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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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nachdem sie das Geschirr auf dem Tisch verteilt hatten.
    Bis Frida ihnen die ersten knusprigen Kartoffelpuffer auf die Teller legte, war Phil mit seinen Gedanken bei den Kugeln unter dem Tisch.
    „Wo ist denn die Schüssel mit den Schokobeeren?", wunderte sich Frida. „Ihr hättet euch doch schon welche nehmen können."
    Leos Hand war zuerst in der Schüssel. „Die Puffer sind sowieso noch zu heiß."
    Die Schokobeeren, wie Frida sie nannte, erinnerten Phil im Geschmack an mit Schokolade überzogene Erdbeeren. „Die sind besser als die Erdbeerspieße auf dem Weihnachtsmarkt. Da bröckelt immer die Schokolade ab. Ob so was auch bei uns wachsen würde?"
    Leo grunzte etwas und stopfte eine Beere nach der anderen in den Mund. Sein Strickpullover wölbte sich bereits bedenklich, bevor er sich über die Kartoffelpuffer hermachte.
    Auch Phil aß so viel, dass er den Knopf seiner Jeans öffnen musste. Nach dem Essen wurden seine Augenlider schwer. Leo gähnte ausgiebig hinter vorgehaltener Hand.
    „Das Wochenende war anstrengend", sagte Frida. „Ihr solltet ins Bett gehen, damit ihr den fehlenden Schlaf von letzter Nacht nachholt."
    Auf ihren Kopfkissen lag jeweils eine handgeschriebene Hausordnung der Schule, in unterschiedlicher Schriftform. Frida brachte ihnen einen wasserfesten schwarzen Stift zum Unterschreiben. „Den gab's gratis dazu."
    „Danke, Frida, du hast uns das Leben gerettet!", rief Leo. „Wo hast du die her?"
    „Im Dorf hat sich jemand darauf spezialisiert, natürlich unter strengster Geheimhaltung. Aber ich glaube, jeder außer Frau Schwan weiß Bescheid. Ihr solltet in Zukunft diese Strafarbeit trotzdem vermeiden, die Preise sind ziemlich hoch."
    Phil und Leo bemühten sich um eine Unterschrift, die einigermaßen zum Schriftbild ihrer Hausordnung passte. „Jetzt wird die alte Hexe wohl zufrieden sein", bemerkte Leo, während er sein Exemplar im Rucksack verschwinden ließ.
    Als er anschließend seinen Pullover auszog, purzelten vier hellblaue, ovale Bälle heraus. „Nanu, wo kommen die denn her?" Leo stürzte hinterher, um sie einzusammeln.
    „Was ist das?" Phil hob einen Ball von der Größe eines Straußeneis auf. Er war weich und von faseriger Struktur.
    Leos Gesicht färbte sich rosa. „Das sind ... ähm ... Softbälle."
    Phil warf den Ball in die Luft und fing ihn wieder auf.
    „Liegt ganz gut in der Hand, nicht wahr?", sagte Leo lebhaft.
    „Schon, aber er hält nicht viel aus." Phil zog an einem Faden, der sich gelöst hatte. Argwöhnisch blickte er Leo an. „Ist das etwa Wolle?"
    „Wolle?" Leo tat erstaunt und nahm Phil den Ball aus der Hand, als sähe er ihn zum ersten Mal. „Du hast recht, es ist tatsächlich Wolle. Das ist ja prima, jetzt kann ich uns was Warmes zum Anziehen stricken."
    „Na, so ein Zufall." Phil verzog den Mund. „Da hat sich der Ausflug mit Frida wohl gelohnt. Sag bloß, du hast auch das passende Werkzeug mit."
    „Du meinst Stricknadeln. Keine Sorge, ich habe immer eine kleine Auswahl dabei."
    „Sorgen mache ich mir eher, dass jemand aus der Klasse davon Wind bekommt. Die würden das bestimmt lustig finden." Wohlig streckte Phil sich auf seinem Bett aus. „Lass dich bloß nicht damit erwischen."
    „Solange du mich nicht verpfeifst ..."
    „Warum sollte ich?"
    „Ach, nur so. Gute Nacht!"
    Phil war bestürzt. Wie kam Leo auf die Idee, dass er ihn bloßstellen wollte? Nach ihrem ersten Tag in der Schule befürchtete er, dass es Leo ohnehin schwer genug haben würde.
     

Erste Fahrversuche
    Am nächsten Morgen wirkte Leo zerstreut. Er packte seine frisch gewaschenen Sachen in den Rucksack und packte gleich darauf alles wieder aus, um nachzusehen, ob etwas fehlte. Dann hielt er sich plötzlich den Bauch und rannte auf die Toilette.
    Als Leo endlich am Frühstückstisch saß und verkündete, er habe Bauchschmerzen und wahrscheinlich Fieber, legte Frida ihm die Hand auf die Stirn. „Du hast tatsächlich Fieber." Leos Gesicht nahm einen leidenden Ausdruck an. „So kann ich auf keinen Fall in die Schule gehen."
    „Du hast Glück, gegen dieses Fieber habe ich ein schnell wirkendes Mittel." Frida holte ein braunes Fläschchen aus dem Schrank und träufelte etwas dunkle Flüssigkeit in Leos Kräutertee.
    „Was ist das?", fragte Leo misstrauisch.
    „Hopfentropfen. Damit geht es dir bald wieder besser und du kannst am Unterricht teilnehmen."
    „Da bin ich aber froh." Missmutig schlürfte Leo seinen Tee. Nach einer Weile glätteten sich seine Gesichtszüge. Auf

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