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Die Stunde Der Jaeger

Die Stunde Der Jaeger

Titel: Die Stunde Der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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zu ziehen. Er hatte damit angefangen, also ließ ich ihn arbeiten und genoss seine konzentrierte, intensive Aufmerksamkeit. Er machte weiter, bis ich aufkeuchte, eine jähe, ruckartige Empfindung, die selbst mich überraschte.
    Dann packte ich ihn und riss ihm die Kleider vom Leib.
Anschließend benahmen wir uns, als befänden wir uns in den Flitterwochen. Wir fingen mit dem Abwasch an, hatten aber schließlich Sex über der Spüle, wobei wir einander mit seifigen Händen begrapschten. Wir trieben reichlich Matratzensport. Allerdings betätigten wir uns auch sportlich auf dem Sofa. Wir turnten auf dem Boden. Und auf dem Küchentisch – nach einem Versuch entschieden wir jedoch, dass er dafür nicht stabil genug war.
    Ich trieb Sport wie noch nie zuvor in meinem Leben. Mir tat alles weh!
    Das lenkte uns von unseren Problemen ab, von dem Fluch, von dem Gemetzel, von den Bedrohungen, die sich in meinen Träumen eingenistet hatten. Wegen Ben nicht zu schlafen, war viel besser, als wach zu liegen und darauf zu warten, dass mich mein böses Geschick ereilte.
    Dann war da diese bohrende leise Stimme, die mir immer wieder sagte, es sei nicht Ben, sondern der Wolf in ihm, der hinter dieser heldenhaften Leidenschaft steckte. Ben wäre gar nicht hier, wenn er kein Werwolf wäre. Die Umstände hatten uns zusammengebracht, doch ich war romantisch genug veranlagt, um verliebt sein zu wollen.
    Keiner brachte das Thema zur Sprache.
    Im Laufe der nächsten Tage wurden zwei weitere Viehherden angefallen. Insgesamt wurde ein Dutzend Kühe niedergemetzelt, in Stücke gerissen. Jedes Mal rief Marks bei mir an und wollte wissen, wo ich in der Nacht gewesen sei und was ich getan hätte, und ob ich Zeugen hätte, die dies bestätigen könnten. Dem war nicht wirklich so, da Ben und ich uns gegenseitig ein Alibi verschafften. Jedes Mal machten Ben und ich uns auf den Weg und suchten die Gegend
ab nach etwas, das nicht dorthin gehörte, etwas Unnatürlichem. Etwas, das die Welt dunkel werden ließ und einen wütend mit roten Augen anstarrte. Doch es machte anscheinend einen Bogen um uns.
    Mehr als einmal versuchte ich, Cormac zu erreichen. Jedes Mal geriet ich an seine Voicemail, ohne dass es auch nur geläutet hätte. Also hatte er kein Netz, oder sein Handy war ausgeschaltet. Er hatte seine Voicemail nicht selbst besprochen, sondern überließ die Sache einfach der Automatenstimme. Ich versuchte mir keine Sorgen zu machen. Cormac ging es gut, er konnte allein auf sich aufpassen.
    Als Marks mich zum zweiten Mal anrief, beschuldigte ich ihn der Voreingenommenheit – er verdächtigte mich nur, weil ich der einzige Lykanthrop in der Gegend war. Er erwiderte, er habe den notwendigen Haftbefehl beantragt, um sich eine DNA-Probe von mir beschaffen zu können.
    Als ich das Telefonat beendete, saß Ben auf dem Sofa, hielt sich die Stirn, als schmerze sie, und schüttelte langsam den Kopf.
    Ben und ich lagen auf dem Sofa, unbekleidet, unter einer Decke aneinandergekuschelt, wärmten uns wohlig an dem Ofen und tranken unseren Morgenkaffee. Wir redeten nicht viel, sondern schwelgten lieber in leiblichen Genüssen.
    Ein Kitzeln im äußersten Winkel meines Verstands störte den Genuss. Ich hob den Kopf, legte ihn unwillkürlich schräg – wie ein Hund, der die Ohren spitzte. Und
ja, ich konnte etwas hören, ganz leise. Raschelndes Laub. Schritte.
    Ben verspannte sich neben mir. »Was ist los?«
    Â»Draußen ist jemand. Warte hier.«
    Ich ließ mich vom Sofa gleiten und schlüpfte ins Schlafzimmer, um mir eine Jeans und einen Pullover überzuziehen.
    Es konnte sich nicht um meinen verrückten, Hunde häutenden Fluchgroßmeister oder das rotäugige Etwas handeln. Ich hatte noch nie zuvor jemanden gehört, der sich tatsächlich derart um die Hütte bewegte. Vielleicht war es ein Wanderer, der sich verirrt hatte. Ich konnte ihm oder ihr den Weg zurück zur Straße weisen, und damit wäre die Sache erledigt.
    Unglücklicherweise war mein Leben niemals so einfach, und in meiner Brust nagte Furcht.
    Wäre doch Cormac mit ein paar Kanonen hier!
    Ich stieg die Verandastufen hinunter und sah mich um. Mit gerecktem Kinn atmete ich tief ein. Zwar roch ich nichts Eigenartiges, doch das sollte nichts heißen. Wer auch immer da war, konnte sich einfach am falschen Ort befinden.
    Etwas rief durch die Bäume, ein tiefes,

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