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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gewesen sein, die Violet erwischt hatten. Charlie hatte sie nicht überleben lassen.
    Also. Hatten wir alle erledigt?
    »Wie viele mehr sind es noch?«, fragte ich.
    »Ich weiß nicht«, sagte Charlie. »Drei, vielleicht vier. Vielleicht unten noch mehr. Rick wollte, dass alle am Leben bleiben. Er wollte, dass alle überleben.«

    »Kitty, sind das nun die Guten, oder was?«, wollte Hardin wissen.
    Violet säuselte: »Oh, die Guten würde ich nicht unbedingt sagen.«
    Hardin öffnete den Mund zu einer Erwiderung, doch dann verengte sie die Augen zu Schlitzen. »Kenne ich Sie beide? Habe ich Sie schon einmal gesehen?«
    Charlie und Violet warfen sich einen Blick zu und sahen dann wieder Hardin an.
    »Ich glaube nicht«, sagte Charlie. Violet kicherte. Na gut, mit Bonnie und Clyde war also wieder alles in Ordnung.
    Am liebsten hätte ich sie beide am Kragen gepackt und geschüttelt. »Ist Rick unten?«
    »Ja.«
    »Was ist mit Ben? Und Dack, wir müssen Dack finden, er arbeitet für Mercedes.«
    Charlies Lächeln verschwand. »Scheiße.«
    »Wir müssen Rick Bescheid geben.«
    Hardin deutete auf Lopez. »Sie beide, rufen Sie Verstärkung, sehen Sie nach Kramer hinten.«
    »Wo ist Sawyer?«, fragte Lopez. Hardin schüttelte nur den Kopf.
    »Da hinten ist noch eins dieser Dinger, behalten Sie es im Auge.« Sie rasselte ihre Befehle nur so herunter.
    »Dinger?«, fragte Charlie. »Sie bezeichnet uns als Dinger?«
    Da sprang Violet kampfbereit auf die Beine. »Sie sind immer noch da draußen.«
    Ich sah nichts außer Schatten, und zwar überall.

    Charlie packte mich am Arm. »Geh nach unten. Sag Rick, was hier läuft. Los!« Er schob mich vorwärts.
    Hardin und ich rannten nach hinten, an Lopez vorbei, der in sein Funkgerät sprach und Verstärkung anforderte. Lopez’ Partner zielte mit einer Armbrust auf Stella, doch sie stand gekrümmt da und krächzte vor sich hin. Hardin ging mit ihrer Armbrust voraus und bewegte sich vorsichtig die Mauer entlang. Die Kellertür stand immer noch offen. Aus dem Innern war nichts zu hören. Langsam beugte Hardin sich um den Eingang, um einen Blick zu riskieren. Dann glitt sie in den Korridor. Ich folgte ihr.
    Der Flur war mit dunkelfarbigem Berberteppich ausgelegt. Das Licht war gedämpft, ja, geradezu stimmungsvoll.
    Zwei Gestalten lagen gegen die Wand geschoben, scheinbar tot. Die beiden Seitentüren standen offen; die Zimmer dahinter waren dunkel.
    »Weitere Vampire?«, fragte Hardin. Ich nickte. Ein bewusstloser Vampir sah genau wie eine Leiche aus: blass, wächsern, nicht atmend.
    Und wieder stellte sich mir die Frage: Wie zum Teufel brachte man einen Vampir dazu, das Bewusstsein zu verlieren? Darüber würde ich mich später mit Rick unterhalten müssen.
    Wir eilten den Korridor entlang. Hardin hielt die ganze Zeit die Waffe auf die Leichen gerichtet.
    Ich sagte: »Denken Sie daran, ihnen nicht in die …«
    »Augen zu sehen. Ich weiß.«
    Die Tür am Ende des Korridors stand bereits offen und
gewährte Einblick in ein Zimmer, das aus einer anderen Welt zu stammen schien. Wir schoben uns zentimeterweise vorwärts und spähten hinein.
    Der Raum war unglaublich, mit einer niedrigen Decke und Brokatbehängen an den Wänden. Bronzelampen gaben ein weiches Licht von sich, und der Teppich war dick und üppig unter unseren Füßen. Die Farben waren herrlich, die Einrichtung kostbar, und an einem Ende befand sich tatsächlich ein Podium, eine erhobene Fläche voller persischer Teppiche und antiker Möbel. Der Haupteinrichtungsgegenstand war ein Thron mit roten Plüschpolstern und vergoldeten Schnitzereien an sämtlichen Oberflächen.
    Auf diesem Thron saß Rick, hielt die verschnörkelten Enden der Armlehnen umklammert und beugte sich vor. Arturo stand vor ihm, das Gesicht wutverzerrt. Rick hatte genau das getan, was er gesagt hatte: Er war hergekommen, um auf Arturo zu warten.
    Rick hatte gemeint, er würde bloß ein paar Minuten allein mit ihm benötigen. Er sollte sich auf ihn stürzen, ihn angreifen. Warum zögerte er? Je mehr Zeit er Arturo gewährte, je mehr Gelegenheit Arturo hatte zu reden, zu handeln, desto besser standen seine Chancen zu siegen.
    »Es bedarf mehr, als in dem Sessel zu sitzen, um meinen Platz einzunehmen«, sagte Arturo.
    Rick sah zur Tür, wo wir standen. Hardin hatte die Armbrust im Anschlag, bewegte sie allerdings zwischen den beiden hin und her, als wisse sie nicht, wen sie zuerst erschießen sollte.
    »Treten Sie zurück, Detective«, sagte er. »Ich werde

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