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Die stummen Götter

Die stummen Götter

Titel: Die stummen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Sjöberg
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„Ach nee!“ sagte er nur.
    „Ja“, fing der Mann, den er Bunger genannt hatte, abermals an, „wir haben fertig gebunkert, noch Wasser genommen, und dann habe ich ihn selber vor einer Viertelstunde vorgezogen und bin gegangen. Seitdem ist Ruhe.“
    „Gut, der Mann!“ sagte Kraneis. „Sehr gut!“ Und er bekam ein richtig tiefsinniges Gesicht.
    „Sie haben’s also auf uns abgesehen“, sagte ich da. „Nur auf uns. Unsere Technik interessiert sie überhaupt nicht!“ Schon stiefelte ich los, um Parthus zu suchen oder auch Baskow.
    Es kam dann noch zu einer zweiten Krisenbesprechung, die gleichzeitig auch Operationsberatung und Planspiel war. Castor nahm über Video ebenfalls wieder teil. Immerhin war die Si tuation nun aber doch ziemlich klar, und klar war auch, was wir wollten und wie wir es wollten.
    „Was ihr nicht unbedingt für euren kleinen Ausflug braucht“, faßte Castor abschließend zusammen, „laßt in der Station ste hen und liegen. Soll es zuwachsen oder auch nicht. Soll es der Teufel holen. Rollt die Fahrzeuge ein letztes Mal frei und zieht euch dann von ihnen zurück. Legt euch noch acht Stunden aufs Ohr, aber unter dem Yorck-Bisonte-Feld bitte ich mir aus. Und dann los. Bis zur neuen Nacht könnt ihr bequem am Gebirgs rand sein. Ab da dann Schneckentempo. Ist das verstanden? Alle zehn Kilometer stopp und umgeschaut. Es schadet gar nichts, wenn die Wissenschaftler diese Aufenthalte gut nutzen. Von unserem allgemeinen Forschungsauftrag sind wir nicht ent bunden. Mich interessieren vor allem ergänzende Beobachtun gen zum Magnetfeld des Planeten und Näheres über die Öko logie begrenzter Lebensräume. Was ist das mit diesen Pflanzen? Und gibt es wirklich keinerlei Fauna auf dem Festland? Für die taktische Observation aber ist ausschließlich Kraneis und seine Mannschaft zuständig. Mindestens zwei Männer von der Truppe begleiten auch jede Forschungserkundung.“ Er sprach munter, der Erste Navigator, doch ich kannte ihn jetzt schon zu gut, um nicht die tiefe Besorgnis herauszuhören, die in seinen Worten mitschwang.
    „Was ist bei einem Angriff?“ wollte der Leutnant noch wissen. Als Kommandeur des bewaffneten Verbandes nahm er selbst verständlich an der Besprechung teil.
    „Das solltest du eigentlich wissen“, sagte Parthus, noch ehe Castor erwidern konnte. „Wir marschieren mit passivem Feld.“
    „Ihr schon“, sagte Kraneis, „aber ich sitze vorne im Titan und habe achtzugeben, daß euer passives Feld nicht eingedrückt wird, falls ihr nicht beizeiten auf aktives umschaltet. Auf solche feinen Unterschiede kann ich mich nicht einlassen, wenn man mir die Verantwortung für eure Sicherheit auflädt.“
    Aktives Feld – passives Feld! Das hatte ich auch einmal gewußt. Dunkel erinnerte ich mich, daß das passive Feld grob materielle Geschosse von der schwersten Granate bis hinunter zu staubkorngroßen Partikeln lediglich elastisch abbremste, in nerhalb der Feldspannung abzufackeln versuchte und das, was dann noch übrigblieb, wie ein Regenumhang die Wassertropfen an sich herabgleiten ließ. Einfallende Strahlungsenergie jedoch wurde auf der Grundlage der Yorck-Feldwandlung akkumuliert oder wieder abgestrahlt. Das aktive Feld dagegen schleuderte jegliches Geschoß mit der gleichen Energie, mit der es auftraf, dorthin zurück, woher es gekommen war. In diesem Sinne war ein aktives Feld also eine automatisch funktionierende furcht bare Waffe, während das passive Feld – nun ja, ich verstand Castor schon. Wir konnten uns keine Mißverständnisse leisten.
    Da sagte Castor auch schon: „Maulen Sie hier nicht ’rum, Leutnant! Was heißt Verantwortung! Die tragen nicht Sie, son dern ich! Wenn Ihnen das passive Feld nicht paßt, dann sagen Sie es gleich. Aber auch im Titan fahren Sie passiv, und der Teufel wird Sie holen, wenn Sie das nicht tun!“
    „Sie wissen natürlich, daß ein Strahlungsschlag mit Lichtge schwindigkeit geführt wird“, sagte Kraneis, immer noch mür risch.
    „Mann!“ sagte Castor.
    „Schon gut“, sagte Kraneis. „Nur von wegen der Verantwor tung und der Laufzeiten für die Befehlsübermittlung.“
    Da lachte der Commodore mit einemmal. „Du bist mir schon einer, Leutnant!“ sagte er, und der Einbruch des offiziellen Tones war für diesmal also beendet. „Schluß mit dem Gerede jetzt. Wir werden die Gruppe und überhaupt das gesamte Operationsgebiet ständig über Telesonde überwachen. Es bleibt da bei: Entscheidende Befehle ergehen von mir. Die

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