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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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südlich des Freeway, in der Nähe des Broadway, hinter einem einstöckigen fensterlosen Gebäude, das nach einem Lagerhaus aussah. In der Gegend bestand alles aus Stahl und Beton, und so spät am Abend war sie völlig verlassen. Schreien würde mir nichts bringen.
    Sie zog mich aus ihrer Seite des Autos. Ihr Griff war fest - diesmal gab es kein Entkommen, besonders sobald er zu ihr stieß.
    In dem Lagerhaus war die Notbeleuchtung eingeschaltet, schwache Lichtkreise am Rand, wobei ein Großteil des Gebäudes in Schatten getaucht war. Außerdem bildeten Kisten und Schachteln Wände und Schluchten, Dutzende Paletten, die in Plastik gehüllt auf den Abtransport warteten. Dieses Lager war tatsächlich in Betrieb und diente diesen Typen nicht einfach nur als Unterschlupf.
    Ich konnte Leute riechen. Genauer gesagt Wesen. Hier waren sowohl Vampire als auch Lykanthropen, und der Geruch ballte sich, sodass sich nicht abschätzen ließ, wie viele es waren. Die Schatten verbargen sie gut, doch ich konnte sie spüren, wie sie uns beobachteten. Ich hielt mich dicht an der Tür. Vielleicht konnte ich weglaufen, falls sich mir eine Chance bieten sollte.
    Ein leises Knurren hallte wider, und etwas Tierisches und Moschushaftes näherte sich. Es gehörte zur Familie der Hundeartigen, war aber kein Wolf, und es war noch etwas deutlich … anderes. Ein Hauch Mensch. Ich wich
mit hochgezogenen Schultern rückwärts auf die Tür zu.
    Das Ding trat ins Licht, und ich hatte noch nie so etwas zu Gesicht bekommen. Es war so groß wie eine dänische Dogge - sogar größer - und bewegte sich geschmeidig auf schlanken Beinen. Sein Körper war glatt, das Fell gesprenkelt - voll roter, weißer, gelber und schwarzer Flecken, als hätte es einen Unfall mit einem Farbkasten gehabt. Es hatte ein eckiges, hundeartiges Gesicht und gewaltige wüstentierartige Ohren, die es wie Satellitenschüsseln auf mich gerichtet hielt.
    Ich musste es einfach anstarren, was es als Herausforderung auffasste. Es senkte den Kopf, streckte seinen Schwanz gerade wie ein Ruder von sich und knurrte.
    »Sch, Dack. Sei still.« Eine Stimme erklang aus der Dunkelheit, und das Wesen sah in die Richtung, aus der sie kam, legte die Ohren an und ließ den Schwanz sinken.
    Der Anführer war hier, und ich kannte seine Stimme. Rick kratzte das Tier rasch hinter den Ohren, als er sich uns näherte und sich allmählich aus den Schatten schälte.
    »Rick, du Bastard! Was zum Teufel soll das hier?«
    Das Tier fing wieder an zu knurren, und ich wich zurück. Erneut brachte Rick es zum Schweigen, indem er sanft auf das Wesen einmurmelte. Seine Macht war subtil, aber unangefochten.
    Als er in Sichtweite kam, war auch seine Armee zu erkennen. Sie traten ins Licht, gerade so weit, dass ich sie sehen konnte - und sie mich, damit sie mich einschätzen konnten. Sieben Lykanthropen und zwei weitere Vampire,
abgesehen von denjenigen, die mir aufgelauert hatten. Ein Vampir war eine Frau. Einer der Werwölfe ebenfalls - und sie war keine Wölfin. Ich konnte nicht feststellen, welcher Gattung sie angehörte. Eine bunte und furchterregende Gruppe; sie sahen alle brutal aus, und sie blickten alle finster drein. Manche trugen Waffen bei sich - Feuerwaffen, Messer. Keinem von ihnen wäre ich gern in einer dunklen Seitengasse begegnet.
    Ich schluckte meine Angst hinunter. »Also. Bin ich hier, um bedroht oder um angeworben zu werden?«
    Rick sagte: »Ich wollte dir zeigen, wie verwundbar du bist. Du brauchst mich genauso, wie ich dich brauche.«
    »Und inwiefern wird es mich weniger verwundbar machen, wenn ich mich mit Carl und Meg anlege?«
    Er war so anständig, mir eine Antwort schuldig zu bleiben.
    »Rick, ich möchte nach Hause, und ich will, dass du mich fährst. Nicht Sid und Nancy da drüben.«
    »Charlie und Violet«, sagte er. »Sie heißen Charlie und Violet.« Das Vampirpärchen lehnte in der Nähe an einer Mauer. Ich könnte schwören, dass die Frau, Violet, Kaugummi kaute. Charlie lächelte breit genug, um ein Stück seiner Reißzähne zu zeigen, und winkte mir kurz mit den Fingern zu.
    Ich nickte in Richtung des eigenartigen Wesens mit den langen Beinen. »Und was ist das Ding da?«
    »Ein Afrikanischer Wildhund, die lykanthropische Spielart. Dack und ich sind alte Freunde.«
    Das Tier - die Person, wie ich mich anzuerkennen zwang, da ich es von Anfang an gespürt hatte - wirkte
nach der Vorstellung kein bisschen freundlicher gesinnt. Ich blieb auf Abstand. Rick flüsterte dem Hund etwas zu,

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