Die Stunde Der Vampire
Haarausfall zu bezahlen.«
Scherzkeks.
Wir betraten den Sitzungssaal und lieÃen uns auf unseren Stammplätzen nieder. Cormac hatte sich nicht mehr blicken lassen, seitdem Duke ihn hinausgeworfen hatte, doch Ben sagte, er halte sich immer noch in der Stadt auf. Nur für den Fall, sagte Ben, wollte allerdings nicht sagen, für welchen Fall.
Die heutige Sitzung fing mit Verspätung an. Die Zeit zog sich. Die Reporter zappelten unruhig herum, die Senatsberater hielten sich im Hintergrund und rangen verzweifelt die Hände. Die Senatoren selbst schoben Papiere hin und her und weigerten sich, den Blick zu heben. Zeugenaussagen, die nur ein paar Tage hätten dauern sollen, waren bis zum Ende der Woche in die Länge gezogen worden. Zitternd wartete ich darauf, dass sich etwas ereignete.
Das Publikum war mittlerweile geschrumpft. Die meisten Reporter waren verschwunden, um über interessantere Storys zu berichten, und vielleicht war noch ein Dutzend
allgemeiner Zuschauer übrig. Selbst ein paar Senatoren des Ausschusses hatten sich nicht die Mühe gemacht aufzukreuzen.
Wie erwartet war Roger Stockton da, bereit, bis zum bitteren Ende dabeizubleiben. Allem Anschein nach hatte er schlafen können. Er lieà sich einfach auf dem Sitz neben mir nieder. Seit der vergangenen Nacht glaubte er wohl, wir seien so etwas wie Kumpel.
Vielleicht waren wir das.
Er lehnte sich dicht zu mir und begann sofort mit seinen Fragen: »Wo sind denn die AuÃerirdischen, und was haben sie mit den Vampiren zu tun? Sind Vampire AuÃerirdische?«
»AuÃerirdische?«, fragte Ben, der alles gehört hatte.
»Da gibt es ein paar richtig miese Filme zu dem Thema«, sagte ich. »Wie sind Sie darauf gekommen?«
»Gestern Nacht, der Man in Black bei den Vampiren, der, der die Leute zurückgehalten hat, als solle ein UFO oder etwas in der Art vertuscht werden. Sie schienen ziemlich vertraut mit denen zu sein â was verheimlichen Sie mir?«
Ich versuchte mysteriös zu lächeln, was gar nicht so einfach war, da ich am liebsten in Gelächter ausgebrochen wäre. »Ich sollte wirklich keine Geheimnisse verraten. Aber mal ganz ehrlich: Der âºMan in Blackâ¹ ist bloà ein normaler Kerl gewesen. Es gibt keine AuÃerirdischen.«
»Das sagen sie alle«, meinte er wütend. »âºDas war bloà die Venusâ¹. Von wegen.«
Ben warf mir einen Blick zu: Um was zur Hölle geht es? Mein Blick sagte: Später.
SchlieÃlich fing die Sitzung an. Ich war noch immer
nicht aufgerufen worden. Wir hörten uns eine halbe Stunde die Aussage von Robert Carr an, einem zweitklassigen Filmemacher, der für die furchterregenden Effekte bei der Verwandlung von Werwölfen in seinen Filmen gerühmt wurde â hatte er sich zufälligerweise echter Werwölfe bedient?
Er behauptete nein, er habe einen talentierten CGI-Künstler, der die Bilder von Menschen mithilfe einer Morphingtechnik in Bilder von Wölfen verwandelte, und wenn seine Effekte besonders gut funktionierten, läge das daran, dass er echte Wölfe abbildete, nicht die grotesken Mutanten mit ihrer unwahrscheinlich breiten Brust und künstlichem Ganzkörperfell, die in den meisten Werwolffilmen vorkamen.
Ich hatte ein paar seiner Filme gesehen und war mir sicher, dass er die Wahrheit sagte und keine echten Werwölfe einsetzte. Auch wenn seine Effekte beeindruckend und furchtbar realistisch waren. Vielleicht hatte er gesehen , wie sich ein echter Werwolf verwandelte. Ich würde ihn mir nach der Anhörung packen â ähm, höflich an ihn herantreten â müssen und ihn dazu bewegen, in meine Sendung zu kommen. Wir könnten uns über Werwölfe als Filmmetapher unterhalten.
Allerdings war ich ein wenig verärgert, dass der Ausschuss sich entschlossen hatte, mit dem Regisseur von Werwolffilmen vor der echten Werwölfin zu sprechen. Okay, wir steckten immer noch bei den Zeugenaussagen von Mitgliedern der Unterhaltungsindustrie, und vielleicht glaubten manche Ausschussmitglieder nicht, dass ich ein Werwolf war. Doch ich stand nun schon seit drei
Tagen auf dem Zeitplan. Ungeduld beschrieb meinen Zustand nur ansatzweise. Ich war so nervös, dass ich zum Frühstück bloà einen halben Muffin hinunterbekommen hatte.
»Danke, Mr. Carr, das wäre alles.« Duke richtete die Papiere vor sich auf dem Tisch mit endgültiger Miene. »Leider bleibt uns am heutigen
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