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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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schmalen Fahrrinne zwischen den Felsen, die sie

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    säumten, und weiter oben ein stillgelegter, alter Leuchtturm. Villiers hatte einen sehr positiven Bericht gefunkt.
    »Wie viele waren es?«

      »Ein Offizier und zwei Soldaten, Senor. Hauptmann Lopez. Sie haben eine Menge Ausrüstung abgeladen, und dann hat der Hauptmann gesagt, er braucht noch zwei Spezialzünder.« Er nahm eine halb zerknüllte Liste aus der Tasche. »Sehen Sie, da, Senor. Er hat mich zum Stützpunkt zurückgeschickt, um die Zünder zu holen.«
      Jackson sah Villiers über die Schulter. »Kaden-Zünder. Ziemlich gewaltige Dinger. Was, zum Teufel, will er wohl damit?«
      »Den Leuchtturm sprengen, Senor«, sagte der Junge bereitwillig. »Und auch ein paar Felsen, glaube ich.«
    »Den Leuchtturm sprengen?« fragte Jackson.

      Der Junge nickte. »Ja, Senor, ich habe gehört, wie sie darüber redeten.«
      »Quatsch«, sagte Jackson. »Wozu die Mühe? Er ist seit dreißig Jahren nicht mehr benützt worden. Gibt keinen Sinn.«
      »O doch, Harvey«, sagte Villiers. »Wenn man seine Lage auf den Felsen oberhalb der Fahrrinne bedenkt. Falls er runterstürzt, ist die einzige Zufahrt zur Bucht blockiert.«
      »Jesus«, sagte Jackson. »Dann sollten wir besser etwas unternehmen, und zwar schnell.« Er wandte sich an den Jungen und fuhr in holprigem Spanisch fort: »Wie weit von hier auf diesem Weg?«
    »Fünfzehn oder sechzehn Kilometer um den Berg herum.«
      »Aber nicht damit, der macht’s nicht mehr.« Villiers trat gegen das Halbkettenfahrzeug. Es stank nach Benzin, und aus dem Tank tröpfelte ein stetes Rinnsal und taute den gefrorenen Boden. »Du hast zu gründliche Arbeit geleistet, Harvey.«
    Jackson fluchte laut. »Was, zum Teufel, sollen wir also tun?«

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      Villiers drehte sich um und blickte den Berg hoch, dessen Gipfel im Dunst verschwand. »Bull Cove ist genau auf der anderen Seite. Höchstens zehn Kilometer. Wir nehmen eben den schwierigen Weg. Du, ich, Korda. Die Ausrüstung bleibt hier. Nur Sterlings. Wir werden jetzt herausfinden, wozu der Härtetest in Breconshire gut war.«
      Sie gingen zu dem versteckten Lager zurück, wobei Jackson den Jungen vor sich her stieß. Während Villiers die überflüssige Ausrüstung auf einen Haufen warf, sagte er zu Elliot: »Sie kommen mit dem Gefangenen nach. Kümmern Sie sich nicht um das Zeug hier. Nehmen Sie nur das Funkgerät und das, was Sie unbedingt brauchen.«
    »Ja, Sir.«

      »Übrigens, der Junge«, sagte Villiers. »Ich möchte, daß er mit Ihnen ankommt. Erzählen Sie bloß nichts von einem Fluchtversuch, bei dem Sie ihn umlegen mußten, verstanden?«
      »Sehe ich so aus, als ob ich dazu fähig wäre?« fragte Elliot empört.

      »Ja«, antwortete Jackson trocken. »Halten Sie sich also zurück. Ich gebe Ihnen zweieinhalb Stunden, damit Sie aus Rücksicht auf den Jungen einen leichteren Weg nehmen können. Wenn Sie auch nur fünf Minuten später da sind, knöpfe ich Sie mir persönlich vor.«

      »Los jetzt«, unterbrach Villiers. »Wenn wir uns nicht beeilen, schaffen wir es nie.« Er drehte sich um, verließ die Senke und fing an, den Hang hochzulaufen.
      Von fünfzig Soldaten, die sich freiwillig zum Special Air Service Regiment melden, wird nur einer aufgenommen, sagt man. Höhepunkt einer ziemlich brutalen Ausleseprozedur ist der Härtemarsch durch die Brecon Beacons in Südwales. Der potentielle Neue muß mit vierzig Kilo schwerem Sturmgepäck und Gürteltaschen, die weitere sieben Kilo wiegen, fünfundsiebzig Kilometer durch eines der unwegsamsten Gelände Großbritanniens marschieren. Sein acht Kilo schweres Gewehr
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    muß getragen werden, weil SAS-Waffen keine Schulterriemen haben, damit sie augenblicklich schießbereit sind.
      Während Villiers sich durch den Dunst nach oben kämpfte, mußte er daran zurückdenken, wie er jenen Höllenmarsch durch die Berge mit letzter Kraft überstanden ha tte. Er hörte, wie Jackson sich keuchend näherte.
      »Genau wie diese verregneten Beacons. Jetzt brauchen nur noch ein paar Tropfen zu fallen, und wir können uns wie zu Haus fühlen. Wozu eigentlich die Eile? Ich meine, wenn sie den Jungen losgeschickt haben, um die Zünder zu holen, scheinen sie sich doch Zeit zu lassen.«
      »Ich hab ein schlechtes Gefühl im Magen«, antwortete Villiers. »Du kennst mich ja. Es hat mich noch nie getrogen.«

      »Das reicht«, antwortete Jackson, wandte sich um und schrie zu Korda, der zwanzig

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