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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Gebieter von Denver bin?«
    In Mercedes’ Stimme ertönte unterdrücktes Gelächter. »Wohin willst du gehen, Arturo?«
    »Zurück nach Philadelphia. Ich habe dort Freunde.«
    »Freunde wie mich?«, fragte sie. »Freunde, die auch bei dem Spiel mitspielen? Werden sie dich zurückhaben wollen?« Arturos Miene wurde verzweifelt.
    Sie befand sich zwei Schritte von Rick entfernt. Ihr Alter hatte sie nie verraten. Ich hatte darauf getippt, dass sie jung war, weniger als hundert Jahre alt. Doch sie war Schauspielerin und hatte sich verstellt. Sie trat mit einem Selbstvertrauen auf, das selbst noch Ricks übertraf. Nachdem ich mit angesehen hatte, was Rick Arturo antun konnte, konnte ich mir beinahe ausmalen, was sie mit Rick anzustellen in der Lage war.
    Das hier war alles andere als meine Liga. Dessen war ich mir bewusst, das akzeptierte ich. Doch genauso wusste ich eines: Auf keinen Fall durfte diese Frau ihre schmutzigen untoten Finger in meine Stadt stecken.
    Ich sprang nach vorne, die Sprühflasche in der einen, das Kruzifix in der anderen Hand, beides vor mir ausgestreckt, fest umklammert, als handelte es sich um Bens Kanone. »Stopp!«
    Mercedes hob fragend eine perfekte Braue. Sie wirkte beinahe belustigt.
    »Es ist Weihwasser«, sagte ich.
    »Herrje.« Sie lächelte, rührte sich aber nicht von der Stelle.

    Was zur Hölle würde mir eine Sprühflasche voll Weihwasser nutzen? Sie konnte sie mir in Sekundenschnelle aus der Hand schlagen.
    Hardin trat neben mich. »Stopp! Sie alle, heben Sie die Hände hoch!«
    Mercedes lächelte Rick an. »Du hast Lakaien. Das ist ja so süß.«
    Rick sagte: »Mercedes, ja oder nein: Akzeptierst du, dass ich jetzt der Gebieter von Denver bin?«
    »Was tut es schon zur Sache, ob sie es akzeptiert oder nicht?« Allmählich verlor ich die Geduld. »Sie stammt noch nicht einmal von hier!«
    »Hören Sie gefälligst auf mich! Ich sagte, Hände hoch!« Hardin klang verwirrt.
    Etwas passierte. Rick machte eine Bewegung, dann fiel ein Schatten über Hardin, und ihre Armbrust verschwand. Er zerbrach die Waffe über seinem Knie und warf die Einzelteile beiseite, als seien sie nichts.
    »Hey!«, rief sie.
    »Halten Sie sich da beide raus«, sagte Rick schroff. »Sie haben keine Ahnung, was hier abläuft.«
    »Erklären Sie es mir, Kitty«, sagte Hardin.
    »Rick möchte der neue Gebieter von Denver sein. Mercedes möchte ihn aufhalten.«
    »Ich bin hier, um den Kerl zu verhaften.« Sie nickte Arturo zu. »Mehr will ich nicht.«
    Rick ließ die anderen Vampire keine Sekunde aus den Augen. »Sollte jemand außer mir Arturo beseitigen, wird meine Autorität hier fragwürdig sein. Deine Antwort, Mercedes.«

    »Warum fragst du sie überhaupt?«, wollte ich wissen. »Tritt ihr einfach in den Hintern!«
    Rick sagte schneidend: »Ich kann ihr nichts antun, wenn ich die Stadt will.«
    »Diplomatische Immunität«, sagte Mercedes.
    »Aber sie verhält sich nicht gerade neutral …«
    »Kitty, bitte sei still«, sagte Rick eisig. »Mercedes?«
    »Nein«, sagte Mercedes. »Ich werde die Nachricht überbringen, dass Denver zwischen zwei Gebietern hin- und hergerissen und reif zum Pflücken ist.« Als sie die Hand nach ihm ausstreckte, trat Rick zurück. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt, dass er verängstigt aussah.
    Genug. Ich schoss auf sie. Sprühte sie voll. Was auch immer.
    Meine Hand zitterte, und Mercedes wich mir aus. Irgendwie hatte sie es kommen sehen, hatte mit meinem Handeln gerechnet, wie Vampire es aufgrund der lang - samen Art, mit der die Zeit für sie ablief, konnten. Der bogenförmige Wasserstrahl traf sie lediglich am Arm.
    Sie gab kein Geräusch von sich, noch nicht einmal ein schmerzverzerrtes oder wütendes Zischen. Flecke verunzierten den Ärmel ihres Jacketts. Das Wasser war wahrscheinlich noch nicht einmal durchgesickert.
    Etwas kam auf mich zu. Die Wasserflasche flog davon, knallte gegen die Wand hinter mir, und mir verschlug es den Atem. Etwas traf mich heftig, und ich ging krachend in die Knie.
    Mercedes packte mich am Hals und drückte zu, hielt mich fest. Ich umklammerte ihr Handgelenk, kratzte sie
am Arm und versuchte mich zu befreien. Keuchend rang ich nach Luft. Sie konnte mich mit einer Hand umbringen.
    Sie sagte: »Und ihr beide habt die Wölfe hier aufsässig werden lassen. Ihr solltet euch wirklich schämen.«
    »Also gut«, sagte Hardin. »Jetzt reicht’s. Ich habe genug gehört. Sie sind alle verhaftet!« Sie hatte die Sprühflasche

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