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Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Titel: Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Pritchard
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sollten?«
    Danny erzählte. Fouldes’ Gesicht strahlte, als er hörte, dass das Opfer Brite war. »Viel Blut, sagst du? Klasse. Dann hast du ja was zu berichten.«
    »Noch was zu berichten, meinst du.«
    Fouldes äffte die Ironie in Dannys Ton nach. »Denk dir nichts, mir ist durchaus bewusst, dass am Freitag dein Urlaub anfängt.«
    »Und bevor ich gehe, wirst du jeden Tropfen Blut aus mir herauspressen?«
    Fouldes ignorierte die Bemerkung. »Hast du Peggy Cooke schon interviewt?«
    »Nein.«
    »Dann mach’s. Außerdem, weil wir gerade über deine Arbeit sprechen, dein Leitartikel muss umgeschrieben werden.«
    »Warum?«
    »Wenn ich einen definitiven Artikel über die Zahl der in Almería lebenden Briten will, dann erwarte ich, dass er genau das ist: definitiv. Ich habe den Text zweimal gelesen, und was die genauen Zahlen angeht, bin ich noch immer nicht schlauer.«
    »Vielleicht nicht, aber auf jeden Fall besser informiert.«
    Fouldes spitzte den Mund missbilligend. »Wenn ich dir sage, du sollst den Artikel umschreiben, dann erwarte ich, dass du das auch tust. Ruf bei den relevanten Behörden an, bring sie dazu, dass sie eine Schätzung abgeben.«
    »Habe ich. Sie wissen nicht, wie viele Briten hier leben. Das weiß niemand.«
    »Dann bring sie dazu, dass sie über den Daumen peilen.«
    »Du willst also einen definitiven Artikel basierend auf einer Daumenpeilung? Du weißt, dass die Mehrheit der Briten sich nicht bei den Behörden anmeldet. Es ist wie ein Eisberg: Der größte Teil der Bevölkerung befindet sich unter der Oberfläche.«
    »Dann ist das deine neue Schlagzeile: Der englische Eisberg. Klemm dich dahinter.« Fouldes beschäftigte sich mit den Papieren auf seinem Schreibtisch. »Ich will die neue Fassung gleich morgen früh haben. Du bist nicht der Einzige …«
    Fouldes’ Telefon klingelte. Er hob ab und drehte sich in seinem Sessel zum Fenster. Danny ging in den Redaktionssaal.
    Diskutieren hatte keinen Sinn: Kein Mensch wusste, wie viele Menschen irgendeiner Nationalität in der Provinz lebten. Die Menschheit floss durchs südliche Spanien wie Wasser durch eine Regenrinne: Touristen, Migranten, Arbeiter, Auswanderer, Rucksackreisende, Camper, Ausreißer, Herumtreiber und Landstreicher. Das Ausmaß des Problems war für jeden offensichtlich, der sich die Mühe machte, in die Websites mit den offiziellen Daten einiger Gemeinden in Almería zu schauen: Oft übertraf die Anzahl der Häuser die Anzahl der Einwohner um ein Drittel. Offiziell wurde die Anwesenheit eines Fremden nur, wenn er sich dazu herabließ, sich ins padrón , die kommunale Wahlliste, eintragen zu lassen. Die bürokratischen Hürden, die dazu überwunden werden mussten, hielten die meisten jedoch davon ab.
    Danny rief im Pressebüro der Guardia Civil an: Nein, man habe noch immer keine Informationen über die Leiche, die im Haus der Cookes gefunden wurde, und man werde auch im Verlauf des Tages keine bekommen. Danny sagte, was er an diesem Vormittag bereits zweimal gesagt hatte: »Ich versuche es in einer Stunde noch einmal, nur zur Sicherheit.«
    Das offizielle Schweigen war keine Überraschung, frustrierend allerdings schon. Er konnte für den Artikel über den Cooke-Abriss nicht weiter recherchieren, wenn er nicht wenigstens einen Hinweis darauf hatte, wer das Opfer sein könnte. Der Pressesprecher hatte absolut dichtgemacht, als Danny ihn fragte, ob das Opfer bei lebendigem Leib eingemauert worden sei. Aber wenigstens schien er sich in dieser Hinsicht auf der richtigen Spur zu befinden.
    Mann, was für eine Art, abzutreten. Warum tat man jemandem so etwas an? Die Hypothese des aus dem Ruder gelaufenen Sexspielchens war nicht mehr zu halten. War es eine Bestrafung? Das klang wahrscheinlicher, etwas, das kriminelle Banden machten, um zu strafen und einzuschüchtern. Und es gab bei Gott genügend kriminelle Banden in Almería: Briten, Zigeunerclans, Russen, Marokkaner, Südamerikaner.
    Danny hatte Nachforschungen über das Henley Consortium angestellt, die Baufirma, die das Haus der Cookes gebaut hatte. Doch das war nicht einfach, denn wie so viele andere, war die Firma bankrottgegangen, und die Besitzer hatten sich aus dem Staub gemacht. Jetzt, da Danny darüber nachdachte, war er sicher, dass Arthur Cooke gesagt hatte, die eigentlichen Bauarbeiten seien an einen Subunternehmer vergeben worden. Die verdammten Dokumente, die er nicht finden konnte, enthielten wahrscheinlich die Antwort.
    Mit zunehmender Frustration machte er sich

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