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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Seite.«
    »Aye, aye, Chef.« Mudge griff sich eine Handvoll Schlingpflanzen.
    Nachdem der winselnde, widerstrebende Famulus so in der Obhut der beiden kräftigsten Schwimmer war, wies Bribbens die anderen an: »Zählt bis drei, dann taucht.« Die Menschen nickten, genau wie Caz, dem es ziemlich gut gelang, seine Ängste zu verbergen.
    »Fertig? Eins... zwei... hör besser auf zu kreischen, Fledermaus, und atme tief ein, sonst wirst du zu Ballast... drei!« Rücken beugten sich im Morgenlicht. Das Kreischen verstummte abrupt, als Pog hastig Luft holte.
    Jon-Tom spürte, wie er nach unten glitt. Das Wasser wurde rasch dunkler und kühler. Vergeblich versuchte es, seinen Körper festzuhalten, als er kräftig mit den Beinen strampelte.
    Um sich herum sah er verschwommen die Gestalten seiner Begleiter. Eine glatte Handfläche berührte einen zappelnden Fuß, schob sanft. Jon-Tom schaute sich um und erkannte die Gestalt Clodsahamps, der wie beiläufig um die nicht an diese Umgebung angepaßten Geschöpfe herum schwamm. Das Wasser nahm ihm hundert Jahre seines Alters, und er bewegte sich mit der Grazie und Leichtigkeit eines Ballettänzers.
    Obwohl der sanfte Stoß mehr dazu gedient hatte, daß er nicht die Orientierung verlor und seitwärts schwamm, begann Jon- Tom doch ein wenig besorgt zu werden. Zunehmender Druck zeigte ihm, daß sie eine respektable Entfernung zurückgelegt hatten. Er, Talea und Flor hatten eine ziemlich gute Kondition, aber bei Pog und Caz war er sich da gar nicht sicher. Wenn sie die Lufttasche, auf die sie zuschwimmen mußten, nicht bald erreichten, würde er umkehren und zur Oberfläche zurück schwimmen müssen.
    Die Oberfläche jedoch, durch die er dann brach, war unerwartet. Er fühlte, wie er hilflos Hals über Kopf fiel, und wedelte verzweifelt mit den Armen, um das Gleichgewicht wiederzuerlangen.
    Ein lautes Platschen hallte zu ihm herüber, als jemand anderes ins Wasser zurückfiel. Dann landete er selbst mit der gleichen Wucht, sank ein paar Zentimeter und kämpfte sich zurück an die Oberfläche.
    Er brach durch und holte mehrmals tief Luft. In der Nähe zeigte sich Taleas Kopf, ihre Locken hingen glatt und schlaff wie Farbfäden herunter. Sie blinzelte sich Wasser aus den Augen, schnaubte einmal und keuchte.
    »Na, das war ja wirklich nicht so schlimm. Ich hatte gehört, daß es so ist, aber man kann den Erzählungen der Leute nicht immer glauben.«
    Ihre Brüste bewegten sich leicht in der Strömung. Jon-Tom starrte sie an, war sich ihrer Nacktheit bewußter als in dem Moment, da sie oben ihre Kleidung abgelegt hatten. Aber sie waren oben? Oder?
    Irgend etwas zwischen seinen Schultern schob ihn resolut nach vorn. »Laß dich von der Strömung tragen.«
    Jon-Tom drehte sich um und sah in die riesigen Augen von Bribbens. Hinter ihm bemerkte er das Schiff. Es lag nicht mehr als zehn Meter entfernt fest verankert in der Mitte des Stroms. Sie trieben darauf zu.
    Er folgte dem Rat des Schiffers, entspannte seinen für die Ruhepause nach dem Tauchen dankbaren Körper und ließ sich von der Strömung zum Boot befördern. Mudge war bereits an Bord und verstaute ihre Vorräte. Er beugte sich über den Rand und half Jon-Tom hinauf, dann tat er dasselbe für Talea.
    An Deck warf sich ein großes Etwas hin und her, das Jon- Tom zuerst für einen unglücklichen Fisch hielt. Es zuckte herum, und er erkannte den immer noch gefesselten und rasend wütenden Pog. Er nahm das von Mudge gereichte Handtuch, trocknete sich ab und begann die Fesseln des Famulus zu lösen.
    »Alles in Ordnung, Pog?«
    »Nein, nichtsch ischt in Ordnung, verdammt! Mir ischt kalt, ich bin durchnäscht, und mir tut durch dieschen Schtursch allesch weh.«
    »Aber du bist durchgekommen, oder?« Jon-Tom löste einen weiteren Knoten, ein Flügel streckte sich, zuckte und ; schickte Wasserschauer über das Deck.
    Als der andere Flügel auch befreit war, erhob sich der Fledermäuserich auf die Knie und dann auf die Füße. Er stand da und schwenkte langsam die Flügel hin und her, um sie zu trocknen.
    Mudge schloß sich ihnen an. Sein Fell schied das Wasser leicht ab, daher war er schon fast trocken, und er schlüpfte wieder in seine Kleidung.
    »Was ist los, Kumpel?« fragte er den Famulus, »‘ast du kein Wort für deinen alten Freund?«
    Der große Sack mit der Kleidung lag geöffnet auf dem Deck. Jon-Tom ging hinüber und sortierte seine Kluft aus dem Knäuel.
    »Jawohl, ich habe meinem alten Freund wasch schu schagen: Leck mich am

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