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Die Stunde Der Vampire

Die Stunde Der Vampire

Titel: Die Stunde Der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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Publicity einbringen sollte. Haben Sie dazu etwas zu sagen?«
    Mir stand der Mund offen. »Wer hat das angedeutet? Der National Enquirer ?« Ben räusperte sich hörbar. Okay, ich sollte ernst bleiben. »Mr. Freeman, es ist weithin bekannt, dass ich mich trotz des Erfolgs meiner Sendung niemals in der Öffentlichkeit gezeigt habe. Ich wollte nie auf der Straße erkannt werden, und daran hat sich nichts geändert. Ich bin zu diesen Aufnahmen gezwungen worden.«
    Â»Judy Lerma, Herald . In welcher Höhe beläuft sich der Schadenersatz, den Sie sich durch Ihre Klage von Duke und den anderen erhoffen?«
    Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. »Ich glaube nicht, dass das schon entschieden ist. Das werde ich meinem Anwalt überlassen.«
    Â»Ms. Norville, wie und wann sind Sie zum Werwolf geworden?«
    Diese Geschichte würde ich wieder und wieder erzählen müssen, nicht wahr? »Es ist vor etwa vier Jahren passiert. Ich war im vorletzten Studienjahr an der Uni und bin zur falschen Zeit am falschen Ort gelandet. Ich wurde angegriffen und habe überlebt.«

    Â»Passiert so etwas häufig?«
    Â»Ich glaube, es ist um einiges wahrscheinlicher, in einer Kleinstadt in Kansas ausgeraubt, als von einem Werwolf angefallen zu werden.«
    Dann fragte jemand: »Wie ich höre, hat eine Sendergruppe Ihnen eine eigene Fernsehsendung angeboten. Werden Sie das Angebot annehmen?«
    Ich blinzelte. Sah Ben an. Er war nicht so unbeholfen, als dass er vor den Kameras mit den Schultern gezuckt hätte; seine Miene blieb völlig unverbindlich. Ihm war auch nichts zu Ohren gekommen. »Davon höre ich zum ersten Mal«, sagte ich.
    Â»Würden Sie eine Fernsehsendung machen? Als nächsten Schritt nach dem Radio?«
    Gute Frage. Die kleine unbesonnene Showbusiness-Seite meines Wesens hüpfte auf und ab. Doch ein anderer Teil von mir sehnte sich noch immer nach dem Loch, um sich verstecken zu können. Die Wölfin hatte immer noch Angst, und bisher gelang es ihr prächtig, diese Furcht zu bezähmen. Doch ich musste bald von hier verschwinden, sonst würden wir beide die Beherrschung verlieren.
    Ich setzte ein tapferes Lächeln auf. »Ich weiß es nicht. Ich habe mir gedacht, ich nehme mir ein wenig Auszeit, mache Urlaub und lasse mir meine Optionen durch den Kopf gehen.«
    Ben erhob sich und packte mich am Arm. »Mehr Zeit bleibt uns heute nicht für Fragen. Vielen Dank.«
    Endlich verließen wir den Saal. Wir stahlen uns durch eine Hintertür, die uns ein Polizist aufhielt. Endlich konnte ich aufatmen.

Epilog
    Ich blieb lange genug in D.C., um mich mit Emma unterhalten zu können.
    In der dritten Nacht, zwei Tage nach den Fernsehaufnahmen, stattete ich Alettes Stadthaus kurz nach Einbruch der Dunkelheit einen Besuch ab. Tom machte die Tür auf. Er sah grimmig und gehetzt aus – er war unrasiert, die Haare zerzaust. Der Man in Black hatte seine eiserne Zurückhaltung eingebüßt.
    Â»Wie läuft es denn so?«, fragte ich, als er mich eintreten ließ.
    Â»Ein ganz schöner Schlamassel. Wir sind alle wegen Bradley aus der Fassung, Emma hat keinen Ton von sich gegeben. Aber Alette hält alle bei der Stange. Sie ist ein Anker. Ich weiß nicht, wie sie das schafft.«
    Â»Tom? Ist sie hier?« Alettes Stimme eilte ihrer Besitzerin voraus, die rasch aus dem Salon in die Eingangshalle geschritten kam. Sie trug ein seidenes Kostüm und hatte die Haare zu einem Knoten hochgesteckt. Niemals hätte man ihr das Trauma angesehen, das ihr Haushalt durchlebt hatte. »Kitty, ich bin ja so froh, dass Sie da sind.«
    Tom trat aus dem Weg und verdrückte sich in den hinteren Teil des Hauses, um sich seinen eigenen Angelegenheiten zu widmen.

    Â»Wie geht es ihr?«, fragte ich auf der Stelle, ohne Alette auch nur zu begrüßen.
    Alette setzte ein dünnes Lächeln auf. »Ich glaube, sie wird es schon schaffen. Letzten Endes.«
    Sie führte mich in den Salon.
    Der Teppich war erneuert worden und wies nun mehr Blau- als Rottöne auf. Emma saß in einem Ohrensessel, eine dicke graue Decke fest um sich gewickelt. Sie starrte mit leerem Blick die Vorhänge an, die man wieder am Fenster angebracht hatte. Ihre Haut war kränklich blass, die Haare hingen schlaff herunter. Sie roch tot, aber nicht verwest – kalt, statisch, unveränderlich, untot. Sie roch wie ein Vampir.
    Alette wartete im

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