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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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stieß alle möglichen Jubellaute aus, und Aeneas atmete erleichtert durch.
    »Werden sie jetzt bestimmt nicht mehr sprengen?«, fragte Erma skeptisch, beobachtete derweil die Wölfe genau. Doch die kamen nicht näher, sondern verhielten sich nach wie vor ruhig.
    »Nein, garantiert nicht! Die sind verrückt, aber blöd sind sie nicht. Jetzt werden sie auf Aeneas warten.«
    Im Gegensatz zu seiner Begleiterin, die seine Mannschaft ja nicht kannte, war Lennart sich völlig sicher und wandte sich dem Ringlord zu. »Bevor du fragst, die Wölfe bleiben, wo sie sind, interessieren sich offensichtlich nicht für ein bisschen Feuer am Himmel. Falls es dir trotz der ganzen Schemen entgangen sein sollte, es ist Nacht. Dürfen wir eine kleine Pause einlegen? Wir können uns dabei gemeinsam überlegen, wie wir an den Biestern vorbeikommen.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, ergriff er bereits Aeneas’ Arm und zog ihn ein Stück in den Wald zurück. »Hier ist es angenehmer. Setz dich, direkt hinter dir ist ein Baum!«
    Sein Begleiter ließ sich mit einem Seufzen gegen den Baum sinken und schloss die Augen. »Am liebsten würde ich dich erwürgen, aber danke, Lennart, danke für deine Hilfe heute!«
    Der reckte und streckte sich erst einmal. Er fühlte sich in der Tat müde und verspannt. Es war nicht einfach gewesen, den blinden Begleiter durch den Wald zu führen, und sich stets bereitzuhalten, den aufzufangen, wenn er stolperte. Für eine Pause war er daher ausgesprochen dankbar. »Möchtest du jetzt, da wir ein wenig Zeit haben, nicht doch mit mir sprechen? Uns predigst du unentwegt, über Probleme zu reden.«
    Der Ringlord hätte gelacht, wenn ihm nicht eher nach Heulen zumute gewesen wäre. Welche Probleme man auch immer durch Reden lösen konnte, seins gehörte sicher nicht dazu. Müde erwiderte er: »Es gibt nichts zu bereden.«
    Erma kam hinzu und hockte sich vor ihn. »Ich würde mir gern Ihre Schulter ansehen.«
    Er hob abwehrend die rechte Hand. »Das ist nicht nötig. Fühlt sich alles wunderbar an.«
    Lennart lachte verhalten. »Sei nicht so ängstlich! Erma wirkt vielleicht ein bisschen grob, hat jedoch sanfte Hände. Das hab ich vorhin gesehen. Vertrau mir!«
    Die so Gelobte sah ihn daraufhin zwar pikiert an, unterstützte ihn aber verbal: »Ich verspreche, vorsichtig zu sein. Solange wir keinen Heiler haben, sollte ich zumindest nachsehen, ob sich eine Entzündung entwickelt. Kommen Sie, Aeneas, seien Sie tapfer!«
    Der Ringlord wollte gerade etwas erwidern, als eine gewaltige Explosion die Nachtstille durchbrach. Detonation über Detonation erfolgte. Donner grollte und Sturm peitschte durch den Wald. Der Himmel glühte hellrot, durchzogen von grün schimmernden Streifen. Ein Summen wie von zig Millionen Bienen erfüllte die Nacht.
    Erma starrte in fassungslosem Entsetzen auf das Gebirge.
    Lennart beugte sich über seinen Freund, der aufspringen wollte, und murmelte: »Tut mir leid.«
    Mit diesen Worten donnerte er ihm die Faust unters Kinn. Aeneas kippte lautlos zur Seite. Die Assistentin starrte ebenso entsetzt wie gerade noch auf den glühenden und rauchenden Berg jetzt auf die beiden Männer. Der Jüngere sah zu ihr auf und hielt die weißleuchtende Kette in der Hand.
    »Was hast du getan?«, fragte sie völlig verwirrt.
    »Was ich tun musste. Glaub ich zumindest! Die Kette fing an zu strahlen, ist aber immer noch eiskalt. Sie haben mir doch den ganzen Quatsch vom Aufsaugen schwarzer Magie erzählt. Meinen Sie, ich lass zu, dass Aeneas so etwas versucht?« Er stöhnte verzweifelt auf. »Ich musste doch was unternehmen und weiß nicht, ob das richtig war.«
    »Glaubst du, sie ist ungefährlicher, wenn du sie trägst?«
    Er zuckte die Achseln. »Spüren tu ich jedenfalls nix. Soll ich sie lieber wegwerfen?«
    Erma starrte von Lennart zu Aeneas und wieder zurück. Aber sie konnten sich nicht weiter um dieses Problem kümmern, denn hinter ihnen erklang ein bedrohliches Heulen. Die Wölfe waren offensichtlich von ihrer abwartenden Haltung abgekommen und kamen näher.
    Die Magier drehten sich um und sahen ihnen mit mulmigem Gefühl entgegen.
    »Jetzt hätten wir Aeneas gut gebrauchen können«, murmelte Erma frustriert. »Vertraust du darauf, dass sie uns nicht töten wollen?«
    Lennart schluckte schwer, sah sich automatisch nach seinem Freund um und erstarrte. Dunkle Gestalten in langen Kutten standen vor ihm. Sie hatten den ohnmächtigen Ringlord zwischen sich und eine Gestalt hielt ihm einen Dolch an die

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