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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Spurensicherung schlich um die Gruppe herum und blitzte ein ums andere Mal, während die Leiterin der Rechtsmedizinischen Abteilung die Leiche einer jungen Frau inspizierte und betastete. Das Opfer lag auf der Seite, einen Arm über den Kopf gestreckt, die Beine auf dem feuchten schwarzen Waldboden wie eine Schere gespreizt. Während Logan ihr zusah, fragte einer der Spurensicherer, ob er die Hände der Leiche eintüten dürfe. Sie nickte, worauf der Mann zwei transparente Beweismittelbeutel über die blutbefleckten Finger der Toten zog, um eventuelle Spuren unter den Fingernägeln zu sichern. Überrascht registrierte Logan, dass sie das Gleiche schon mit dem Kopf gemacht hatten – und dann erkannte er, dass es sich um einen großen blauen Gefrierbeutel handelte. Also doch eher etwas, das zum Tatort gehörte, wie sie ihn vorgefunden hatten. Der ganze Körper der Frau war mit Striemen und blauen Flecken bedeckt, doch die Haut war wie Porzellan, und eine dicke, dunkelviolette Linie, die sich über die ganze Länge des Leichnams zog, markierte den Stand des Blutes, das nach ihrem Tod nach unten gesickert war.
    Isobel setzte sich auf die Fersen, ließ die Latexhandschuhe schnalzen und drückte sie dem Ersten in die Hand, den sie erblickte. Sie sah blass und erschöpft aus, als hätte sie nicht geschlafen, und die dunklen Ringe unter ihren Augen schimmerten durch das Make-up. Sie verharrte noch einen Moment in der Hocke und starrte die Plastiktüte über dem Kopf des Opfers an. »Lassen Sie sie ins Leichenschauhaus bringen«, sagte sie schließlich. Während einer der Spurensicherer ein Handy aus der Tasche zog und die Nummer eines örtlichen Bestattungsunternehmens wählte, um die Leiche abtransportieren zu lassen, verstaute Isobel mit müden Bewegungen die Instrumente in ihrer Arzttasche.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte Logan, und sie fuhr zusammen.
    »Oh … du bist’s.« Sie klang nicht gerade erfreut. »Falls du auf wilde Spekulationen gehofft hattest, hast du Pech gehabt. Solange ich nicht die Tüte vom Kopf des Opfers entfernt habe, kann ich nicht sagen, ob sie zu Tode geprügelt wurde wie die andere, oder erstickt.«
    »Was ist mit dem Todeszeitpunkt?«
    Isobel blickte sich in dem stillen, schweigenden Wald um. »Schwer zu sagen. Die Totenstarre hat sich schon wieder gelöst … kalte, feuchte Witterungsbedingungen … Ich würde sagen, es ist etwa drei Tage her. Bei dem vielen Regen, den wir in den letzten Tagen hatten, dürften nicht viele Spuren erhalten sein.« Sie deutete auf die dunkelviolette Verfärbung der Haut, die sich in gerader Linie über die ganze Länge des Körpers zog, von den Spitzen der ausgestreckten Finger bis zum Fuß: verdicktes Blut, das sich in den untersten fünf Zentimetern Gewebe über dem Waldboden gesammelt hatte. »Wenn ich mir die Totenflecke anschaue, würde ich sagen, dass sie entweder hier getötet oder binnen zwei Stunden nach der Tat hier abgelegt wurde. Wir werden Bodenproben nehmen, um zu sehen, wie viel Blut und andere Körperflüssigkeiten wir darin nachweisen können.« Sie richtete sich auf und unterdrückte ein Gähnen. »Ohne mich festlegen zu wollen, würde ich sagen, er hat sie hier rausgefahren, sie gezwungen, sich auszuziehen, und sie dann totgeprügelt.«
    Logan blickte auf den nackten Leichnam hinab, der ausgestreckt auf dem Teppich aus Kiefernnadeln lag. »Er dürfte sie eher nach dem Tod entkleidet haben.«
    Isobel feuerte einen ihrer vernichtenden Blicke auf ihn ab. »Hast du schon mal versucht, eine Leiche auszuziehen?«, fragte sie. »Warum so kompliziert, wenn’s doch viel einfacher geht: Er sagt ihr, dass er Sex will, und sie zieht sich aus.«
    Logan wandte den Blick nicht von dem toten Mädchen. »Vor drei Tagen, das wäre also Freitag gewesen. Da hat es geschüttet. Undenkbar, dass sie in dem strömenden Regen mit einem hier rausgefahren wäre und sich für einen Quickie komplett ausgezogen hätte. Bei so einem Wetter tut man’s in einem Hauseingang oder auf dem Rücksitz eines Autos. Aber nicht mitten im Wald …«
    Isobel schäumte. »Na, das wirst du ja wohl am besten wissen, Sergeant. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss die Obduktion vorbereiten.« Sie stürmte davon, die Tasche so fest gepackt, als ob sie den Griff würgen wollte. Oder als ob sie sich vorstellte, es wäre Logans Hodensack. DI Steel wartete, bis sie außer Sichtweite war, und schlug Logan dann kräftig auf die Schulter. »Und das da haben Sie gevögelt?«, fragte sie

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