Die Stunde Der Jaeger
spüren, wie mir diese kleinen Krallen den Bauch zerkratzten. »Hört sich an, als hättest du das schon mal gemacht.«
»Oder als hätte ich es erlebt.«
Ich konnte nicht anders. Ich kicherte erneut, weil ich es mir bildlich vorstellen konnte: er und Cormac als Kinder, Cousins, die während eines Familientreffens miteinander spielten, und ich wusste ganz einfach, wer da wem ein Kätzchen unters Hemd gesteckt hatte. Oh, diese menschliche Natur!
Er sah mich mit einem gequälten Lächeln an. Seine Stimme wurde nachdenklich. »Ich glaube nicht, dass ich bisher ohne dich durchgehalten hätte. Cormac hat das Richtige getan, als er mich hierhergebracht hat.«
»Es ist schön, dass du es endlich zugibst.«
»Als dir das hier widerfahren ist, hast du es allein durchgestanden, oder hat dir jemand geholfen?«
»Hm, ich hatte ein ganzes Rudel. Etwa ein Dutzend Werwölfe, die eine Hälfte von ihnen wollte helfen, und die andere Hälfte hatte Angst, ich könnte Konkurrenz darstellen. Aber es hat da jemanden mitten in dem Durcheinander gegeben. T.J. hat auf mich aufgepasst. Bei meiner ersten Verwandlung hat er mich gehalten. Ich habe versucht, genauso für dich da zu sein. Aber T.J. â er ist etwas Besonderes gewesen. Meistens hatte er eine ziemlich Zen-artige Haltung zu der ganzen Sache. Er hat mir immer geraten, den Wolf nicht als Feind zu betrachten, sondern zu lernen, ihn als Stärke einzusetzen. Du nimmst diese Stärken in dir auf und wirst zu mehr als der Summe der Einzelteile.« Wie immer war das leichter gesagt als getan. Doch ich hatte noch immer T.J.s Stimme im Ohr, wie er von diesen Dingen sprach. Wie er sie mir ins Gedächtnis rief.
»Wo ist er jetzt?«
Und da lag ich nun und hatte mir schon dazu gratuliert, eine ganze Minute von T.J. geredet zu haben, ohne in Tränen ausgebrochen zu sein. Ich sprach leise, damit meine Stimme sich nicht überschlug. Hier hatte schlieÃlich ich die Starke zu sein. »Tot. Ich habe das Alphamännchen unseres Rudels herausgefordert, und T.J. ist aufgetaucht, um mir den Rücken zu stärken. Wir haben verloren. Er ist gestorben, weil er mich beschützt hat. Deshalb musste ich Denver verlassen.«
»Wie ich höre, passiert das öfter in Werwolfrudeln.«
»Vielleicht. Eigentlich weià ich es nicht. Es gibt viele verschiedene Rudel da drauÃen.«
»Am liebsten würde ich dieses Rudel auf dich und mich beschränken.«
»Angst vor ein bisschen gesunder Konkurrenz?«, sagte ich sarkastisch.
»Selbstverständlich. Ich würde es hassen, dich mit jemandem zu teilen.«
»Oder ist es eher so, dass du es hassen würdest, kämpfen zu müssen, um mich ganz für dich zu behalten?«
Er bewegte sich, um mich ansehen zu können. Ich sah an meinem Körper hinab und erwiderte seinen Blick. »WeiÃt du, ich glaube ich würde es tun. Wenn es sein müsste.« Der spielerische Tonfall war aus seiner Stimme verschwunden.
Ich errötete am ganzen Körper. Auf einmal waren wir nicht mehr nur zwei Freunde, die sich bequem aneinanderkuschelten. Er war ein Mann, ich war eine Frau, und es funkte zwischen uns. Seinen Körper an meinem zu spüren, verursachte ein Kribbeln in meinem Magen.
»Sprichst da du â der Mensch, meine ich? Oder der Wolf?«, fragte ich.
Nach kurzem Zögern sagte er: »Das ist doch alles dasselbe. Oder?«
Ich konnte nur hilflos nicken.
Er bewegte sich erneut, stützte sich auf einen Ellbogen, sodass er über mir lehnte. Vorsichtig berührte er den Bund meiner Jogginghose. Ich sagte nichts. Ja, ich zog sogar meine Arme fort und schob mir die Hände unter den Kopf, damit ich nicht in Versuchung geriet, ihn aufzuhalten.
Er schob den Saum meines Trägertops empor, zog an meiner Jogginghose, sodass ein Stück nackte Haut frei wurde. Er küsste sie, arbeitete sich von der einen Seite zur anderen, sanft und behutsam, als wolle er sicherstellen, dass er keine Stelle auslieÃ. Wo auch immer er mich berührte, lief ein Wärmeschauer über meine Haut. Vorsichtig zog er meine Hose weiter hinunter, bis er die Rundung meiner Hüfte küssen konnte; er setzte seine Zunge ein, schmeckte mich. Mein Herz schlug heftig, meine Atemzüge waren tief. Ich schloss die Augen und wand mich wohlig.
Es kostete mich groÃe Mühe, ihn nicht einfach zu packen, ihm die Kleider vom Leib zu reiÃen und ihn in mich
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