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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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Kontrollgang machte, niemand zu sehen."
    „Und was ist mit dem Spiel? Haben Sie eine Kopie davon?", rief Phil.
    Wieder schüttelte Herr Sanders den Kopf. „ Die Suche nach dem Drachenring existiert nicht mehr. Sämtliche Computer der Firma wurden durchsucht, ich habe persönlich alle Mitarbeiter befragt – nichts. Anscheinend haben deine Eltern niemanden eingeweiht."
    „Könnten sie wirklich in diesem Spiel gefangen sein? Ist so etwas überhaupt möglich?"
    „Diese Frage kann ich leider nicht beantworten, Phil."
    „Aber ich hab's doch mit eigenen Augen gesehen", platzte Leo heraus. „Warum glaubt mir denn keiner?"
    Herr Sanders bedachte ihn mit einem merkwürdigen Blick. „Deine Geschichte klingt so absurd, dass ich mich weigere, daran zu glauben, solange es keinen Beweis gibt. Fest steht, dass die letzte Arbeit von Anna und Thomas Marten vernichtet wurde, höchstwahrscheinlich durch den Mann, der sich als Polizist ausgegeben hat."
    „In dem Fall hat er sicher Fingerabdrücke hinterlassen", mischte sich Arne ein. Er nahm sein Handy zur Hand und wählte eine Nummer.
    Leo versank tiefer in seinem Sessel.
    „Hallo Dirki, mein Bester, ich habe da eine kurze Frage. Deine Jungs waren doch letzten Freitag unter anderem im Büro des Ehepaars Marten und haben es auf Fingerabdrücke untersucht. Hast du die Abdrücke schon mit denen im Haus der Martens abgeglichen?"
    Arne lauschte gespannt, dann lachte er kurz auf. „Nein, kein Außerirdischer. Nur ein Roboter. Ich habe ihn schon kennen gelernt. Sehr nett, wirklich. Gut, falls sich noch was Neues ergibt, ruf mich über Handy an, ja? Danke."
    Drei Augenpaare waren auf ihn gerichtet.
    „Also", begann Arne, „der Mann, der Phil nach Hause gebracht hat, ist auch hier im Büro der Martens gewesen. Die meisten Spuren haben sie an den Computern gefunden."
    Leos Zeigefinger bohrten in einer Masche seines Pullovers.
    „Das habe ich befürchtet. Und was hat es mit dem Außerirdischen auf sich?", hakte Herr Sanders nach.
    „Meine Kollegen sind im Haus der Familie Marten auf unnatürliche Fingerabdrücke gestoßen. Sie stammen von Lu, dem Roboter. Phils Eltern haben ihn erschaffen", klärte Arne ihn auf.
    Herr Sanders wandte sich an Phil. „Wir müssen dieses Spiel unbedingt finden. Es ist doch ziemlich wahrscheinlich, dass deine Eltern irgendwo eine Sicherheitskopie aufbewahren. Oder einen Digitalisierer." Er sprach das Wort Digitalisierer mit einem spöttischen Unterton aus. „Hast du zu Hause überall nachgesehen? Besitzen deine Eltern einen Tresor oder vielleicht ein Schließfach bei der Bank?"
    Phil dachte einen Augenblick nach. Seine Eltern hatten einen Safe hinter dem Kleiderschrank in ihrem Schlafzimmer einbauen lassen. „Sollte uns etwas passieren, findest du darin alles, was du für deine Zukunft brauchst. Lu trägt den Schlüssel bei sich", hatten sie ihn damals belehrt. Aber das ging nur ihn etwas an.
    „Ich weiß von keinem Tresor oder Bankschließfach", erwiderte er. Zumindest Letzteres entsprach der Wahrheit. Dem prüfenden Blick von Herrn Sanders hielt er stand.
    „Falls du etwas herausfindest, lass es mich unbedingt wissen, Phil. Und unternimm bitte nichts auf eigene Faust, es könnte gefährlich werden. Ich fühle mich deinen Eltern gegenüber zutiefst verpflichtet", sagte Herr Sanders eindringlich.
    Seine Stimme klang merklich kühler, als er zu Leo sprach: „Wie steht es mit dir? Hast du irgendetwas verändert im Büro der Familie Marten?"
    „N...nein, gar nichts, ehrlich", stotterte Leo und stierte auf den Boden. Unter den wachsamen Augen von Herrn Sanders und Arne schrumpfte Leo förmlich im Sessel, sein Pullover bekam hässliche Beulen. Phil konnte sich ungefähr vorstellen, was in Leo vor sich ging: Einerseits wäre der alte Digitalisierer ein Beweis dafür, dass er recht hatte. Andererseits würde er als Dieb dastehen.
    Insgeheim beschwor Phil Leo, dicht zu halten, denn andernfalls wären sie den Digitalisierer sofort los. Niemand würde es ihm jemals erlauben, seinen Eltern zu folgen – falls er das Spiel fand, und das hoffte er sehr.
    Ein lautes Knurren unterbrach die bedrückende Stille.
    „Ist nur mein Bauch", murmelte Leo.
    „Du wirkst nervös. Gibt es etwas, was du uns sagen möchtest?", fragte Herr Sanders.
    „W...war ein ha...harter Tag heute. Englischtest und so", stammelte Leo, ohne den Blick vom Boden zu lösen.
    „Nun, ich denke, das reicht fürs Erste. Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden, Herr Skibinski. Und passen Sie

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