Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)
Thema: das Qualifikationsrennen am nächsten Tag.
Vor dem Schlafen gingen Phil und Leo noch einmal in den Park. Leo hoffte, dass ihn die frische Luft schneller müde machte. Es war schon dunkel, als sie ihren Spaziergang beendeten. Im Schein der Laternen sahen sie Olaf und Stefan. Die beiden blickten sich nach allen Seiten um, ehe sie ins Haus schlichen.
Ein gefährliches Rennen
Am Freitagmorgen waren alle Schüler nervös. Sie drängelten sich um die Schüssel mit der Entspannungssuppe, trotz des verlockenden Duftes, den Herrn Bertolis Salamibrötchen und Käsehörnchen verströmten. Sogar Phil füllte sich etwas von der dunkelgrünen Suppe auf.
Leo erschien als Letzter am Büfett, da er erst von der Toilette weggekommen war, nachdem er Fridas Tropfen eingenommen hatte. Er griff sich die Schüssel mit der restlichen Entspannungssuppe und füllte noch eine Kelle von der veilchenblauen Furchtlossuppe hinein. Es zischte kurz in der Schüssel, dann hatte Leo eine türkisfarbene Flüssigkeit vor sich. Er nahm neben Phil Platz, der gerade ein Hörnchen in seine Tasse tauchte, setzte die Schüssel an und trank sie in einem Zug leer. Dabei tropfte etwas Flüssigkeit auf seinen Strickpullover, doch nicht einmal Stefan machte eine gehässige Bemerkung, weil Olaf anscheinend etwas sehr Wichtiges mit ihm zu besprechen hatte. Ab und zu lachten sie und sahen sich unauffällig um. Phil beschlich das ungute Gefühl, dass sie etwas ausheckten.
Das Qualifikationsrennen war für zwölf Uhr angesetzt. Davor hatten die Schüler noch Zeit für zwei Probeläufe.
Das erste Rennen gewann Phil, dennoch wirkte Olaf gelassen. Er hatte es auch nicht sonderlich eilig, zum zweiten Mal zu starten. Während die Schüler zu ihren Wagen stürmten, trödelte er im Unterrichtsraum herum. Erst lange nach allen anderen verließ er das Gebäude.
Mitten in der zweiten Runde brach das Computersystem zusammen. Die Fahrlehrer hatten keine Möglichkeit, die Fahrt ihrer Schüler am Bildschirm zu verfolgen, und waren deswegen sehr besorgt; besonders, als Stefan nicht wie gewohnt an drittletzter Stelle eintraf. Selbst Leo hatte Stefan im Wald mit den variablen Hindernissen überholt, er konnte es kaum fassen. Ob Stefan einen Unfall hatte, konnte er nicht sagen, da er sich auf sein eigenes Auto konzentrieren musste. Man wollte schon einen Rettungswagen losschicken, als Stefan endlich in die Arena einfuhr.
Ralf Schumann lief seinem Schützling entgegen. „Was war los? Die gesamte Computertechnik ist ausgefallen. Wir konnten euch nicht sehen."
Stefan grinste. „Ach ja? Ich musste eine kurze Pause einlegen wegen eines dringenden Bedürfnisses."
Ein staubiger Geländewagen fuhr vor. Die Beifahrertür flog auf und Frau Ferrani hüpfte heraus. Frau Schwan wälzte sich hinter dem Lenkrad hervor. „Alle Fahrlehrer und Schüler werden gebeten, sich umgehend im Unterrichtsraum einzufinden", rief sie, sobald sie den ersten Fuß auf die Erde gesetzt hatte.
Sie drückte Frau Ferrani eine Ledertasche in die Hand. „Übernehmen Sie das bitte, ich komme sofort nach. Der Direktor hat mich gebeten, noch einmal die Wagen zu inspizieren." Frau Schwan öffnete die hintere Tür ihres Wagens und holte eine Liste heraus, die auf einer Schreibunterlage festgeklemmt war. Während Lehrer und Schüler zum Unterrichtsgebäude strömten, stieg sie wieder in den Wagen.
Im Unterrichtsraum verteilte Frau Ferrani Bänder mit unterschiedlich gefärbten Anhängern, kaum größer als das Ziffernblatt einer Uhr. Die Fahrlehrer erhielten Anhänger in derselben Farbe wie ihre Schüler.
„Trotz technischer Probleme findet das Qualifikationsrennen wie geplant statt", erklärte Frau Ferrani. „Mit Hilfe dieses Minisenders können sich Lehrer und Schüler verständigen." Sie zeigte, wie es funktionierte. Anschließend probierten alle Schüler und Fahrlehrer die Geräte gleichzeitig aus, wobei jeder versuchte, den anderen zu übertönen. Frau Ferrani pfiff durch die Finger und zeigte auf die Tür.
Auf dem Weg zur Arena kam ihnen Frau Schwan in ihrem Geländewagen entgegen. Nachdem Leo als Letzter eingetroffen war, da er noch auf die Toilette musste, forderte Frau Ferrani die Schüler auf, ihre Startpositionen einzunehmen.
Phil strich seinem Apollo, von dem die Farbe mittlerweile vollständig abgeblättert war, über das Dach wie ein Jockey, der seinem Pferd vor dem Rennen den Hals tätschelt. Dabei stellte er fest, dass die rostbraune Oberfläche seines Wagens mit einer klebrigen,
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