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Die Stunde Der Toechter

Titel: Die Stunde Der Toechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Herzig
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bewusst, dass dies eine ernste Sache ist.«
    Johanna zog es vor zu schweigen.
    Er betrachtete sie aufmerksam und fuhr entspannter fort. »Da du am Montagabend die Weisungen des Einsatzleiters missachtet hast, wird besonders deine Teamfähigkeit zur Diskussion gestellt. Ebenso deine Bereitschaft, dich in ein hierarchisches System einzufügen. Es ist gut möglich, dass ein engagierter und erfolgreicher Einsatz in einem Joint-Investigation-Team die Ergebnisse der Untersuchung positiv beeinflussen wird.«
    Johanna spürte, wie sich das ihr allzu vertraute antiautoritäre Bauchgefühl in ihr regte. »Machst du mir gerade ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann, Kevin von Kranach?«
    Energisch schüttelte von Kranach den Kopf. »Ich biete dir eine Zusammenarbeit an, von der wir beide profitieren können.« Er wurde nachdenklich. »Nicht überall lauern Feinde, Jo. Misstrauen verengt den Horizont.«
    Johanna registrierte das Bedauern in seiner Stimme. Unvermittelt stand sie auf. Sie hatte einen nassen Rücken. »Ich bin dabei. Ab morgen. Soll ich hierhin kommen?«
    Von Kranach schien überrascht. Hastig erhob er sich und begleitete sie zur Tür. »Ja, klar. Morgen um neun zum Briefing hier bei mir.«
    Johanna nickte. »Sag mal, Kevin. Warum traust du mir?«
    Charmant lächelnd öffnete er die Tür. »Weil du eine von uns bist, Jo.«
    10.
    »Ich will dich, Camenzind.«
    Er lachte. »Ich habe die beiden Kilos noch nicht zugenommen, die ich mir anfressen soll.«
    Sie knöpfte sein Hemd auf und griff hinein. »Dann nehme ich das, was da ist.«
    Er japste nach Luft und biss sie in den Nacken. Danach schob er die Spaghettiträger ihres Tops herunter und küsste sie auf die Schultern. Seine Bartstoppeln scheuerten an ihrem Hals. Sie legte sich hin und schaute den Himmel an. Über dem Limmattal verfärbte er sich rot. Wenn sie den Kopf so weit wie möglich nach hinten drehte, konnte sie ein Stückchen See erkennen. Dort hätte sie hingehen wollen. Mit Camenzinds Boot. Das jedoch benutzten an diesem Abend Frau und Kind. Der Kleine war wild aufs Fischen. In der Dämmerung stiegen die Chancen, etwas zu fangen. Nur unwesentlich zwar. Aber der Junge gab nicht auf.
    Camenzind zog ihr die Bluse über den Kopf und küsste sie heftig auf den Mund. Danach strich er mit seiner Zunge langsam ihren Oberkörper hinab.
    Statt im See zu baden, waren sie im Kreis 5 essen gegangen. Marokkanisch. Anschließend waren sie auf ihre Lieblingswiese hoch über dem See gefahren. Beim Start hatte Camenzind eine Motörhead-CD eingelegt, die Lautstärke aufgedreht und sie so spitzbübisch angelächelt, wie nur er es konnte.
    Nun öffnete er behutsam ihre Jeans und zog sie an ihren Beinen entlang herunter. Danach tastete er sich sanft empor.
    Als sie das letzte Mal hier gewesen waren, hatte sie der Bauer vertrieben. »Das ist Privatbesitz!«, hatte er ihnen entgegengebrüllt. Dazu die Fäuste geschwenkt. »Denkst du!«, war Camenzinds Entgegnung gewesen. »Das gehört mir genauso wie dir. Mit meinen Steuern finanziere ich deine Subventionen.« Großen Eindruck hatte er nicht gemacht. Zu lustig hatte er ausgesehen mit der Hose in den Kniekehlen. Derweilen hatte sich Johanna ans Steuer gesetzt und den Motor aufheulen lassen. Der Bauer war ein gutes Stück von ihnen entfernt gewesen, sein Hund gefährlich nah. Deshalb war Camenzind mit nacktem Hintern auf die Ladefläche seines SUV gehüpft. Um ein Haar wäre er bei Johannas Kavaliersstart wieder hinausgefallen. Beim Anfahren hatte sie tiefe Furchen in das Feld gegraben. »Pass auf, Jo«, hatte Camenzind gejohlt, »du ruinierst meinen Acker!«
    Nun fuhr er mit seiner Zunge über ihre Vulva.
    Sie schrie und packte seinen Kopf mit beiden Händen. »Warte, Camenzind! Ich muss dich etwas fragen.«
    »Wie bitte? Hättest du das nicht beim Marokkaner machen können? Wer weiß, wie lange es dauert, bis der Landschaftsgärtner seine Hundemeute auf uns hetzt! Vielleicht hat er den Jodlerclub dabei. Das sind stämmige Burschen, Jo. Und skrupellos.«
    »Es ist wichtig, Camenzind. Vielleicht habe ich heute den größten Fehler meines Lebens gemacht.«
    »Gehst du zur Kantonspolizei?«
    Sie gab ihm einen Klaps. »Sei still. Ich brauche Verständnis. Jemanden, der zuhören kann.«
    Er setzte sich zwischen ihren Beinen auf. »Klar, dann fahren wir zurück an die Langstrasse und suchen so jemanden.«
    Johanna streckte sich und legte die Arme unter ihren Kopf. »Hör auf mit den Sprüchen, Camenzind!«
    Er suchte in seiner Jacke

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