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Die Suche nach dem reinen Blut

Die Suche nach dem reinen Blut

Titel: Die Suche nach dem reinen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Wagner
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hin.
    „Du bist hübsch“, sagte die Vampirin und fixierte Angels Augen.
    „Danke, du auch. Frierst du nicht?“ Wow, Mersana sah ihrer Tochter zum Verwechseln ähnlich! Nur trug die Mutter keinen Wahnsinn in ihren Augen.
    „Nein. Ich brauche für mein leibliches Wohl nur alle tausend Jahre einen Tropfen Blut. Welches Jahr schreiben wir?“
    Angel antwortete wahrheitsgemäß.
    „Gut, dann habe ich noch fünfhundert Jahre Zeit.“
    „Erklärst du mir meinen letzten Ritus?“
    „Natürlich! Dafür bist du doch hier!“
    Mit dem Moment, als Mersana Angel in die Augen schaute, kannte sie Teile ihrer Vergangenheit, die ganze Gegenwart, doch von der Zukunft fing sie nur Fetzen auf. Regungslos sah Angel der nackten und überhaupt nicht schmutzigen Frau ebenso in die dunklen Augen. Überprüfend blickte Angel der Blutsaugerin nun nochmals ins Gesicht. Nein, es gab keinen Anhaltspunkt, dass Mersana nicht zurechnungsfähig wäre, zumindest hoffte Angel es.
    „Darf ich dir vorweg eine persönliche Frage stellen?“
    „Wenn das dein Wunsch ist.“
    Ein drückendes Grummeln breitete sich in Angels Bauch aus. „Kennst du Terrag MacDragon?“
    „Aber sicher. Er ist mein Mann und mein Blutgeber.“
    Okay, das war eine nicht erfreuliche Auskunft, Angel schluckte. „Dann ist die Frau oben eure Tochter?“
    Die Rituswächterin lächelte, denn sie hatte die Wahrheit ja schon längst in Angels Augen gelesen. „Ja, sie ‚war‘ unsere Tochter. Warum sprichst du in der Gegenwart von ihr? Du hast sie doch getötet.“
    Die Situation wurde für Angel echt unangenehm.
    „Hab keine Bedenken. Sie war dem Wahn verfallen und liebte ihren Vater, wie eine Ehefrau ihn lieben sollte. Seit ich hier unten bin, lebte sie oben die Illusion meines Lebens. Doch nun ist sie erlöst.“
    „Danke, dass du mir verzeihst. Was muss ich jetzt tun?“
    Mersana lächelte freundlich. „Nicht viel ... nur ausbluten.“
     
    Stumm klappte Angels Kiefer auf, sie schnappte mehrmals nach Luft. „Ich soll, was?“, stammelte sie.
    „Ausbluten. Du wirst nichts merken und es geht schnell, wenn ich dir die Pulsader und deine Hauptader deines Halses aufschneide.“
    „Du sagst das so trocken, ich werde sterben!“
    „Ja, natürlich. Du musst mit deinem Blut wiedergeboren werden. Die Allmacht verfliegt sonst in zwölf Monden. So lange bist du noch nicht unterwegs?“, fragte Mersana vorsichtig.
    „Nein, es waren bis jetzt vielleicht drei Monde, wenn überhaupt.“
    „Gut, dann ziehe deine Sachen aus.“
    Hände fuchtelnd meuterte Angel weiter. „Halt Stopp!“
    „Du hast Angst, ein Restbestand deiner menschlichen Vergangenheit. Das geht vorbei, sämtliche Erinnerungen und Gefühle bleiben ja erhalten.“
    Mit monströs dicken Backen und einem Nackenhaarbestand, der sich zur Inventur weit aufsträubte, prustete Angel los. „Sooo schlimm finde ich Angst aber auch wieder nicht! Und wenn ich die Allmacht noch ein paar Monate in mir trage, dann reicht es für meine Pläne an der Oberfläche sicher völlig.“
    Ruhig und besonnen sprach Mersana weiter. „Du willst meinen Mann ausschalten. Er ist sehr stark und du würdest unter seiner Hand sterben. Nur die bleibende Blut-Allmacht schafft einen Ausgleich und den endgültigen Tod.“
    Angels Magen verkrampfte sich. „Du weißt, was ich vorhabe und willst mir helfen, deinen Mann zu töten?“
    „Natürlich! Du ersetzt ihn als Blutbringer, denn ich rufe dein Blut, wenn ich einen Tropfen benötige. Das ist nicht schlimm.“
    „Wird er dir nicht fehlen?“, fragte Angel skeptisch.
    „Nein, ich lebe allein und bin vor etlichen Jahrhunderten zu meiner Ehe mit ihm gezwungen worden. Er bannte mich an diesen Ort und an den Ritus. Obwohl dieser Ungläubige selber daran zweifelte, aber nur so kam ich auch von ihm weg. Du solltest übrigens nicht mehr lange zögern, denn durch den Tod von Mara ist er alarmiert worden und auf dem Weg hierher. Er kann zwar nicht Blutspringen, aber er wird den schnellsten Weg wählen, um mich aufzusuchen.“
    Verzweifelt sah Angel zu Aidan, der sich nicht rührte und mal wieder alles mit seiner wölfischen Gelassenheit hinnahm. „Gibt es keinen anderen Weg?“
    Mersana schüttelte ihren Kopf. „Du wirst wieder leben, einen Herzschlag haben und atmen. Hab keine Angst.“
    „Das ist leichter gesagt als getan!“, schnaufte Angel.
    „Was macht eine Hölle mehr oder weniger aus? Du bist einige Tode gestorben, hast deinen Herzschlag erhalten und atmest noch.“
    „Ja ... aber da musste

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