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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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sagte Rick.
    Mercedes musste sich sammeln. Ihr Gesichtsausdruck erstarrte zu einer gleichgültigen Maske, und sie strich sich ihren Rock und das Jackett glatt.
    Bevor sie sich entfernte, sagte sie: »Kitty, Sie haben mich immer wieder nach meinem Alter gefragt. Sie sollten wissen - weil ich es möchte -, dass ich älter als die beiden bin.« Sie deutete auf Rick und den Staub auf dem Boden, der einmal Arturo gewesen war. Dann ging sie fort, durch die Tür, und verschwand in den Schatten.
    Hardin starrte den Staub an. Mit gedämpfter Stimme wandte sie sich an Rick. »Sagen Sie mir, dass Sie nach anderen Regeln vorgehen, als er es getan hat. Dass ich nicht auf Lagerhäuser voller in Stücke gerissener Leichen stoßen werde. Sagen Sie mir, dass ich es nicht bereuen werde, Ihnen geholfen zu haben.«
    »Das werden Sie nicht«, sagte Rick.
    So einfach konnte es nicht sein. Das Lange Spiel , hatte sie gesagt. Ich fragte mich, gegen wen Rick sein Reich würde verteidigen und was er gegen seine Feinde würde unternehmen müssen.

    »Das hat echt was von Twilight Zone . Ich muss nach meinen Leuten sehen.« Hardin fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. »Ich gehe nach draußen, um eine zu rauchen.« Sie griff in die Tasche und verschwand durch die Tür.
    Rick stand krumm da, als sei er müde. »Es ist vorbei.«
    »Aber sie ist immer noch da draußen«, sagte ich. Meine Stimme klang krächzend, immer noch lädiert. »Mercedes. Und wenn sie zurückkommt? Du hättest sie aufhalten können.«
    »Nein, das konnte ich nicht. Ihr Status bietet ihr Schutz. Ich hätte alles verwirkt, was ich gewonnen habe, wenn ich sie vernichtet hätte.«
    Vampirpolitik. Mittlerweile war es mir gleichgültig. Ich hatte genug zu tun. »Rick, es gibt da ein Problem. Detective Hardins Leute haben Bilder von Dack im Brown Palace …«
    »Was?«, fragte Rick. Er war immer noch über und über von Arturos Asche bedeckt. Mein Magen drehte sich um, und ich musste Galle hinunterschlucken.
    Ich sagte: »Die Polizei hat sich Aufnahmen von Überwachungskameras in dem Hotel angesehen und ist auf Bilder gestoßen, auf denen Dack ihr einen Besuch abstattet. Ich glaube, er hat ihr und Arturo alles erzählt. Er ist dein Spion. Es ergibt wirklich Sinn - sie hat gewusst, dass deine Leute sich in dem Lagerhaus befanden, und hat es Arturo gesagt, sie hat Dack befohlen, 911 anzurufen, damit Arturo die Polizei im Nacken sitzen hatte und ihre Hilfe benötigte, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Dack hat dich sogar gerettet, weil sie
dich am Leben haben wollte, um mehr Druck auf Arturo ausüben zu können.«
    Rick reagierte nicht gleich. Sein Blick wanderte zu Arturos Sessel. Seine Miene war ausdruckslos. Dann flüsterte er nur: »Nicht Dack. Ich glaube es nicht.«
    »Möchtest du, dass ich die Bilder holen gehe? Was sonst hätte er dort zu suchen gehabt?«
    Er wandte sich kopfschüttelnd ab; eine schroffe Bewegung, obwohl ich von ihm sonst nichts als Anmut gewohnt war. »Verdammt«, murmelte er.
    »Wo ist er?«, fragte ich. »Wo ist er? Wie viel weiß er von dem, was wir geplant haben? Und Ben sollte herkommen und dich suchen …«
    Er verzog die Lippen zu einem gequälten Lächeln. »Dack ist nicht hier.«
    »Wo ist er dann?«
    »Ich habe ihn und Ben losgeschickt, um Carl und Meg zu erwischen.« Seine Stimme klang bitter. Er senkte den Blick.
    Ich konnte ihn nur anglotzen, erstarrt. Mehr als betäubt. Seine Worte brachten die Welt um mich herum zum Einsturz, und das Blut summte in meinen Ohren.
    »Du hast ihn umgebracht«, sagte ich stocksteif. »Dack lockt ihn in eine Falle. Sie werden ihn in Stücke reißen.« Außer Shauns und Beckys Freund Mick war dort draußen, und wenn sonst noch jemand dort war, der ihn retten konnte, und wenn Carl und Meg nicht schon alle umgebracht hatten. Zu viele Wenn. Sie konnten alle längst tot sein.
    »Ich wusste … ich glaubte, dass du es nicht fertigbrächtest,
Carl und Meg die Stirn zu bieten. Ein Teil von dir hält sie immer noch für dominant. Ihr habt eine zu lange Vorgeschichte. Ben hat mir zugestimmt. Also haben er und Dack ohne dich Jagd auf Carl und Meg gemacht. Es schien das Richtige zu sein. Sie sollten sich darum kümmern, während ich mich Arturo stellte. Wir wollten die Sache im Laufe einer einzigen Nacht beenden.« Er war emotionslos geworden, seine Stimme klang monoton. Wenn ich ihm jetzt einen Fausthieb versetzte, würde er es wahrscheinlich einfach über sich ergehen lassen.
    Er hatte nicht das Recht

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