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Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Titel: Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Pritchard
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hatte dann Fouldes angerufen und ihm gesagt, er müsse wenden und fünfundvierzig Minuten in die Gegenrichtung fahren, um über eine Pressekonferenz um zehn Uhr zu berichten. Der verantwortliche Politiker hatte zwanzig Minuten gebraucht, um etwas zu verkünden, was alle Anwesenden bereits wussten: Almería bewerbe sich um die Ausrichtung der Powerboot-Weltmeisterschaft 2012. Die Bewerbung sei angenommen worden, in vierzehn Tagen würden Juroren eintreffen, um die Einrichtungen der Provinz zu begutachten, und er sei sicher, dass Almerías außerordentlicher Charme zusammen mit bla, bla, bla …
    Ein Highlight hatte es allerdings doch gegeben: Am Ende hatte Danny dem Politiker ein Exemplar des Guardian überreicht, aufgeschlagen auf der Seite mit dem Kommentar »Spaniens Schande« von Daniel Sanchez.
    Das Blut war noch feucht, als er unten ankam, eine Pfütze von etwa einem halben Meter Durchmesser, die im scharfen Frühlingslicht glänzte. Das Opfer lag noch dort, wo es zu Boden gestürzt war, umringt von Sanitätern in orangefarbenen Uniformen.
    Der Aufruhr hatte Schaulustige aus den Cafés und Bars auf der Plaza angelockt. Sie taten, was Schaulustige in solchen Situationen immer taten: stehen bleiben, starren, plappern, näher herandrängen. Smartphones wurden über die Köpfe gereckt, um für die Nachwelt alles festzuhalten. Danny erkannte den älteren der beiden Beamten der Policía Local, die versuchten, die Menge ein wenig auf Distanz zu halten.
    »Das ist aber eine Menge Blut, wenn der Kerl nur gestolpert ist und sich den Kopf aufgeschlagen hat«, sagte Danny.
    »Wie’s aussieht, wurde er mit irgendwas von hinten auf den Kopf geschlagen. Aber zitieren Sie mich nicht, okay? Der Chef geht später mit den Details an die Öffentlichkeit.«
    Das Opfer sah aus wie ein Mann, den man nur von hinten angreifen konnte. Auch wenn die Beine der Polizisten und Sanitäter den Blick versperrten, konnte Danny sehen, dass der Mann groß und kräftig wirkte, und nur sehr wenig davon war Fett. Er sah einen tätowierten Arm, nicht die Ethnomuster, die bei den Jungen so beliebt waren, sondern altmodische Symbole auf dem Unterarm, vom Alter bereits ausgebleicht, wie man sie auf Baustellen und in Kasernen fand. Die Haare des Opfers – der vordere, nicht blutverschmierte Teil – waren kurz geschnitten und grau meliert. Danny klappte seinen Spiralblock auf, schrieb das Datum oben auf die leere Seite und ging dann, den Stift gezückt, zur nächsten Gruppe Schaulustiger.
    »Hallo, allerseits«, sagte er, zwar laut, doch weder aggressiv noch aufdringlich. »Danny Sanchez von den Sureste News. Hat irgendjemand gesehen, was passiert ist?«
    Das hatten sie. Das Problem war nur, dass jeder etwas anderes gesehen hatte.
    Während eine Frau behauptete, ja, er habe spanisch ausgesehen, sagte ihr Ehemann, der Angreifer sei Nordafrikaner gewesen. Aus der Nähe roch die Gruppe nach Urlauber: Bier ab zwölf Uhr mittags, Zigaretten und Sonnencreme.
    »Kam das Opfer aus einem der Geschäfte? Oder ging er einfach nur vorbei?«
    »Aus der Bausparkasse da drüben«, antwortete eine Frau mittleren Alters und deutete zu dem Gebäude.
    »Was genau ist passiert?«
    »Der Typ kam irgendwie von hinten dahergerannt«, erklärte ein junger Mann, »sprang auf ihn zu und schlug ihm mit irgendwas auf den Hinterkopf.« Er hob den Arm und demonstrierte eine schnelle Ausholbewegung. »Als er am Boden lag, schlug er noch einmal zu.«
    »Zweimal«, warf jemand anders ein.
    »Hat irgendjemand gesehen, womit?«
    Jetzt redeten alle durcheinander. Einige behaupteten, einen Hammer gesehen zu haben, andere einen Meißel, einer sogar ein Messer.
    »Also schlug er ihn noch zweimal, als er schon am Boden lag«, sagte Danny. »Und dann?«
    »Ist er davongerannt.«
    Danny hob den Kopf. »Sofort? Er hat nicht seine Taschen durchsucht oder sonst was?«
    »Nichts in der Richtung. In fünf Sekunden war alles vorbei. Mir ist es nur aufgefallen, weil ich am Geldautomaten wartete und den Kerl rennen sah. Klatsch. Der Kerl geht zu Boden. Klatsch, klatsch, dann stand der Angreifer schon wieder aufrecht und rannte.«
    Der Rest der Gruppe, die bei der Waffe so uneins gewesen war, nickte jetzt zustimmend.
    »Kennt irgendjemand das Opfer?«
    Der Mann zuckte die Achseln. »Bin erst gestern hier angekommen.«
    Danny wandte sich den anderen zu, seine Neugier war geweckt. Bei seiner Frage hatten einige den Kopf gesenkt.
    Und zwar ziemlich schnell.
    »Das ist Charlie Hacker«, sagte ein Mann

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