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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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konnten sie sich auf einiges gefasst machen: wieder ein Polizist auf den Straßen von Aberdeen erschossen – das bedeutete Pressekonferenzen, interne Untersuchungen, Anhörungen, Befragungen, neue Pressekonferenzen … und nichts davon würde PC Steve Jacobs irgendetwas nützen. »Was haben die Sanitäter gesagt?«
    »Nicht viel. Hauptsächlich geflucht …« Sie ließ den Kopf hängen und seufzte. »Scheiße.«
    Logan konnte ihr nur beipflichten. »Was wir jetzt tun müssen …« Er verstummte, als wieder eine Sirene durch die Nacht hallte. »Jetzt kann’s losgehen.« Alpha Zwo-Sieben hielt auf der anderen Straßenseite, zwei uniformierte Constables stiegen aus und wollten wissen, was passiert war. Sie starrten schweigend auf die Blutlache auf dem Asphalt, während Logan sie auf den neuesten Stand brachte und sie anschließend aufforderte, die Straße abzuriegeln und ein Team von der Spurensicherung kommen zu lassen.
    Die Nachricht machte schnell die Runde. Weitere drei Streifenwagen trafen binnen ebenso vieler Minuten ein. Bleich und mit geschockten Mienen hörten die Polizistinnen und Polizisten sich an, was mit PC Steve passiert war. Alle außer WPC Buchan, die eine überlegene »Ich hab’s ja gleich gesagt«-Miene zur Schau trug und allen, die es hören wollten, zuraunte, dass das ja die gleiche Geschichte sei wie bei PC Maitland und ob es nicht ein gewaltiger Zufall sei, dass beide Male DS McRae das Kommando hatte? Aber Logan war zu müde und zu stinksauer, um die Provokation zu ignorieren: »Sie! Bewegen Sie Ihren Arsch her zu mir, aber dalli !«
    WPC Buchan straffte sich und kam über die Straße auf Logan zumarschiert, um sich vor ihm aufzupflanzen und ihn mit kalten, hässlichen Augen anzustarren. »Ja … Sergeant ?«
    Logan stieß ihr den Zeigefinger in die Schulter und zischte mit zusammengebissenen Zähnen: »Haben Sie etwas zu sagen? Ja oder nein, Constable? Na los, raus mit der Sprache! Aber schön laut, damit auch alle hören, was Sie zu sagen haben !« Sie starrte zu ihm auf, mit verkniffenen Augen und verzerrtem Mund. Logan dehnte die Pause aus, um dann die Stimme zu einem leisen Grollen zu senken. »Dass Ihr Freund hinter Ihrem Rücken mit anderen Frauen vögelt, heißt noch lange nicht, dass Sie einfach Ihren ganzen Mist bei mir abladen können. Verstanden?«
    Sie wurde knallrot. »Das hat damit nichts … Er ist nicht … Ich –«
    »Steve Jacobs ist mein Freund, und ich habe genug damit zu tun, das Dreckschwein zu erwischen, das auf ihn geschossen hat, da kann ich Ihre Zicken wirklich am allerwenigsten gebrauchen!«
    »Aber ich –«
    »Jetzt verpissen Sie sich in Ihren Streifenwagen und bleiben Sie da.«
    WPC Buchan blickte sich hilfesuchend um, aber alle waren plötzlich ganz dringend mit irgendetwas anderem beschäftigt. Als sie sich wieder umdrehte, stand Logan direkt vor ihr und starrte drohend auf sie herab. »Ich befehle Ihnen, meinen Tatort zu verlassen, Constable. Sie können mit einer schriftlichen Beschwerde wegen Ihres Verhaltens und Ihrer Dienstauffassung rechnen.« Er beugte sich vor, bis ihre Gesichter sich fast berührten. »Und jetzt gehen Sie mir aus den Augen.«
    »Was soll das heißen, es gibt keine Spur von ihnen? Sie müssen doch irgendwo sein!« Logan stapfte mit dem Handy am Ohr auf der Straße auf und ab, ohne auf seine Umgebung zu achten, sodass die Spusis gezwungen waren, um ihn herumzukurven, während sie Patronenhülsen und Blutflecken fotografierten. »Und sie halten wirklich jedes Fahrzeug an?« Die genervte Frau am anderen Ende erwiderte, das täten sie sehr wohl, und sie durchsuchten auch jeden Kofferraum, denn – ob er es glaube oder nicht – sie hätten so was schon mal gemacht! Logan entschuldigte sich und legte auf. Es war frustrierend. Sämtliche Ausfallstraßen waren gesperrt, und die meisten Nebenstrecken auch. Gar keine leichte Aufgabe in einer ländlichen Gegend, wo ein dichtes Netz kleiner Straßen entlegene Gehöfte und Weiler miteinander verband. Es gab Hunderte von Möglichkeiten, von hier nach Süden zu gelangen, man musste sich nur auskennen. Aber dass ein Großstadtjunge aus Edinburgh wie Chib mit dem Straßennetz von Lower Deeside vertraut war, durfte doch eher als unwahrscheinlich gelten. Er würde sich vermutlich an die vierspurigen Schnellstraßen halten.
    »Wo zum Teufel stecken die Typen?« Logan blieb stehen und blickte auf Jackie hinunter, die auf dem Beifahrersitz eines Streifenwagens zusammengesunken war und mit offenem Mund leise

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