Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)
Pizza und solche Sachen".
„Pagetti und Spizza? Was soll das denn sein?"
„Spagetti und Pizza sind das allerbeste Essen auf der Welt!"
„Besser als Kraftpudding und so?"
„Definitiv!"
„Kann ich mir nicht vorstellen", sagte Paul schulterzuckend.
Voller Sehnsucht dachte Phil an Herrn Bertoli. Lange würde er es ohne Spagetti und Pizza bestimmt nicht aushalten.
Schweren Herzens nahm er einen Teller und füllte sich zwei Kellen dunkelgrüner Entspannungssuppe auf. „Damit wäre ich vorsichtig. Wenn du zu viel davon isst, schläfst du auf der Stelle ein", warnte ihn Paul beim Hinausgehen. Phil bückte sich nach dem Schild. Zur Entspannung wurde eine halbe Kelle empfohlen, vor anstehenden Prüfungen eine ganze Kelle. Bei Einschlafstörungen sollten zwei volle Kellen erst unmittelbar vor dem Zubettgehen eingenommen werden, da unerwünschte Nebenwirkungen wie Bewusstseinstrübungen auftreten konnten.
Phil ließ seinen Teller ganz unten auf dem Wagen für das schmutzige Geschirr verschwinden und entschied sich stattdessen für einen Neutralen Sattmacher , der eine gewisse Ähnlichkeit mit Kartoffelbrei aufwies. Die empfohlene Menge richtete sich nach Körpergröße und Gewicht, Phil durfte drei große Löffel voll nehmen. Leo erwartete ihn an der Tür. Gemeinsam peilten sie die Tafel an.
„Unser neues Traumpaar", sagte Olaf Junker. Alle Augen waren auf Phil und Leo gerichtet. Leo zog es vor, sich hinter Phils Rücken zu verstecken.
„Kaum zu glauben, was sich alles hinters Steuer klemmen will."
Das stämmige Mädchen mit den braunen Zöpfen räusperte sich laut und funkelte Olaf böse an.
„Ich finde, sie sollten eine Gewichtskontrolle einführen", fuhr dieser unbeirrt fort. Neben ihm kicherte ein schmächtiger Junge mit kupferroten Haaren.
Phil stellte seinen Teller ab und sah Olaf fest in die Augen. „Ich halte einen Intelligenztest für wichtiger als eine Gewichtskontrolle." Dann setzte er sich neben Paul. Leo zwängte sich mit hochrotem Kopf neben ihn. Es herrschte absolute Stille. Alle warteten auf Olafs Reaktion, man konnte die Spannung spüren. Olaf schob geräuschvoll seinen Stuhl zurück und stand auf. Mit verschränkten Armen baute er sich vor Phil auf. „Denk nicht, dass du hier was zu sagen hast." Ohne sich noch einmal umzudrehen, verließ Olaf den Balkon. Der rothaarige Junge hatte es sehr eilig, ihm zu folgen.
„Ich hätte auf den Neuen gesetzt", raunte ein Junge seinem Nachbarn zu, der ihm zum Verwechseln ähnlich sah.
„Es wäre gut, wenn dem Wichtigtuer mal jemand richtig einheizt", meinte der schlaksige Junge, der Phil am Schluss der Stunde beglückwünscht hatte.
Das stämmige Mädchen ballte die Fäuste. „Genau! Was bildet sich dieser Junker eigentlich ein?" Plötzlich streckte sie die rechte Hand aus und hielt sie Leo unter die Nase. „Ich bin Susanne Bartels. Wenn du willst, kümmere ich mich um dich." Leo presste die Lippen aufeinander, als Susanne seine Hand quetschte. Hilflos sah er zu Phil.
„Danke, vielleicht werden wir darauf zurückkommen", antwortete Phil an seiner Stelle. Zufrieden ließ Susanne Leos Hand wieder los und ging. Die meisten waren mit dem Essen fertig und erhoben sich ebenfalls.
Schließlich saßen nur noch Paul, Leo, Phil und Melanie, das Mädchen mit den Sommersprossen, am Tisch. Lustlos rührte Phil in seinem Brei, der wie Milchreis ohne Zucker schmeckte. „Wo steckt eigentlich Silvio?", erkundigte er sich bei Paul.
„Zu den Mahlzeiten hat er Balkonverbot, damit wir uns nicht ausschließlich von Eis ernähren."
Leo, der seine Furchtlossuppe bereits ausgelöffelt hatte, beobachtete interessiert Melanie, die eine Brombeere nach der anderen von der Hecke pflückte und in den Mund steckte. „Dürfen wir das?", fragte er.
Melanie drehte sich um. Ihr blasses Gesicht nahm die rötliche Farbe reifender Brombeeren an, sogar die Sommersprossen verschwanden. Schnell widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Beeren. „Ja", sagte sie in die Hecke hinein, „nur unten im Garten darfst du dich nicht von der alten Hexe erwischen lassen."
Mit großem Staunen verfolgte Phil, wie sich Leo neben das Mädchen setzte. Eine Weile aßen sie schweigend, dann tupfte sich Melanie die Lippen mit einer Serviette ab. „Ich muss jetzt gehen." Ohne jemanden anzusehen, huschte sie durch die Glastür.
Paul sprang auf. „Ich muss auch los. Bis Montag!"
Kaum hatte er den Balkon verlassen, sagte Phil: „Mensch, Leo, du machst dich an das Mädchen ran? So kenne ich
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