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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Hand an seinen Krummsäbel und packte die fremdartige Waffe mit zwei Gliedern.
    »Aber nein, aber nicht doch!« erwiderte der Insektenvorarbeiter hastig. »Natürlich nicht. Vor allem jetzt ist strenge Geheimhaltung oberstes Gebot.« Doch klang er immer noch skeptisch. »Aber aus diesen Bergen ist schon seit vielen, vielen Jahren nichts mehr hervorgekommen.«
    »Selbstverständlich nicht«, konterte Caz hochmütig. »Beweist das nicht, wie effizient diese Geheimpatrouillen sind?«
    »Das leuchtet mir ein, Bürger«, pflichtete der Vorarbeiter ihm bei, von Caz' unwiderstehlicher Logik überwältigt.
    Die anderen waren weitermarschiert, während der Hase mit dem Vorarbeiter gesprochen hatte. Dieser ehrenwerte Zeitgenosse ging sofort in Habachtstellung und bot das Schauspiel einer interessanten Salutiertechnik, indem er nämlich die beiden linken Arme anwinkelte. Caz imitierte den Gruß, wobei sein falscher Mittelarm makellos im Einklang mit seinem richtigen funktionierte.
    »Die Kaiserin!« sagte der Vorarbeiter mit lobenswertem Enthusiasmus.
    »Die Kaiserin«, erwiderte Caz. »Und nun mach dich wieder an die Arbeit, Bürger. Das Reich braucht euer Holz.« Der Vorarbeiter bekundete sein Verständnis und kehrte zu seiner Arbeit zurück. Caz gab sich Mühe, nicht zu hastig hinter seinen Gefährten den Abhang hinunter zulaufen.
    Der Vorarbeiter gesellte sich wieder zu seinen Holzfällern. Einer der Arbeiter blickte auf und fragte neugierig: »Was war denn das, Bürger Vorarbeiter?«
    »Nichts. Eine Patrouille.«
    »Eine Patrouille? Hier oben?«
    »Ich weiß selbst, daß es seltsam ist, in den Bergen einer Patrouille zu begegnen.«
    »Mehr als seltsam, würde ich sagen.« Die Antennen des Arbeiters zeigten hügelabwärts hinter den Reisenden her. »Ist eine ziemlich merkwürdige Zusammensetzung für eine Patrouille, egal, was für eine es sein mag.«
    »Der Meinung war ich auch.« Der Vorarbeiter nahm einen etwas förmlicheren Ton an. »Aber es steht uns nicht an, die Anordnungen des Oberkommandos in Zweifel zu ziehen.«
    »Natürlich nicht, Bürger Vorarbeiter.« Hastig machte sich der andere wieder an die Arbeit.
    Bewaldete Berghänge machten bald landwirtschaftlich intensiv genutzten Feldern Platz. Die meisten waren mit einem elastischen Gewächs bepflanzt, dessen Stengel etwa zwei Zentimeter durchmaßen und das wie gelbsüchtiges Zuckerrohr aussah. Sumpfige Pflanzungen wechselten sich mit Herden kleiner, sechsbeiniger Reptilien ab, die geräuschvoll zwischen der weichen Vegetation herumsuchten.
    Sie stießen auch auf Truppen bei Manöverübungen, die immer in exaktem Gleichmaß marschierten. Einmal waren sie gezwungen, die erhöhte Straße zu verlassen, um einer in Zwölferreihen marschierenden Kolonne Platz zu machen.
    Sie kamen ungehindert an Dutzenden von Gepanzerten vorbei; niemand ahnte etwas von ihren Verkleidungen. Aber Clodsahamp wurde zunehmend besorgter und unzufriedener mit ihrem Vorankommen.
    »Zu langsam«, murmelte er. »Es gibt bestimmt eine bessere Art voran zukommen, und zwar eine, die den zusätzlichen Vorteil bietet, uns vor einer genaueren Untersuchung zu bewahren.«
    »Woran denken Sie, Chef?« fragte Mudge.
    »Ein anderes Fortbewegungsmittel als unsere Füße. Entschuldige, Bürger.« Der Hexer trat mitten auf die Fahrbahn.
    Der Wagen, der auf ihn zukam, hielt an. Er war beladen mit durchsichtigen Tonnen, die irgendeine grüne Flüssigkeit enthielten. Der Fahrer, ein ziemlich bäuerlicher Käfer mittlerer Größe, beugte sich ungeduldig über den Kutschbock, als Clodsahamp näher kam.
    »Probleme, Bürger? Aber schnell jetzt, ich muß einen Plan einhalten.«
    »Fährst du zufällig zur Hauptstadt?«
    »Das tue ich, und ich habe keine Zeit für Mitfahrer. Tut mir leid.« Er hob seine Zügel, um das Gespann wieder in Bewegung zu setzen.
    »Es geht nicht darum, daß wir mitgenommen werden wollen, Bürger«, sagte Clodsahamp und starrte den Fahrer eindringlich an, »wir wollen nur mitgenommen werden.«
    »Oh. Da hatte ich dich wohl mißverstanden. Natürlich. Macht euch bitte hinten Platz.«
    Als sie in den Wagen kletterten, kam Jon-Tom dicht an dem Käfer vorbei. Er saß steif auf seinem Sitz und stierte ohne eigentlich etwas wahrzunehmen unverwandt geradeaus. Das hieß, er sah nur das, von dem Clodsahamp wollte, daß er es sähe.
    Unter dem Drängen des Hexers schwenkte der Bauer seine Peitsche und ließ das Gespann anziehen. Die Hypnose hatte nur einen Augenblick gedauert, und niemand sonst hatte

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