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Die Suche nach dem reinen Blut

Die Suche nach dem reinen Blut

Titel: Die Suche nach dem reinen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Wagner
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seine Wiege.
    Jäh stand Aidan auf, schüttelte sich und ging auf Felma zu. Bedächtig, damit sie nichts Falsches annahm, setzte sich das Tier vor sie. Der Wolf schmiegte seinen Kopf an ihr Bein und drehte sich dann Kev zu, um diese Geste zu wiederholen. Nach einem Blick in die Wiege von Heaven sah Aidan nochmals in die Runde und drehte sich zum Gehen um.
    Nein, sie verabschiedete sich nicht von ihrer Tochter und Joyce bekam davon ohnedies nichts mit, sie kraulte Kongas Nacken und fasste ihm an den Hosenstall. Im Augenwinkel sah Konga, dass Aidan sich abwandte und von der Terrasse trabte.
    „Aidan ... Angel“, rief Konga und hob Joyce schwungvoll von sich herunter. „Wo willst du hin?“
    Der Wolf sah nicht zurück und rannte los, mit einem gewaltigen Satz war er weg.
    Mit einem Mal ahnte Konga, was los war, sprang vom Stuhl auf. „Ich muss los!“, rief er und dachte an den Wolf.
     
    Völlig aufgekratzt lief Aidan durch den Wald, in dem Angel ihn gewandelt hatte und sein Ziel war der Blutbau.
    Sicher hätte Angel es in der Hand gehabt, sich direkt dorthin zu wünschen, doch jetzt in diesem Moment brauchte Aidan mit Angels Geist in sich die Weite und das freie Land. Beide sehnten sich nach Freiraum von den Geschehnissen der vergangenen Tage.
    Konga blieb auf Abstand und folgte dem Wolf. Eigentlich hatte er vor, zu Jack zurückzukehren, aber jetzt gab es ein enorm dringenderes Problem.
    Angel kam mit allem nicht klar und er spürte es.
    Er fühlte diesen angestauten Frust, dieses dumpfe Gefühl etwas zu verlieren, das einem nicht gehören durfte, und kannte es nur zu gut.
    Aidan erkannte seinen Wald ebenso und sprang, wenn man das von einem Wolf behaupten konnte, befreit und beschwingt zwischen den Bäumen herum. Für Angels Geist eine komplett neue Erfahrung, sie ließ von ihrer Grübelei ab und Aidan genoss die Freiheit in vollen Zügen. Seine empfindliche Nase spürte einen Hasenbau auf und es erregte seine Sinne. Sofort war seine Nase tief am Boden und schnüffelte wie irre umher, um die Fährte aufzunehmen.
    Angel spürte, dass Aidan fand, wonach er suchte und es ging ein kurzes Zittern durch seinen Körper. Sein Jagdinstinkt brach durch und pumpte Adrenalin in seine Blutbahn, augenblicklich stand sein Körper unter Strom. Aus den unendlich vielen verschiedenen Düften des Waldes filterte seine Spürnase einen heraus und schaltete alle anderen aus.
    Auch Angel sammelte Informationen und Eindrücke, die sich einprägten, sie lernte, wie sich tierisches Verhalten freisetzte und der Beute auf die Spur kam.
     
    Suchend rannte Aidan querfeldein, schlug Haken und landete auf einer kleinen Lichtung. Da saßen sie, ein gutes Dutzend Hasen, im dichten Gras fast nicht zu erkennen. Aidan erstarrte, machte sich langsam klein und nur sein Schweif zeugte noch kurz von seiner inneren Unruhe. Lautlos und in geduckter Haltung pirschte er sich vor. Die Hasen bemerkten zunächst nichts und fraßen weiter, dann bewegte sich das dichte Gras und alle stoben auseinander. Aidan kam aus seiner Haltung hoch und hechtete los. Drei Hasen waren in seinem Blick, dann fixierte er sich auf einen und rannte ihm hinterher. Angel fühlte, wie sich Aidan anstrengte, um den Hasen einzuholen und dank seiner neuen Fähigkeiten war er schneller als je zuvor.
    Er holte auf, folgte dem hakenschlagenden Hasen und sprang.
    Schon im Sprung öffnete sich sein Maul und er packte Meister Lampe im Nacken. Unerbittlich schnappten seine Kiefer zu und brachen das Genick der Beute. Leblos hing er in seinem Maul und Aidan stoppte. Mit beiden Pfoten hielt er seine Mahlzeit fest, dachte, sie könnte noch die Flucht ergreifen. Doch als er merkte, dass der Hase nicht mehr zuckte, begann er genüsslich, sich über sein Mahl herzumachen.
    Bis auf die Knochen nagte er den Hasen runter, dann überließ er die Überreste den anderen Waldbewohnern.
    Satt und zufrieden kam ihm der eigentliche Grund seines Hierseins wieder in den Sinn, Angels primäres Ziel war wieder relevant und er begab sich zurück auf ihre Route.
     
    Vor dem großen Bergmassiv kam Aidan zum Stehen. Sein Blick wanderte an der unebenen Steinwand empor, während er nervös auf den Beinen tippelte. Aidan war so angespannt, dass er umkehrte und Anlauf nahm. Angel wollte ihn geistig noch zu einem Blutsprung anregen, doch dann ließ sie ihn machen. Aus vollem Halse stimmte Aidan ein Wolfsgeheul an und beschleunigte. Mit einem Satz sprang er auf die erste Ebene und peilte sofort die nächste an. An der

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