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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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las.
      Er kletterte hoch ans Steuer und reichte die Thermosflasche und Sandwiches nach hinten. »Hier, ein Frühstück und was zum Lesen.«
      Die Bilder waren mit jenen identisch, die das Lokalblatt von Carlisle gebracht hatte, und auch der Artikel klang ähnlich. Die das Mädchen betreffenden Details waren spärlich. Es hieß lediglich, Morag Finlay sei in seiner Begleitung.
      Als sie über die Zufahrt zur Autobahn rollten, sagte Cussane: »Nun?«

      Jackson konzentrierte sich auf den Verkehr. »Heißes Ding, Mann. Gut, ich bin Ihnen was schuldig, aber so viel auch wieder nicht. Wenn Sie geschnappt werden…«
    »Sähe es für Sie schlecht aus.«
      »Kann ich mir nicht leisten«, sagte Jackson. »Bin nämlich vorbestraft, hab’ zweimal gesessen. Autos hab’ ich geklaut, bis ich mich am Riemen gerissen hab’. Ärger kann ich keinen gebrauchen, und Pentonville will ich ganz bestimmt nicht wieder von innen sehen.«
      »Dann fahren Sie jetzt einfach weiter«, sagte Cussane fest. »In London steigen wir aus, und Sie fahren Ihrer Wege. Kein Mensch wird erfahren, daß Sie uns bei sich hatten.«

      Dies war die einzige Lösung, und Jackson wußte das auch. »Na gut,« meinte er mit einem Seufzer, »das war’s dann wohl.«

    »Tut mir leid, Mr. Jackson«, sagte Morag.
      Er schaute in den Rückspiegel und lächelte ihr zu. »Schon gut, Kleine. Hätte mich gar nicht erst auf diese Sache einlassen sollen. Bleibt in der Kabine und laßt die Schiebetür zu.« Damit steuerte er seinen Laster auf die Autobahn.

    262
      Devlin telefonierte mit Harry Fox, der noch in Dumfries im Krankenhaus lag, als Ferguson aus seinem Arbeitszimmer kam.
      Als der Ire den Hörer auflegte, meinte der Brigadier: »Ich könnte ein paar gute Nachrichten gebrauchen. Gerade kam die Vorausmeldung, daß die 2. Fallschirmjägerbrigade unter Colonel Jones auf den Falklands angriff und auf argentinische Verbände stieß, die dreimal so stark waren wie angenommen.«
    »Was passierte?«

      »Oh, unsere Paras haben gesiegt, aber Jones ist leider gefallen.«

      »Was Harry Fox betrifft, sind die Nachrichten tröstlich«, sagte Devlin. »Heute abend wird er von Glasgow aus nach London geflogen. Er ist wenigstens in mäßiger Verfassung.«

    »Gott sei gedankt«, merkte Ferguson an.
      »Ich habe auch mit Trent gesprochen. Sie bekommen kein Wort aus diesen Landfahrern heraus, auf jeden Fall nichts Nützliches. Der alte Großvater behauptet, er hätte keine Ahnung, wohin das Mädchen unterwegs sein könnte. Morag Finlays Mutter ist in Australien.«
      »Diese Landfahrer sind noch schlimmer als die Zigeuner«, sagte Ferguson. »Das weiß ich selbst. Vergessen Sie nicht, ich stamme aus Angus. Komisches Völkchen. Sie mögen einander hassen wie die Pest, aber die Polizei hassen sie noch mehr. Die verraten einem noch nicht mal, wo’s zur öffentlichen Bedürfnisanstalt geht.«

    »Und was unternehmen wir jetzt?«
      »Wir fahren mit zur St.-Georgs-Kathedrale und sehen uns an, was Seine Heiligkeit so treibt. Anschließend begeben Sie sich am besten gleich nach Canterbury. Ich stelle Ihnen übrigens einen Polizeiwagen mit Fahrer zur Verfügung. Es ist bestimmt von Vorteil, wenn Sie von nun an so amtlich wie möglich wirken.«
    Morag saß mit dem Rücken zur Wand in der Ecke der Koje.

    263
    »Warum bist du in Penrith zurückgekommen? Das hast du mir noch nicht verraten. Mich interessiert es sehr.«
      Cussane zuckte die Achseln. »Ich hab’ mir wohl gesagt, daß du der Lage da draußen so ganz allein noch nicht gewachsen bist.«

      Sie schüttelte den Kopf. »Warum hast du solche Angst, deine Fürsorge einzugestehen?«
      »Hab’ ich das?« Er steckte sich eine Zigarette an und sah zu, wie Morag ein altes Kartenspiel aus der Tasche holte und zu mischen begann. Es waren Tarot-Karten. »Verstehst du dich darauf?«
      »Meine Großmutter brachte mir das Kartenlegen schon vor Jahren bei, als ich noch ganz klein war. Ob ich übersinnlich begabt bin, weiß ich nicht genau. Das läßt sich schwer beurteilen.«

      Sie mischte die Karten erneut. Er sagte: »Vielleicht wartet die Polizei bei deiner Großmutter?«
      Sie hielt mit einem überraschten Ausdruck inne. »Warum denn? Man weiß doch gar nicht, daß es sie überhaupt gibt.«
      »Im Lager müssen doch Fragen gestellt worden sein, und jemand muß etwas verraten haben. Wenn es nicht dein Großvater war, dann bestimmt Murray.«
      »Nie im Leben«, versetzte sie.

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