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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Zeitverschwendung …« Steel kaute eine Weile nachdenklich auf der Innenseite ihrer Backe herum, um dann quer durch den Raum zu brüllen: »Rennie! Zu mir, aber dalli!«
    »Ja, Ma’am?«
    »Ich habe beschlossen, Ihnen die Chance zu geben, einmal ganz selbstständig was zu verbocken.« Sie drückte dem Constable Logans Bericht in die Hand. »Lesen Sie das, und dann fahren Sie nach Craiginches und finden mir raus, wer Jamie McKinnon auf dem Gewissen hat. Morgen um diese Zeit will ich ein schriftliches Geständnis und eine Schachtel Embassy Regals auf meinem Schreibtisch haben.«
    Panik malte sich auf DC Rennies Zügen. »Ma’am?«
    Steel boxte ihn in die Schulter, so fest, dass Rennie zusammenzuckte. »Ich habe vollstes Vertrauen in Sie. Und jetzt ab mit Ihnen – ich habe zu tun.« Rennie schüttelte verdutzt den Kopf und tat, wie ihm geheißen.
    »Äh …«, begann Logan, der schon wusste, dass er sich damit bei Steel noch unbeliebter machen würde, »sind Sie sicher, dass das klug ist? Ich meine, er ist schließlich nur ein Constable und –«
    »Und Sie sind nur ein hinterfotziges Arschloch, aber ich lasse Sie trotzdem noch Räuber und Gendarm spielen, oder nicht?« Logan klappte den Mund zu. Steel sprang vom Schreibtisch und wühlte mit beiden Händen in den Hosentaschen, bis sie eine zerknitterte Schachtel Zigaretten gefunden hatte. »Was kann er denn schon groß anrichten? Niemand wird zugeben, dass er irgendwas gesehen hat, und ganz bestimmt wird kein Schwein ein Geständnis ablegen. Aber so kann Rennie ein bisschen Erfahrung sammeln. Er kann den Karren auch nicht mehr tiefer in den Dreck fahren, als er schon drinsteckt. Und seien wir doch mal ehrlich: So ein Stück Scheiße wie diesen Jamie McKinnon vermisst doch sowieso kein Mensch.« Als sie Logans angewiderten Gesichtsausdruck sah, schnaubte sie verächtlich. »Ach, nun schauen Sie mich bloß nicht so an – er war ein Arschloch. Erinnern Sie sich an Rosie Williams? McKinnon hat sie vielleicht nicht umgebracht, aber er hat sie trotzdem so schlimm verprügelt, dass sie ihn vor die Tür gesetzt hat. Und glauben Sie ernsthaft , das wäre das erste Mal gewesen, dass er sich einen angesoffen hat und über sie hergefallen ist? Werfen Sie doch mal einen Blick in seine Akte: McKinnons Hobbys waren Saufen und Frauenverdreschen. Solche Schweine verdienen es einfach nicht besser.« Ihre Stimme war tonlos und bitter. »Und jetzt entschuldigen Sie mich, Sergeant – manche von uns haben auch noch richtige Polizeiarbeit zu erledigen.«
    »Hinterfotziges Arschloch …« Logan brummte missmutig vor sich hin, während er die Treppe hinunterstampfte. DI Steel schien absichtlich vergessen zu haben, dass er es gewesen war, der den Wagen mit der vermissten Prostituierten auf dem Beifahrersitz überhaupt erst entdeckt hatte. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte DI Steel noch immer keinen Tatverdächtigen in U-Haft … War schließlich nicht seine Schuld, dass DI Insch Steel den Krieg erklärt hatte; hätte Steel sich mal ein bisschen zusammengerissen und sich wie eine vernünftige Kriminalbeamtin benommen, dann hätte sie Insch gleich gesagt, dass sie Chib und seinen Kumpel in Gewahrsam hatten, und dann wäre das alles nie passiert. Diese blöde DI Steel mit ihrer verdammten fixen Idee, sämtliche Lorbeeren einheimsen zu wollen, die irgendwo zu kriegen waren.
    Durch den Hinterausgang sah er die Wolken am blassgrauen Himmel vorüberjagen. Jackie würde nicht vor Mitternacht nach Hause kommen, was für ihn einen Abend in der leeren Wohnung mit Essen vom Schnellimbiss und einer Flasche Wein bedeutete. Oder auch zwei Flaschen. Er hielt sich ja sowieso nicht an die Diät. Dann würde er eben am Montag von vorne anfangen, wenn der Stress ein bisschen nachgelassen hatte. Aber das erzählte er sich schon seit drei Monaten, und der Stress dachte einfach nicht daran, nachzulassen … Es war Zeit, nach Hause zu gehen.
    Er schaffte es gerade bis zum Weinladen, da klingelte sein Handy. Ach du Scheiße, was war denn jetzt schon wieder passiert?
    Eine deprimierend vertraute Reibeisenstimme meldete sich am anderen Ende. »Was fällt Ihnen ein, so mir nichts, dir nichts zu verschwinden?«
    Logan stöhnte. DI »diese Idiotin« Steel – als ob er’s geahnt hätte. »Meine Schicht ist um. Ich gehe nach Hause.«
    »Reden Sie keinen Scheiß – es gibt noch Wichtigeres im Leben als Titten und Bier. Suchtrupp drei hat gerade angerufen, sie haben was gefunden.«
    »Holly McEwan?« Sie hatten die

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