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Die Suche nach dem reinen Blut

Die Suche nach dem reinen Blut

Titel: Die Suche nach dem reinen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Wagner
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Pute hätte mir sicher weiterhelfen können. Warum hab ich sie nicht beeinflusst?‘, fluchte Angel gedanklich.
    „Aidan, such die Spur!“, flüsterte Angel und sah dem Wolf in die Augen.
    Der Wolf hechelte und rannte los, bis beide wieder am Fuße der Treppe standen.
    „Klasse, dass du raus willst, hätte ich mir denken können!“, schnaufte sie.
    Aidan sah sie nur an und jaulte komisch, Angel sah die Treppe hinauf, was das Wölfchen nicht tat. „Dann verrate mir, was du gefunden hast.“
    Aidan machte einen Satz unter die Holztreppe und Angel folgte ihm. Ein weiteres gähnendes Loch erschien vor ihnen.
    Mit vorgestreckter Fackel ging sie genau fünfzehn steile Stufen hinab und staunte. Eine Höhle, oder was auch immer, tat sich vor ihr auf. Angel überquerte ein unterirdisches Flüsschen über einen Holzsteg und stand auf einer erdigen Plattform, die so groß war, dass sie ihr Ende nicht sah. Angel steckte eine Fackel in den weichen Boden und ging an dem Graben entlang. Jedes Mal, wenn der Schein der Fackel nicht mehr bis zu ihr vordrang, platzierte sie eine weitere. Als alle Fackeln verbraucht waren, sah sie das Ausmaß der Grotte, ja es war eine Grotte, Angel hatte das so beschlossen und wollte keine andere Variante mehr.
    War ja klar, eine Opferstätte stand mittig auf der von einem Graben umgebenen Plattform. Angel entzündete ihre Kerzen und stellte sie in die dafür vorgesehenen Halterungen. Wie nicht anders zu erwarten: an jeder Ecke eine.
    Fragend blickte sie sich weiter um, umrundete den Altar, vielleicht war in ihm auch ein verstecktes Fach, in dem ihr Ritusgegenstand lag. Nein, der Altar bestand aus einem einzigen Steinblock. Einzig vier alte verstaubte Krüge standen am Kopfende des Blocks.
    „Soll ich hier die Erde auflecken?“, schnaufte sie.
    „Wer ist da?“
    Wo kam die leise Stimme her? Angel drehte sich, um sich zu orientieren. Doch außer dem Altar, Aidan und ihr selber war nichts zu sehen.
    „Aidan - such!“
     
    Der Wolf lief an ihr vorbei und blieb an einem Fleck, der gute acht Meter vom Altar weg lag, stehen und scharrte am Boden. Er schnüffelte, bis eine Unebenheit vor seiner Nase lag, jaulte wieder und setzte sich davor hin. Angel kniete sich runter, fühlte die Erde vor ihm ab und fand einen Griff aus Metall. Aus Reflex wollte sie daran ziehen, dann hielt sie inne. „Wer bist du?“, fragte sie.
    „Mein Name lautet Mersana. Und wer bist du?“
    „Ist nicht wichtig. Wer war die Frau in dem Zimmer im ersten Stock?“
    „Meine Tochter Mara. Was ist mit ihr?“
    Angel wischte die Erde von der Platte. „Ist nicht wichtig. Warum bist du hier unten eingesperrt?“
    „Ich bin die Hüterin des finalen Blutritus.“
    „Bingo“, zischte Angel durch ihre Zähne. „Dann verrate mir, warum der Ritus eine Gefangene verlangt?“
    „Er verlangt das nicht. Ich tat es freiwillig.“
    Nee, das ist doch blöde! Gefangen in einem unterirdischen Loch und das aus freien Stücken? Angel zog ihre Brauen zusammen, so ganz traute sie der Frau unter sich nicht. Dafür hatte sie zu viel erlebt.
    „Wie lange bist du schon unter der Erde und wer versorgt dich mit Blut?“
    „Ich brauche kaum Blut und ich kann dir nicht sagen, wie lange ich hier bin.“
    „Tust du mir was, wenn ich die Klappe aufmache?“
    Eine überflüssige Frage, was Angel wusste, als sie sie aussprach. Die Frau würde ihr bestimmt nicht sagen, wenn sie etwas im Schilde führte. Was sollte sie auch anderes machen, Angel riskierte es.
    Die Klappe flog im hohen Bogen auf die andere Seite und der dumpfe Knall löste eine Gänsehaut auf Angels Rücken aus.
    Eine kurze Steintreppe führte in die Dunkelheit.
    „Kommst du hoch oder soll ich dich holen?“, fragte Angel in die Schwärze hinab.
    „Du hast oben Licht an?“
    „Sicher, fünf Fackeln und vier Kerzen.“
    „Ich habe Angst davor. Lösch die Fackeln ... bitte.“
    Mit dicken Backen prustete Angel ihren Atem heraus, sie mochte ja vieles, aber von der Dunkelheit hatte sie so was von die Schnauze voll.
    Verdrossen sammelte Angel die Fackeln ein und steckte sie vor dem Altar mit der brennenden Seite in die feuchte Erde und erstickte sie. Griffbereit legte sie die Fackeln an die kurze Seite des Altars. „Sie sind aus!“
    „Dann komme ich jetzt hoch.“
     
    Mit ihren Händen an den Schwertern blieb Angel mit Aidan dicht am Altar stehen.
    In die Dunkelheit lauschend konnte Angel bald Umrisse wahrnehmen. Eine splitternackte Frau kam auf sie zu und stellte sich vor dem Altar

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