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Die Straße nach Eden - The Other Eden

Titel: Die Straße nach Eden - The Other Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bryant
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Ihrem eigenen Schatten zu fürchten, Eleanor. Ich bin kein Hellseher, falls Sie das denken. Ich kann noch nicht einmal besonders gut Vermutungen anstellen. Aber als Sie eben in die Bibliothek gekommen sind, haben Sie ausgesehen, als hätten Sie einen Geist gesehen. Das tun Sie übrigens immer noch. Was hat Sie denn so erschreckt?«
    Wieder merkte ich, dass ich ihm nicht in die Augen sehen konnte. »Lassen Sie uns nicht hier darüber sprechen«, bat ich, wandte mich ab und ging den Korridor entlang. Er folgte mir durch die offene Terrassentür in den weitläufigsten der Rosengärten hinaus.
    »Sie werden mir kein Wort glauben«, sagte ich, während wir durch den langen Laubengang aus weißen Kletterrosen schlenderten, der entlang einer Seite des Gartens verlief.
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Weil ich, wenn es sich umgekehrt verhielte, Ihnen auch nicht glauben würde. Ich glaube mir ja selbst fast nicht, weil es keine rationale Erklärung dafür gibt. Aber es ist schwierig, etwas nicht zu glauben, was man mit eigenen Augen gesehen hat. Oder vielmehr mit eigenen Ohren gehört.«
    »Wo haben Sie diesen Geist denn gesehen, Eleanor?«
Zwar lächelte er, aber ob mich dieses Lächeln ermutigen sollte oder ob ein Hauch von Spott darin lag, konnte ich nicht sagen.
    »Ich habe keinen Geist gesehen«, begann ich, dabei überlegte ich, wie ich ihm etwas begreiflich machen sollte, was ich mir selbst nicht erklären konnte. »Oder falls es sich wirklich um einen Geist handelt, dann habe ich ihn nicht gesehen, sondern nur gehört. Sie nur gehört, sollte ich wohl sagen. Ich rede ziemlich wirres Zeug, stimmt’s?«
    Je verzweifelter ich versuchte, mich ihm verständlich zu machen, desto jünger und kopfloser kam ich mir vor. Er musste es mir angesehen oder es gespürt haben, denn er sagte in demselben gütigen Ton, den ich ihn Tascha gegenüber hatte anschlagen hören: »Warum fangen Sie nicht einfach am Anfang an? Das macht alles viel leichter.« In diesem Moment wünschte ich mir nichts mehr, als ihn hier stehen zu lassen und zum Haus zurückzulaufen, um seiner milden Nachsicht zu entfliehen. Zugleich war mir klar, dass ich schon zu weit gegangen war, um jetzt noch einen Rückzieher machen zu können.
    Wir traten aus dem Laubengang auf einen mit Kies bestreuten Pfad hinaus, der einen Bogen um den Springbrunnen ganz am Ende des Gartens beschrieb. Das Becken bestand aus weißem Marmor, die Seiten waren breit genug, um darauf sitzen zu können. Wassertropfen glitzerten darauf. Alexander zog sein Jackett aus, breitete es auf dieser provisorischen Sitzbank aus und bedeutete mir, dort Platz zu nehmen. Ein leises Lächeln glomm in seinen Augen auf, dem nichts von der spöttischen Herablassung anhaftete, die ich kurz zuvor darin zu lesen geglaubt hatte. Eine weitere nebelhafte Erinnerung an den Traum flatterte mottengleich über die Grenze zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein hinweg, und ich spürte, wie sich in meinem Magen ein harter Klumpen bildete.

    Ich nahm auf der Marmorbank Platz. »Ich weiß gar nicht, womit ich anfangen soll«, sagte ich, wohl wissend, dass ich in dem panischen Bemühen, mir nicht anmerken zu lassen, welche Wirkung Alexander auf mich ausübte, zu schnell und ohne nachzudenken sprach. Ich senkte den Blick, starrte meine Hände an, holte tief Atem und konzentrierte mich wieder darauf, die Fragen zu beantworten, die er mir gestellt hatte. »Vielleicht fing alles an, als ich Eden’s Meadow oder das Haus auf dem Hügel zum ersten Mal sah. Oder an dem Morgen, an dem ich Sie traf. Aber irgendeine innere Stimme sagt mir, dass nichts von alledem für mich überraschend kommt, dass ich es … nun, mein ganzes Leben lang gewusst habe.« Endlich wagte ich, ihn anzusehen, doch sein Blick war starr auf die Wasseroberfläche geheftet, und sein Gesicht verriet nicht, was er dachte. »Verstehen Sie mich?«, fragte ich zögernd.
    »Ich glaube, ich fange allmählich an.«
    Seine Miene hatte sich nicht verändert; ich versuchte, seine Worte nicht als ein unheilvolles Vorzeichen zu betrachten. »Ich nehme an, Sie wollen wissen, wann alles wirklich begann«, sagte ich. »Das war an dem Morgen, an dem ich beschloss, mir das Haus auf dem Hügel genauer anzusehen.«
    Sein Kopf fuhr zu mir herum. »Sie sind zu dem Haus hochgegangen? Allein?« Mir war, als würde ein leiser Tadel in seiner Stimme mitschwingen. »Ich musste Bescheid wissen«, verteidigte ich mich.
    »Und haben Sie einen Geist entdeckt?«
    Ich lächelte schwach,

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