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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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rollen, als sie oben Stimmen hörte. Sie lief an Deck und sah, dass Meister Olowain und seine Gefährten eingetroffen waren.
    Drei Männer und eine Frau in schweren Waffenröcken kamen an Bord. Am Gürtel eines jeden hing ein Schwert, außerdem waren sie mit Messern, Bogen und Wurfgeschossen gerüstet. Zwei von ihnen trugen eine schwarze schlanke Lederkiste, in der gewiss noch mehr Waffen waren.
    Obwohl jeder einzelne Krieger ehrfurchtgebietend aussah, fiel sofort auf, dass ein Mann mit dunklen Bartstoppeln und finster umränderten Augen das Kommando hatte. Ohne direkt hinzusehen, verfolgten die übrigen Krieger jede seiner Gesten, die bestimmt und rasch waren: Auf sein Zeichen hin stellten sie die Kiste ab, nahmen hinter ihm Haltung ein und wirkten dabei so natürlich und gefährlich wie Raubtiere.
    »Ach, Hel!« Meister Olowain, vor dem die Krieger stehen blieben und sich verneigten, winkte Hel herüber.
    Sie neigte den Kopf. »Guten Morgen, Herr.«
    »Wenn ich euch vorstellen darf: Das hier ist Hel, die Sturmjägerin, die Lirium sehen kann. Hel, dies ist der Geleitschutz, der für unsere Sicherheit zuständig ist, Arill und seine Krieger.«
    Der dunkeläugige Söldner nickte Hel zu, kehrte mit seinem
Blick aber gleich wieder zu Meister Olowain zurück. »Können wir das Schiff sichern?«
    Olowain starrte den Söldner einen Moment lang verständnislos an. Dann nickte er hastig. »Sichern? Ach so! Aber natürlich, natürlich. Ihr könnt alles durchsuchen. Ich meine, ihr solltet .«
    Die Söldner liefen sofort unter Deck. Dafür, dass sie so viel Rüstzeug trugen, bewegten sie sich erstaunlich leichtfüßig.
    Olowain blickte ihnen einen Moment lang nach, dann wandte er sich Hel zu.
    »Habt Ihr noch Gepäck, das an Bord gebracht werden soll?«, fragte Hel höflich.
    »O nein! Ich meine, ja, doch. Aber du musst dich damit nicht abschleppen, deine Aufgaben liegen bei dieser Reise doch anderswo.« Er zwinkerte freundlich, aber Hel fühlte sich nicht aufgemuntert.
    Meister Olowain schüttelte die Ärmel seines Gewandes zurück und hob den langen Silberstab. Durch einen raschen Schwenk stob Lirium aus der Spitze und schoss in die Dämmerung davon. Als nichts passierte, wiederholte Olowain den Zauber. »Nanu? Komm schon, verflixt … Ah! Na also.«
    Vom Südturm her kam etwas angeflogen. Hel kniff die Augen zusammen. Es sah aus wie ein großes zerbeultes Rechteck. Olowain zog Hel zur Seite. Das Ding landete polternd auf dem Schiff, und hätte Olowain nicht im letzten Moment seinen Stab ausgestreckt, wäre es in die Treppe zur Kapitänskajüte gekracht - auf der Kapitän Nord stand.
    Das merkwürdige Gerät fuhr auf vier dürren Rädchen eine scharfe Kurve und kam schließlich vor Olowain zum Stehen. Hel erkannte, dass es ein riesiger Schrank war. Bestimmt war
die Kajüte, die sie sich mit der zwergischen Dienerin geteilt hatte, kleiner. Komplizierte Silberornamente schmückten die Schubladen und Fächer, ein Schloss gab es nicht. Dafür ein Rad, das in einer Vertiefung lag und wohl gedreht werden musste, um die Schranktüren zu öffnen.
    Nicht nur Hel war vom Anblick dieses Ungetüms gebannt, auch die anderen Sturmjäger starrten.
    »Bitte haltet euch alle von meinem Schrank fern«, rief Olowain fröhlich übers Deck. »Eine Missachtung könnte unliebsame Folgen haben!«
    »Wo sollen wir den Schrank verstauen?«, fragte Kapitän Nord mit gerunzelter Stirn.
    »In meiner Kajüte natürlich. Apropos, wo ist meine Kajüte?«
    Kapitän Nord wies die Treppe nach unten. »Aber ich fürchte …«
    Olowain schüttelte wieder seine Ärmel zurück und schwang den Stab. Der Schrank begann zu wackeln. Automatisch wich Hel einen Schritt zurück. Plötzlich klappten die Schubladen auseinander, alles schien zu zerfallen und ordnete sich neu, bis der Schrank seine Form völlig verändert hatte. Wie ein übergroßer silberner Sarg auf Rädern sah er nun aus und rollte langsam auf die Treppe zu. Dort wuchs er Stufe um Stufe hinab und verschwand wie ein Heer aus lauter einzelnen Formen unter Deck.
    »Ich habe ihn selbst entwickelt«, schwärmte Olowain und wippte auf den Füßen, während er dem wandelnden Schrank nachblickte.
    Die Söldner kamen wieder an Deck. Ihren irritierten Blicken zufolge waren sie dem Schrank begegnet. Ihr Anführer räusperte sich. »Das Schiff ist sicher. Kein unerwünschter Gast an Bord.«

    »Sehr schön«, sagte Olowain, »aber dafür fehlt uns noch ein erwünschter Gast.«
    »Er ist hier«, sagte eine raue

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