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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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sich wieder an Frau Schwan. „Warum schickst du sie nicht zum Unterricht? Ihnen gehen wertvolle Informationen für die Abschlussprüfungen verloren."
    „Die Herren hatten sich ohnehin verspätet und wir haben noch etwas Wichtiges zu besprechen", rechtfertigte sich Frau Schwan.
    „So wichtig, dass es nicht bis nach dem Unterricht warten kann?" Die Stimme des Direktors klang eisig.
    „Nun gut, ich denke, wir können unsere Aussprache durchaus verschieben." Frau Schwan warf Phil und Leo einen giftigen Blick zu, während Herr Junker ihnen mitteilte, dass der Unterricht im selben Raum wie in der vergangenen Woche stattfand.
    „Danke", murmelte Phil beim Hinausgehen. Sie stürmten die Treppen hoch und betraten leise den Unterrichtsraum. Die Klasse umringte den Lehrertisch, auf dem ein Käfig stand. Niemand nahm Notiz von ihnen, bis Leo durch lautes Niesen ihre Ankunft verriet. „Ich kann nichts dafür. Der Rauch ...", entschuldigte er sich.
    Zwischen Pauls Mähne und Susannes Zöpfen kamen einzelne Haarbüschel zum Vorschein – Herr Kinsky hatte sich aufgerichtet. „Legen Sie Ihr Gepäck ab und treten Sie näher. Umziehen können Sie sich nachher. Ich habe soeben Ihren Mitschülern mitgeteilt, dass Herr Rauchfuß bei der Beschaffung des Anschauungsmaterials bedauerlicherweise verunglückt ist. Er wird eine Weile brauchen, bis er wieder arbeiten kann. Ich werde ihn vertreten und Ihnen im Laufe dieser Woche die Kreaturen vorstellen, mit denen Sie es am Samstag zu tun bekommen werden."
    Phil und Leo stellten ihre Rucksäcke an die Seite und liefen zum Lehrer tisch.
    „Heute behandeln wir die Quakse, auch Grünlinge genannt. Sie wurden in dem Film, den ich Ihnen an unserem ersten gemeinsamen Unterrichtstag zeigte, bereits vorgestellt. Was war doch gleich ihre Aufgabe, Herr Struwwel?"
    „Ups, da kann ich mich im Moment gar nicht dran erinnern", antwortete Paul.
    „Das glaube ich Ihnen gerne, denn wenn ich mich recht entsinne, zogen Sie es vor, während der Vorführung ein Nickerchen zu machen."
    Melanie meldete sich. „Ja, Melanie?"
    „Diese Wesen bewachen die Nachladegeräte für die K.o.-Stifte. Ihre Zähne enthalten ein Mittel, das uns für fünf Sekunden betäubt", erklärte Melanie.
    „So ist es!" Herr Kinsky zog sich einen Schutzhandschuh aus derbem Leder über. Eine grüne Kreatur mit langem Schwanz beobachtete ihn aus zwei hervorstehenden, tennisballgroßen Augen. Aus dem wulstigen Mund unter der eingedellten Nase blitzten lange gelbliche Zähne hervor. Die übrigen der insgesamt acht Augen, die kranzförmig um den Kopf angeordnet waren, rollten unabhängig voneinander in alle Richtungen. Der Kopf der Kreatur ging ähnlich wie bei Pinguinen in einen stromlinienförmigen Körper über.
    „Der Quaks besitzt eine enorme Sprungkraft." Herr Kinsky deutete auf die Hinterbeine, die im Gegensatz zu den Vorderbeinen kräftig entwickelt waren. „Er schafft mühelos mehrere Meter aus dem Stand. Dabei steuert der Quaks mit dem Schwanz. Seine Augen erfassen die gesamte Umgebung, ohne dass er den Kopf bewegen muss. Sich anzuschleichen ist deshalb vergebene Mühe, er würde jeden Versuch sofort bemerken." Herr Kinsky öffnete die Käfigtür und griff nach der Kreatur, die ihre Zähne umgehend in seinem Handschuh versenkte. Gleichzeitig wickelte sich der Schwanz um seinen Arm. „Sie werden den Quaks am besten los, indem Sie ihn weit von sich werfen. Bevor er wieder an seinem Platz ist, sollten Sie Ihren K.o.-Stift aufgeladen haben. Bitte zurücktreten!"
    Mitsamt dem Quaks zog Herr Kinsky seinen Arm aus dem Käfig, packte das Tier mit der linken Hand am Schwanz und befreite den Arm mit einem Ruck. Dann wirbelte er den Quaks, an dessen Maul noch der Handschuh baumelte, einige Male in der Luft herum und schleuderte ihn durch den Raum. „Keine Sorge, ihm passiert nichts", versicherte Herr Kinsky. Das Tier prallte von der Wand ab und kam in weiten Sprüngen zurück.
    „Und was ist mit uns?", rief Leo, der mit Melanie zu den Umkleideräumen floh.
    „Der Quaks will nur sein Ladegerät verteidigen. Solange Sie ihm dabei nicht in die Quere kommen, ignoriert er Sie." In einem weiten Bogen lief Herr Kinsky um die hüpfende grüne Kreatur herum und hob seinen Handschuh auf. „Andererseits wollen Sie natürlich lernen, wie Sie ihn unschädlich machen können, indem Sie ihn beispielsweise fangen. Probieren Sie es! Schlimmstenfalls fallen Ihnen für fünf Sekunden die Augen zu."
    Olaf Junker warf sich der Länge nach auf den

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