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Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin

Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin

Titel: Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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vermögt.« Sie senkte den Blick ein wenig und sah auf seine engen Hosen. »Oder sollte der Schaden womöglich an anderer Stelle liegen.«
    Der junge Offizier wurde rot, schnaubte vor Wut und ballte seine Hände waren zu Fäusten. Der General und der andere Husarenoffizier schmunzelten über die Bemerkung. Erleichtert atmete Gabriela auf. Sie hatte gewonnen!
    Inzwischen hatte der Rittmeister so weit seine Fassung wiedererlangt, dass er in der Lage war zu sprechen. »Er ist sich hoffentlich darüber im Klaren, was es bedeutet, einen Offizier Ihrer Majestät der Kaiserin zu beleidigen.« Der Husar warf dem General einen fragenden Blick zu. »Ehre kann nur mit Blut wieder reingewaschen werden!«
    »Nun, vielleicht zieht der Herr Freiherr von Bretton es vor, sich bei Ihnen zu entschuldigen. Wenn er dies tut, ist die Sache damit beigelegt!«
    Alle blickten nun zu Gabriela. Nervös leckte sie sich über die Lippen. Alles in ihr sträubte sich dagegen, sich diesem arroganten Stutzer zu beugen. Aber offenbar erwartete der General wohl, dass sie klein beigab. Oder wollte er sie auf die Probe stellen? Sie räusperte sich. »Ich werde mich gerne entschuldigen, wenn der Herr Rittmeister sich zunächst bei mir dafür entschuldigt, mich mit einem Weibsbilde verglichen zu haben! Meine Ehre als Mann gestattet es nicht, eine solche Beleidigung einfach hinzunehmen.«
    »Nun, Herr Rittmeister, werden Sie sich bei dem jungen Freiherrn entschuldigen?«
    Der Husar schüttelte energisch den Kopf. »Das ist nicht möglich, Herr General. Ich habe von Bretton, ohne getrunken zu haben und bei kühlem Kopfe, mit einem Weibsbild verglichen. Würde ich das zurücknehmen, so hieße dies, dass mein Wort nichts gilt. Das ist für einen kommandierenden Offizier untragbar. Wollen Sie mir als mein Vorgesetzter und oberster Vertreter der Kaiserin in dieser Provinz verweigern, mich mit diesem Wicht zu duellieren?« Er warf einen abfälligen Blick zu Gabriela. »In diesem Falle müsste ich mich dann wohl beugen!«
    Der General zog die Brauen zusammen. Gabriela vermochte nicht abzuschätzen, ob Nádasdy nur nachdenklich oder verärgert war. »Da offenbar keiner von Ihnen zu einer Entschuldigung bereit ist, muss der Streit wohl auf andere Weise beigelegt werden. Solange Sie nicht den Rock der Kaiserin dabei tragen und das Duell außerhalb Ihrer Dienstzeit als Zivilisten austragen, bin ich nicht befugt, Ihnen Befehle zu erteilen. Weil dieser Streit aber zwischen einem Offizier meines Regiments und einem jungen Mann ausgefochten wird, der, wenn er diese Sache überlebt, ebenfalls in die Regimentsrolle aufgenommen werden wird, bedinge ich mir aus, dem Duell als Zeuge beizuwohnen. Nun, meine Herren, suchen Sie sich Ihre Sekundanten. Von Graffenstein, sorge Er dafür, dass der alte Forintos da ist, falls einer von Ihnen zum Himmel fahren sollte, und stelle Er fest, in welchem Hurenbette sich unser Regimentschirurg Schwanhauser herumtreibt, damit er den Herren Beistand leiste, sobald mehr als nur Ihre Ehre verletzt ist. Als Beleidigter steht Ihm die Wahl der Waffen zu. Wie wird Er wählen, von Graffenstein?«
    »Ich ziehe die Pistole dem Säbel vor. Damit ist die Sache schneller zu einem Ende gebracht.« Er lächelte siegessicher.
    »Also Pistolen. Da ich nur ungern einen von Ihnen verlieren möchte, sollen nur zwei Schuss gestattet sein.«
    »Das genügt, Herr General.«
    Nádasdy musterte den jungen Husarenoffizier mit kaum verhohlenem Missfallen. »Welchen Ort schlägt Er für den Ehrenhändel vor?«
    »Es gibt eine verfallene Kapelle im Wäldchen hinter Freydorf. Dies scheint mir ein guter Platz zu sein. Wollen wir die Angelegenheit dort in zwei Tagen bei Morgengrauen austragen?« Der Rittmeister blickte zu Gabriela.
    »Mir sind jeder Ort und jede Zeit recht«, entgegnete sie knapp.
    »Damit ist diese Angelegenheit dann geklärt«, konstatierte der General verstimmt. »Sie haben die Erlaubnis wegzutreten, meine Herren. Ich habe mich noch ernsteren Dingen als verletztem Stolz zu widmen!«
    Die beiden Offiziere schlugen die Hacken zusammen und gingen, während Sir betont lässig zur Tür schlenderte. Als auch Gabriela das Zimmer des Generals verlassen wollte, erklang hinter ihr die Stimme Nádasdys. »Herr von Bretton! Auf ein Wort noch!«
    Gabriela schluckte. War die Sache noch nicht erledigt? Was wollte der General noch von ihr?
    »Schließe Er die Tür und trete Er näher vor meinen Tisch!«
    Sie gehorchte.
    Nádasdy musterte sie eindringlich. »Wie alt ist

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