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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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einigermaßen beruhigt hatte, stand sie lange ans Fenster gelehnt, rieb die Narbe an ihrer Schläfe und kaute an ihren Fingernägeln. In einem Augenblick überkam sie Panik, im nächsten völlige Ratlosigkeit. Sie wusste gar nicht, was auf sie zukam. Was man von ihr wollte. Und ob sie das überhaupt wollte.
    Die Magier boten ihr eine Chance, den Mörder von Gharra und den Sturmjägern zu finden. Sie konnte sich rächen und endlich Klarheit bekommen. Trotzdem … gefragt worden war sie nicht, es war eine Entscheidung über ihren Kopf hinweg gewesen. Sie versuchte, sich Rebellen vom Isenvolk vorzustellen … oder einen Dämon … aber sie spürte keinen Hass. Nur Angst. Gähnendes Nichts und die Frage nach dem Warum, die niemand beantworten konnte.

    Sie stützte den Kopf in die Hände. Rebellen oder ein Dämon. Oder ein Dämon.
    Sie wollte seinen Namen denken … und wagte es nicht.
     
    Später am Tag klopfte der Magier an ihre Tür und brachte neue Kleidung, Schuhe und sogar ein kleines Feenlicht an einer ledernen Schnur für die Reise. Dankbar tauschte sie ihre alten Sachen gegen eine dunkelgrüne Tunika mit ausgestellten Rockschößen, schwarze Beinlinge und weiche Stiefel, die ihr nur minimal zu groß waren. Dazu gab es einen Gürtel mit Tasche, Geldring und Dolchhalterung, falls sie einmal einen Dolch haben sollte - oder Geld -, und einen Umhang aus weinroter Wolle, wenn es kalt wurde. Obwohl die Sachen schlicht waren, fühlten sie sich gut an. Hel hatte das Gefühl, wieder ein richtiger Mensch zu sein, nachdem sie so lange wie eine Wilde herumgelaufen war. Auch wenn es ein lächerlicher Trost war, gaben die Kleider ihr Sicherheit. Jemand hatte an sie gedacht …
    Dabei kehrten ihre Gedanken zu Nova zurück und ihr Magen verkrampfte sich. Sie hätte sich denken können, dass er nur nach Moia wollte, weil es ihm gerade recht kam. Kaum hatte er seine Magierin erobert, war sie ihm schon lästig. Hel hatte es ja kommen sehen. Aber auf sie hörte natürlich keiner.
    Als sie Hunger bekam und zum Abendessen in die Halle ging, sah sie zu ihrer Überraschung nur eine Handvoll Sturmjäger am Tisch. Alle anderen hatten sich spontan zu einem Hungerstreik entschlossen.
    Die anwesenden Sturmjäger waren hauptsächlich von der Taube . Wahrscheinlich hatte Nova ihnen schon erzählt, dass sie morgen aufbrechen würden. Auch er saß unter ihnen und sah Hel aus großen, mitleiderregenden Augen an, als sie
sich dazusetzte. Wenigstens war er nicht so unverfroren, das Wort an sie zu richten. In reumütiger Schweigsamkeit stocherte er in seinem Gemüse.
     
    Zwei Stunden danach - Hel lag wach auf dem Bett - klopfte es wieder an der Tür. Als sie fragte, wer da sei, trat Nova unaufgefordert ein.
    »Unten servieren sie Cremetörtchen. Ich habe eins für dich mitgenommen, aber Gesten der Freundlichkeit verärgern dich ja. Also habe ich dein Törtchen auf dem Weg gegessen.«
    »Hau ab.«
    Er presste die Lippen aufeinander. »Wir müssen über morgen sprechen. Ach was, nicht nur morgen - die ganze Reise!« Er setzte sich neben sie aufs Bett und atmete tief aus. »Meinst du, es stecken wirklich aufständische Isen dahinter?«
    Hel richtete sich auf. »Wie kommst du darauf, dass ich mit dir darüber sprechen werde? Und geh von meinem Bett runter!«
    »Mit irgendwem musste du darüber sprechen.«
    »Irgendwer, aber nicht du.«
    »Mit wem denn sonst?«
    »Ach! Du meinst wohl, außer dir hab ich niemanden!«
    Er seufzte. »Hel … ganz abgesehen davon, was ich im Augenblick durchmache, sorge ich mich auch um dich. Ich habe das ernst gemeint, dass meine Freunde auf mich zählen können.«
    Sie schnaubte. »So wie deine gute Freundin Aricaa?«
    Er rang sich zu einem gequälten Lächeln durch. »Verurteile mich nicht immer, bitte. Du weißt gar nicht, was zwischen Aricaa und mir ist. Ich sitze vor dir als ein Freund,
der in Not ist und der dir in deiner Not beistehen will. Bleib nicht ewig beleidigt, nur weil du zu stolz bist.«
    Hel verschränkte die Arme, prüfte seinen Blick, doch sie fand nichts Falsches darin. »Ich bin nicht beleidigt. Ich bin entsetzt.«
    Er nickte. »Gut. Trotzdem können wir uns besprechen. Den Magiern würde ich nicht unbedingt trauen, ehrlich gesagt, und der Mannschaft habe ich nur erzählt, dass wir Meister Olowain zu einer Versammlung nach Moia bringen. Egal was noch passiert, wir beide müssen zusammenhalten. Verstehst du?«
    Sie musterte ihn skeptisch. Wie konnte ein Mensch so viele verschiedene Gesichter haben,

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