Die Stunde Der Vampire
ich ihm das Handy aus der Hand gerissen und seine GroÃmutter dazu gebracht, auf den Punkt zu kommen. Hätte ihr die richtigen Fragen gestellt. Dann malte ich mir aus, wie ich ihr zu erklären versuchte, wer ich war.
»Es tut mir leid, Gramma, ich kann leider nicht lauter sprechen ⦠Ich habe gesagt, ich kann nicht lauter sprechen ⦠Ich verstecke mich gerade quasi ⦠Deshalb wollte ich mit dir reden ⦠Du erinnerst dich doch an die Geschichten, die du immer erzählst? Ãber das Elfenvolk ⦠Ja, Gramma, ich habe mich bekreuzigt â¦Â« Er tat es rasch, in guter katholischer Manier. »Ein paar Freunde und ich scheinen an einen geraten zu sein, der ein paar nicht sehr nette Dinge tut ⦠Von welcher Art er ist? ⦠Ich weià nicht ⦠Licht-oder Dunkelalb? Das weià ich auch nicht ⦠Nein, Gramma, ich passe sehr wohl auf, wenn du Geschichten erzählst â¦Â«
»Dunkelalben sind die Bösewichter, oder?«, flüsterte ich ihm zu. »Ich wette, er ist dunkel.«
»Beide sind nicht sonderlich gut«, sagte er, kurzzeitig nicht ins Handy. »Ja, Gramma? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er ein Dunkelalb ist ⦠Genau, es ist ziemlich schlimm ⦠Was würdest du tun? ⦠Beten?« Er verdrehte die Augen. »Und wie sieht es damit aus, ihn loszuwerden? Wird er einfach verschwinden? Nein ⦠okay ⦠okay, nur einen Augenblick.« Er zückte einen winzigen Notizblock und einen Stift und fing zu schreiben an. Es sah wie ein Einkaufszettel aus. »Okay ⦠hab ich. Und dann? Wirklich? Ist das alles?«
Geduld, Kitty. Im Innern des Karawanenrunds hatten die Leute das Zelt betreten. Jetzt konnte ich nichts mehr sehen oder spüren, auÃer dass sich eine gewaltige Menschenmenge versammelt hatte.
»Vielen Dank, Gramma. Genau das habe ich gebraucht. Ich muss jetzt los ⦠Ja, ja, dieses Jahr komme ich zu Thanksgiving. Nein, Jill werde ich nicht mitbringen ⦠Sie
hat mich vor einem halben Jahr verlassen, Gramma.« Er hielt das Handy ein paar Zentimeter von seinem Ohr weg, schloss die Augen und stieà ein tiefes Seufzen aus. Ich konnte die Stimme der Frau hören, langsam und voller statischer Störungen, aber nicht die einzelnen Worte.
Das Ganze war lächerlich. Am liebsten hätte ich ihn erwürgt.
»Ich muss jetzt aufhören ⦠tschüs, Gramma ⦠Ich hab dich lieb.« Er legte auf.
»Was hat sie gesagt? Was sollen wir tun?«, fragte ich, wobei es mich groÃe Anstrengung kostete, ihn nicht am Hemd zu packen und zu schütteln.
»Wir gehen Lebensmittel einkaufen.«
»Was?«
»Brot, Salz, verschiedene Kräuter. AuÃer Sie haben irgendwas davon bei sich?« Er zeigte mir die Liste, die er notiert hatte: Eisenkraut, Johanniskraut, Eberesche.
»Kriegen wir so etwas überhaupt im örtlichen Supermarkt?«
Er zuckte mit den Schultern. »Sobald wir das Zeug einmal haben, scheint es kein allzu schwieriger Zauber zu sein. Wir gehen bloà um das Lager, streuen die Zutaten auf den Boden und Puff!«
»Puff?«
»Puff, er ist wieder in sein unterirdisches Reich verbannt oder wo zur Hölle er herkommt.«
Wo zur Hölle. Eigentlich ein treffender Ausdruck.
»Wir gehen also einkaufen, besorgen uns die Vorräte, kommen zurück, und das warâs. Ein Kinderspiel«, sagte Jeffrey, der grinste, als planten wir einen Schulbubenstreich.
Stockton steckte die Liste zurück in seine Tasche. »Ich glaube, ich habe ein paar Meilen von hier einen kleinen Supermarkt gesehen, an der letzten Kreuzung. Die haben bestimmt einen Teil von den Sachen. Sie hat nicht gesagt, dass wir alles brauchen, das hier sind nur Möglichkeiten. Warum warten Sie beide nicht hier und behalten die Lage im Auge, während ich das Zeug besorgen fahre?«
»Sicher«, sagte Jeffrey ohne zu zögern. Stockton machte bereits Anstalten aufzubrechen.
»Moment mal!« Ich versuchte, leise zu sprechen, aber gleichzeitig verzweifelt zu klingen.
»Haben Sie eine bessere Idee?«
»Ich gehe einkaufen, und Sie warten hier?«
»Ich bin in einer halben Stunde zurück, versprochen. Hier, behalten Sie das.« Er gab mir das Zaubermedaillon und lief dann im Schutz der Bäume zur StraÃe zurück.
Ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. »Sich trennen«, murmelte ich. »Auf diese Weise können wir gröÃeren Schaden erleiden. Ihnen ist doch
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