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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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standen ein Tisch und mehrere Stühle, allesamt aus rohem Holz zusammengezimmert. Auf Schnüren, die kreuz und quer durch den Raum gespannt waren, hingen Schaffelle zum Trocknen. Zwischen Vorräten und Essensresten stapelten sich schmutzige Töpfe und Pfannen. Phil musste aufpassen, wo er hintrat.
    „Mams?", rief er leise. Keine Antwort.
    Dann entdeckte er hinter den Flammen einen Schaukelstuhl, in dem eine Frau in einem braunen Samtkleid saß, völlig regungslos wie eine Statue. Sie war mit einem Schaffell zugedeckt.
    Phil brauchte einige Sekunden, um zu begreifen, dass diese Frau seine Mutter war. Er vergaß alle Vorsicht und stürzte zu ihr, hockte sich nieder und ergriff ihre kalte Hand.
    „Mams, ich bin's, Phil. Leo und ich sind euch gefolgt, mit dem alten Digitalisierer. Leo hat alles beobachtet. Wir wollen euch zurückholen. Bald fliege ich zum Schloss und befreie Paps. Komm, wir müssen hier schleunigst weg." Phil redete ohne Pause, doch seine Mutter rührte sich nicht. Sie blickte durch ihn hindurch, als wäre er Luft. Die Augen lagen tief in den Höhlen, ihre Wangen waren eingefallen. Phil sprang auf. „Wir müssen uns beeilen!" Mit beiden Händen wollte er sie hochziehen. Dabei verrutschte das Fell. Fröstelnd zupfte sie es wieder zurecht.
    „Komm doch bitte mit!", flehte Phil.
    „Lass sie sofort los!", brüllte jemand. Schützend stellte sich Phil vor seine Mutter. Horst richtete das Gewehr auf ihn. „Sie gehört mir, ich habe sie zuerst gefunden."
    „Sie ist meine Mutter!" Phils Stimme bebte vor Wut.
    „Du lügst. Verschwinde, bevor ich dich an die Radieschen verfüttere, so wie den anderen. Raus hier! Und komm niemals nich wieder, hörst du? Niemals nich!!!"
    Mit dem Gewehr trieb Horst Phil zum Höhlenausgang. „Verschwinde und komm niemals nich wieder, niiieeemals nich!!!" Horst feuerte einen Schuss ab. Phil warf sich auf den Boden. Halb auf allen Vieren kroch er zum Tunnel, seine Augen suchten nach Leo.
    Er fand ihn leichenblass hinter dem Felsen. „Der ist total verrückt! Er hätte mich beinahe erschossen." Leos Mundwinkel zuckten.
    Erschöpft lehnte sich Phil an die steinige Wand. „Dieser Irre hält meine Mutter gefangen!"
    Leo schniefte. „Was machen wir jetzt?"
    „Hilfe holen! Wir dürfen keine Zeit verlieren, sonst schleppt er sie noch woanders hin."
    Obwohl sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnten, legten sie den ganzen Weg im Laufschritt zurück. Um die Stechpalmen und die Schlangenbäume machten sie einen großen Bogen. Der aufgespießte Tintenfisch neigte sich vor und zurück und wühlte mit den unverletzten Fangarmen in seinem Schlund.
    Nachdem sie den Baum bereits hinter sich gelassen hatten, hörten sie einen dumpfen Schlag. Während Leo in sicherer Entfernung wartete, fischte Phil Pauls Taschenmesser aus einem Schleimhaufen. Bevor er es wieder einsteckte, rieb er es mit Sand ab.
    Bald hatten sie das Ende des Felsplateaus erreicht. Die Glockenblumen schwiegen. Die meisten von ihnen hatten ihre Blüten bereits geschlossen.
    „Es gibt gar kein … Abschiedskonzert", bedauerte Leo. Er atmete schwer, das Gesicht glänzte vom Schweiß.
    „Weck sie bloß nicht auf!"
    „Bin ich froh, hier heil wieder raus zu..." Leos Satz ging in einem langgezogenen Heulen unter. „Was war das?"
    Phil neigte sich so weit über den Felsrand, dass er den steilen Pfad einsehen konnte. Noch ehe er Leo zugerufen hatte, dass ein weißer Wolf auf dem Weg nach oben war, rannte Leo zu dem einzelnen Baum, der dicht am Abgrund stand.
    Auf der ihnen zugewandten Seite des Baumes waren die Äste wie bei einer Sprossenwand angeordnet. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, warum ihnen das erst jetzt auffiel, schob Phil Leo hinauf und kletterte hinterher. Kaum hatte er die ersten Sprossen erklommen, war der Wolf schon unter ihm und schnappte nach seinen Füßen. Phil zog die Beine an und hangelte sich nach oben, bis er außer Reichweite war.
    Hoffentlich kann der Wolf nicht klettern, schoss es ihm durch den Kopf. Der Wolf umkreiste mehrmals den Baum. Einmal schnellte er hoch, prallte jedoch gegen ein Geflecht aus Zweigen und fiel zurück auf die Erde. „Einen könntest du mir wenigstens überlassen", knurrte er. Daraufhin holte der Baum mit einem Ast aus. Der Wolf flüchtete und legte sich ein Stück vom Baum entfernt auf die Lauer.
    Die Baumkrone schaukelte leicht, kurz darauf schimmerte eine rosa Schlange durch die Zweige. Leo war drauf und dran, hinunter zu springen.
    Im letzten Moment

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