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Die Stunde Der Vampire

Die Stunde Der Vampire

Titel: Die Stunde Der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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dem Einfall, diese Reise in einen Arbeitsurlaub zu verwandeln. Ich kam nicht zum Schlafen. Am Ende würde ich eine Woche Ferien brauchen, um mich von all dem zu erholen. Vorzugsweise an einem Ort mit Whirlpool und Zimmerservice. Wenigstens waren die Verletzungen an meinem Arm rasch verheilt.
    Trotz meines Schlafmangels erreichte ich das Senatsgebäude überpünktlich. Auf diese Weise konnte ich Duke abfangen, bevor die Sitzung begann.
    Er ging den Korridor entlang und hielt Rücksprache mit einem Berater, der eine Aktenmappe vor ihm aufgeschlagen hielt. Ich stand an die Wand gelehnt und wartete ruhig und außer Sichtweite, bis sie mich erreicht hatten. Dann eilte ich los und hielt Schritt mit ihnen. Sowohl er als auch sein Berater sahen verblüfft zu mir herüber.
    Â»Senator Duke? Dürfte ich nur eine Minute mit Ihnen sprechen?«
    Der Berater drehte sich, um den Senator abzuschirmen, sodass ich ihn nicht erreichen konnte. »Es tut mir leid«,
sagte er, »der Senator ist im Moment viel zu beschäftigt. Wenn Sie einen Termin ausmachen möchten …«
    Â»Wirklich, bloß zwei Fragen, wir müssen noch nicht einmal stehen bleiben.« Ich hüpfte, um einen Blick an dem Berater vorbei auf Duke zu erhaschen. »Senator? Wie sieht’s aus?«
    Er sah geradeaus und verlangsamte seine Schritte nicht. »Eine Frage, stehen geblieben wird nicht.«
    Â»Natürlich. Danke.« Der Berater warf mir einen wütenden Blick zu, trat jedoch ein Stück zur Seite, damit ich neben Duke gehen konnte. »Warum haben Sie Elijah Smith hergeholt?«
    Â»Weil er meine Mission versteht: dafür zu sorgen, dass diese … Krankheiten … ausgerottet werden. Ich bin mir sicher, dass Sie das nachvollziehen werden. Außerdem ist er ein Geistlicher, was einen Respekt mit sich bringt, den diese Anhörung dringend benötigt, würden Sie nicht auch sagen?«
    Â»Ein Geistlicher? Wirklich? Welcher Konfession? Hat er sich Ihnen gegenüber irgendwie ausgewiesen?«
    Er runzelte die Stirn. »Ich bin mir sicher, dass er ein braver christlicher Prediger ist, der lehrt, dass der Glaube einen rettet.«
    Â»Er war nicht, wofür Sie ihn halten. Er hat niemandem geholfen.«
    Â»War?«, fragte er. Er blieb stehen und sah mich an. »Was meinen Sie damit, war?«
    Â»Er, ähm, musste ganz plötzlich die Stadt verlassen.«
    Duke starrte mich wütend an, und ich dachte schon, er würde auf der Stelle auf mich losgehen. Sein Berater riss
die Augen auf, als mache er sich ebenfalls Sorgen. »Was haben Sie getan?«
    Ich wich nicht zurück. Einschüchtern lassen würde ich mich auf keinen Fall von ihm. Ich besaß Autorität , nicht wahr? Ja, klar.
    Â»Sie glauben, Senator. Ich weiß, dass Sie glauben: an Geister, Engel, das Gute und das Böse, das ganze Drumherum. Elijah Smith ist ein Dämon gewesen, der Jagd auf die Schwachen und Hilflosen gemacht hat. Ich hoffe, Sie glauben mir.«
    Seine Miene war kalt, doch in seinen Augen glomm ein Licht – eine Art fiebrige Intensität. »Wenn er Jagd auf irgendetwas gemacht hat, dann auf Ihre Artgenossen. Vampire und Werwölfe – Monster. Von wegen schwach und hilflos. « Er stieß ein kurzes Lachen aus.
    Â»Im Grunde sind wir alle nur Menschen, Senator. Ich wünschte, ich könnte Ihnen das begreiflich machen.«
    Â»Diese Entscheidung obliegt dem Ausschuss.« Er gab seinem Berater ein Zeichen und marschierte den Korridor entlang; dieser eilte los, um Schritt mit ihm zu halten.
    Ich traf mich vor dem Senatsgebäude mit Ben. Er wirkte überrascht, als er sah, wie ich durch die Tür ins Freie trat, anstatt den Bürgersteig entlangzukommen.
    Â»Sie sind früh auf«, sagte er, eine Braue fragend emporgezogen.
    Â»Ã„hm, ja. Übrigens müssen wir nichts wegen Smith unternehmen. Sie brauchen sich nicht darum zu kümmern.«
    Er musterte mich eingehend. »Was haben Sie angestellt?«

    Â»Nichts«, sagte ich eine Spur zu schnell. »Na ja, ich meine, wir haben einen Zauber durchgeführt.«
    Â»Einen Zauber?«
    Â»Wir haben bloß ein paar Kräuter und so was ausgestreut. Mehr nicht.«
    Â»Es ist nichts, weswegen Sie vor Gericht landen werden, oder?«
    Jedenfalls nicht vor einem Menschen gericht. »Nein, ich glaube nicht.«
    Er seufzte. »Speziell für Sie werde ich wohl meine Honorarsätze erhöhen müssen. Um die Behandlung gegen

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