, ihre Familie wäre hingerichtet worden, weil sie die Weiße Armee unterstützt hat. Da er ein bekannter Musiker war, wurde Alexander verschont. Er und Tascha waren nicht zu Hause, als es passierte.
    Sie ist die Tochter seines Bruders. Das Ganze muss furchtbar für Alexander gewesen sein, und dieses arme
kleine Mädchen - sie hat alles verloren, was sie auf der Welt hatte.«
    »Alexander ist ihr immerhin geblieben.«
    »Dem Himmel sei Dank dafür.« Mary unterdrückte ein Gähnen, dann lächelte sie schuldbewusst. »Ich glaube, ich werde mich ein Weilchen hinlegen, Eleanor, wenn du nichts dagegen hast. Ich habe schon wieder Kopfschmerzen.«
    »Das kommt von deinen Augen. Warum lässt du dich nicht einmal gründlich untersuchen?«
    »Wozu soll das gut sein? Ich bekomme ja doch nur zu hören, dass ich langsam blind werde, und das weiß ich selbst, dazu brauche ich keine Ärzte.«
    »Wie kannst du da so sicher sein? Wenn du die Ursache für dein Problem nicht kennst, kannst du auch nicht wissen, ob es sich beheben lässt.«
    Mary seufzte. »Na schön, Eleanor. Ich gehe zum Arzt. Aber jetzt möchte ich mich erst einmal eine Weile ausruhen. Weckst du mich bitte eine Stunde vor dem Abendessen, wenn ich dann noch nicht auf sein sollte?«
    Ich seufzte ebenfalls. »Gut. Ich denke, ich gehe zum Cottage zurück und ziehe die restlichen Schutzbezüge ab. Und mache vielleicht ein bisschen sauber.«
    Mary musterte mich forschend. »Dafür bezahlen wir unser Personal, weißt du?«
    Ich wich ihrem Blick nicht aus. »Ja, ich weiß.«

4. Kapitel
    V erglichen mit dem fröhlichen Treiben,

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