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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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und das Tier drehte sich um und trabte davon, dicht an der Wand des Gebäudes entlang. Es schritt die äußere Umgrenzungslinie ab, hielt Wache.
    Kunterbunt war gar kein Ausdruck für diese Truppe.
    Dann stellte Rick mich den neun anderen vor, als würde ich mir ihre Namen merken, als würde das dazu führen, dass ich mich für den Ausgang dieser Konfrontation interessierte. Die Lykanthropin unbekannter Herkunft lächelte mir zu und sagte: »Ich finde deine Show ganz toll.«
    Was blieb mir anderes übrig, als zu murmeln: »Danke.« Dann trat ich dicht an Rick heran und sagte leise: »Du brauchst mehr als das hier, um Arturo loszuwerden.«
    »Ja. Ich brauche die Unterstützung der Werwölfe der Stadt«, sagte Rick.
    »Nein. Selbst wenn ich der Meinung wäre, es mit Carl und Meg aufnehmen zu können, selbst wenn ich die Führung des Rudels übernähme, würde ich es nicht tun und meine Wölfe anschließend als Kanonenfutter in deinem kleinen Krieg verheizen.«
    »Und genau deshalb solltest du die Wölfe der Stadt anführen und nicht Carl. Carl würde nicht zögern, sie als Kanonenfutter zu missbrauchen.«
    »Du versuchst, mich dranzukriegen, an mein Pflichtgefühl zu appellieren. Das wird nicht funktionieren. Dieses eine Mal werde ich egoistisch sein und mich verdammt noch mal raushalten.«
    »Du wirst natürlich tun müssen, was du für richtig hältst.«

    »O nein, hör bloß auf! Du wirst mir kein schlechtes Gewissen einreden!«
    »Wow«, sagte Violet. »Du hattest Recht, Rick. Sie ist ein bisschen nervös.«
    »Kitty, gehen wir spazieren.« Rick nickte in Richtung Tür.
    Charlie trat vor, die Stirn in Falten gelegt. »Bist du sicher, dass das nicht gefährlich ist?«
    »Ist schon gut«, sagte Rick. Er öffnete die Tür und bedeutete mir, hinauszugehen. Gehorsam trat ich ins Freie.
    Ich war überaus froh, die dumpfe, stickige Luft des Lagerhauses sowie die Gerüche und starrenden Blicke von Wesen, die mich nicht sonderlich mochten, hinter mir zu lassen. Afrikanischer Werwildhund? Wenn ich ihn nicht mit eigenen Augen gesehen hätte … Ich fragte mich, wie er als Mensch aussah.
    Rick ging an der Mauer entlang, sodass wir im Schatten blieben und die Straßenlampen mieden. Den Blick hielt er nach vorne gerichtet, als mache er sich keine Sorgen. Wir erreichten die Ecke des Gebäudes, ohne dass er auch nur ein Wort gesagt hatte. Ich kannte ihn nicht sonderlich gut, doch er wirkte ungewöhnlich ernst. Gedankenverloren.
    »Sie trauen dir nicht«, sagte er schließlich. »Sie glauben, ich mache einen Fehler, indem ich versuche, dich anzuwerben. Ich dachte, wenn sie dich kennenlernen, würden sie ihre Meinung ändern.«
    »Rick, im Moment habe ich meine eigenen Sorgen. Ich habe zu viel zu verlieren, um … den Krieg eines anderen auszufechten.«

    »Ich dachte, du hättest vielleicht ein Interesse daran, dich zu rächen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe mich zu weit von ihnen entfernt, um noch Rache zu wollen.«
    »T. J. hätte zweifellos Partei für mich ergriffen.«
    »Wage es ja nicht, ihn ins Spiel zu bringen«, sagte ich barsch. »Das hat er nicht verdient.« Auch wenn Rick Recht hatte.
    »Es tut mir leid.« Seine Stimme klang gedämpft.
    Wir gingen ein paar Schritte weiter, bis das Schweigen erdrückend wurde.
    »Charlie und Violet«, sagte ich. »Wo hast du die beiden aufgegabelt?«
    Er lächelte tatsächlich, ein spontanes, belustigtes Lächeln. »Charlie ist vor etwa fünfundvierzig Jahren von einem Westküstenvampir aus meinem Bekanntenkreis gebissen worden - ein bisschen machtgierig, ein bisschen verrückt. Ich habe Charlie geholfen, seiner Familie zu entkommen. Vor dreißig Jahren ist er Violet begegnet und hat sie selbst zum Vampir gemacht. Sie fanden, sie seien füreinander gemacht, und dem kann ich nicht widersprechen. Seitdem gehen sie unabhängig vor. Es scheint ihnen großen Spaß zu machen, kleine vogelfreie Banditen zu sein - das macht die Familien gemeinhin nervös.«
    »Also stammen sie nicht aus den Achtzigerjahren.«
    »Sie sind da ein bisschen hängen geblieben, nicht wahr? Charlie schuldet mir einen Gefallen, also sind sie hier.«
    Die anderen hatten wahrscheinlich alle ähnliche Geschichten. Rick hatte ihnen geholfen, und jetzt folgten sie
seinem Ruf. Aber würden sie ausreichen bei seinem Feldzug gegen Arturo?
    »Sind das alle, die du hast? Kommen noch andere?«
    »Ich könnte mehr gebrauchen«, sagte er. »Ich sollte mehr haben, um Arturo die Stirn zu bieten.«
    »Du sprichst, als wenn es

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