Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
Vom Netzwerk:
jetzt, da sie von Vorteil für mich war. »Er hat es getan, um mich zu schützen. Zan hat mich zuerst angegriffen, und …«
    Â»Ms. Norville.« O’Farrells Stimme hatte einen warnenden Unterton.
    Ich tat alles, was ich nur konnte, um die Sache nicht beim Namen zu nennen. Und in Wirklichkeit war es keine Notwehr gewesen. Zan hatte klein beigegeben. T.J. hatte ihn trotzdem umgebracht. In den Augen des menschlichen Gesetzes war T.J. ein Mörder.
    Ich rollte mich auf dem Stuhl zusammen und drückte das Gesicht an meine Knie.
    O’Farrell erhob sich. »Detective Hardin, könnte ich mit Ihnen reden?«
    Der Anwalt und die Polizistin traten in die gegenüberliegende Zimmerecke und sprachen im leisen Flüsterton. Sie schienen nicht zu wissen, dass ich sie dennoch verstehen konnte.
    Â»Ms. Norville kooperiert, so weit es ihr in ihrem derzeitigen Zustand irgend möglich ist. Sie ist verwundet worden, hat nicht geschlafen und ist zu diesem Zeitpunkt nicht in der Verfassung, Ihre Fragen zu beantworten. Lassen Sie sie nach Hause gehen und sich ein wenig ausruhen. Sie können später mit ihr sprechen. Dann wird sie wahrscheinlich eine größere Hilfe sein.«

    Â»Sie gehen lassen, damit sie und dieser andere Typ sich treffen und ihre Geschichten aufeinander abstimmen können? «
    Â»Sehen Sie sich ihre Akte an – es besteht noch nicht einmal Fluchtgefahr. Eine blütenreine Weste.«
    Â»Abgesehen davon, dass sie ein Werwolf ist.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das ist nicht ihre Schuld.«
    Hardin blickte verärgert weg. Sie zog eine Zigarette aus der Hosentasche und klopfte die andere Tasche nach einem Feuerzeug ab, ohne jedoch fündig zu werden. Mit der nicht angezündeten Zigarette deutete sie auf O’Farrell. »Wenn ich sie gehen lasse, dann versprechen Sie mir, dass sie ihr gut zureden werden. Ich will sie nicht wegen irgendetwas verhaften müssen.«
    Â»Ich werde mein Bestes tun, Detective.«
    Ich musste mit T.J. sprechen. Das war im Moment alles, was ich tun wollte.
    O’Farrell stand neben meinem Stuhl. »Ms. Norville? Kommen Sie, gehen wir.«
    Hardin hielt mich auf, bevor sie die Tür öffnete. »Verlassen Sie nicht die Stadt.«
    Meine Kehle war immer noch trocken. Dieser Ort schmeckte trocken und kalt. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Lippen zusammenzupressen und mit gesenktem Blick zu nicken. Draußen färbte die Dämmerung den Himmel grau. Beinahe zu hell. Das matte Licht ließ meine erschöpften Augen brennen. Die Luft war beißend, ging mir bis in die Knochen.
    Der Anwalt und ich standen einen Moment auf dem Bürgersteig vor dem Polizeirevier.

    Ich sagte: »Dass ich ein Werwolf bin, macht Ihnen das etwas aus? Sind Sie ein Kreuzritter im Kampf gegen alle Monster wie Cormac?«
    Er lächelte, als habe ich etwas Komisches gesagt; ein Ausdruck, der an Cormacs Grinsen erinnerte. »Wenn Cormac ein Kreuzritter wäre, hätte er Sie bei Ihrer ersten Begegnung erschossen, egal, wie die Umstände gewesen sein mögen.«
    Â»Was ist er dann?«
    Â»Er probiert nur gerne aus, wie nahe er sich an den Abgrund heranwagen kann, ohne abzustürzen.«
    Cormac als Söldner mit Todessehnsucht war irgendwie eine furchterregendere Vorstellung als Cormac als Söldner aus Überzeugung.
    Â»Was sind Sie?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ein Rechtsanwalt, der für Chancengleichheit kämpft.«
    Â»Ja, das stimmt wohl. Danke, dass Sie mich da rausgeholt haben.«
    Â»Das war einfach. Hardin mag Sie. Kann ich Sie irgendwo absetzen?«
    Â»Nein danke.«
    Â»Ein guter Rat, Ms. Norville. Sie sollten der Polizei verraten, wie er heißt. Auf diese Weise wandert nur einer von Ihnen in den Knast. Wenn er ein Freund von Ihnen ist, wird er es verstehen.« Er passte gut zu Cormac, was Anwälte betraf. Ich konnte ihn mir in einem Gangsterfilm vorstellen, wie er Gesetzeslücken fand und dem Richter Paroli bot.
    Â»Ich werde darüber nachdenken.«

    Â»Sprechen Sie wenigstens nicht mit dem Kerl. Sollten Sie sich an ihn wenden, werden Sie es mir wirklich schwer machen zu beweisen, dass Sie nicht versuchen, etwas zu vertuschen. «
    Â»Ich bin – wir sind nicht an die menschlichen Gesetze gewöhnt. Normalerweise sind wir viel besser darin, unsere Leichen aus dem Weg zu räumen.«
    Er erwiderte nichts. Ich wurde es leid, darauf zu warten, dass er etwas sagte, also

Weitere Kostenlose Bücher