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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Kehle.
    Es ertönte ein kehliges »Schnell! Keine Tricks, sonst stirbt er!«
    Erma wirbelte herum und ließ ihr Schwert sinken.
    Die Fremden nahmen die Menschen in ihre Mitte und schweigend eilten sie mit ihnen in den Wald zurück.

    Erik träumte gerade davon, wie sein Vater ihn dankbar in die Arme schloss, als Explosionsgeräusche die Höhle erfüllten. Staub und Gesteinbröckchen wirbelten durch die Luft. Die Druckwelle war selbst in der Höhle noch wahrnehmbar. Er spürte ein Brausen in den Ohren und es fiel ihm schon schwer, sich zu erheben.
    »Was war das?«, kreischte Anna.
    »Das gibt’s doch nicht«, brüllte Adrian gegen den Lärm an. »Wer hat mit meinem Dynamit gespielt?«
    Gerrit, der die erste Wache übernommen hatte, taumelte in die Höhle. »Ich war´s nicht, ehrlich! Der Himmel glüht und der Hügel ist voller Wölfe. Die kommen bestimmt bald hierher.«
    »Was machen wir jetzt?«, keuchte Holly.
    Erik zeigte selbst noch völlig verblüfft auf einen Spalt in der Höhlenwand direkt neben ihm. »Der war vorher nicht da. Wir sollten in Erwägung ziehen, uns hindurchzuzwängen.«
    Adrian schubste ihn zur Seite und untersuchte den Spalt. »Glaubt´s mir, oder glaubt´s mir nicht! Das ist eine Art Tür. Der Stein lässt sich verschieben. Eigentlich gar nicht schlecht, dass die hiesigen Bewohner sich so gut mit dem Buddeln auskennen.«
    Das Wolfsgeheul kam näher und die Jugendlichen verschwanden durch die Felsentür. Erik und Adrian schoben den Stein hinter sich wieder zurück und sofort umgab sie völlige Finsternis.
    Da sie ihre Taschenlampen verschenkt hatten, waren sie äußerst dankbar darüber, dass Anna wieder eine Lichtkugel formen konnte.
    Eriks Frage, ob er das mit dem Licht auch mal versuchen sollte, wurde einstimmig verneint.
    Vor ihnen lag ein enger Gang. Nach einigen Metern bemerkte Gerrit: »Das sind keine Gänge von den Höhlenmenschen. Hier sind Rohre zur Belüftung, und seht euch mal die Stützen an. Hier sieht es anders aus, viel sicherer und nicht so primitiv.«
    »Vielleicht sind wir auf dem Weg zu meinem Vater«, schlug Erik vor.
    »Oder auf dem Weg zum Schlangenmann«, erwiderte Adrian matt. »Seid bloß wachsam!«
    Mit äußerst gemischten Gefühlen gingen sie weiter.
    »Da kommt wer«, raunte Gerrit.
    Anna ließ sofort die Lichtkugel verschwinden. Wie versteinert blieben alle stehen.

9. Kapitel
    Aeneas erwachte von einem stechenden Schmerz in der Schulter und hörte Ermas frustrierte Stimme. »Sie sieht überhaupt nicht gut aus. Aber das war ja zu erwarten bei all der Bewegung. Wir benötigen dringend einen Heiler. Ich kann mit diesem blöden Iridium-Armband gar nichts tun.«
    »Dann lassen Sie es doch auch«, beschwerte er sich uncharmant.
    »Hey, du bist ja wach. Mach mal die Augen auf! Kannst du mich sehen?« Lennarts Stimme klang schrecklich laut und munter.
    Er öffnete die Augen und sah direkt in das lächelnde Gesicht seines Adjutanten. »Auf diesen Augenblick habe ich gewartet. Jetzt sieh dich besser vor!«
    Aeneas blickte sich weiter um. Sie befanden sich in einer Felsenhöhle, deren Wände allerdings sorgfältig behauen waren. Der einzige Ausgang wurde von einer schweren Holztür verschlossen. Öllampen sorgten für ausreichend Licht. Tisch und Stühle, ebenfalls gut geschnitzt, standen in der Mitte. Er selbst lag auf einer Bank, und vor ihm hockten Erma und Lennart. Er versuchte, sich zu erinnern. Es hatte eine Explosion gegeben und jemand hatte ihn niedergeschlagen. Irritiert wanderte sein Blick zurück zu Lennart.
    Der erriet, was seinem Freund durch den Kopf ging, und nickte. »Tut mir leid, ich war´s wirklich. Weil du so verstockt warst, musste ich meine Entscheidungen allein treffen. Ich hatte es dir gesagt.«
    »Warum hast du das getan?«, fragte Aeneas verständnislos.
    »Wegen der Kette«, wurde trotzig erwidert.
    Der Ringlord betaste sofort seinen Hals. »Wo ist sie?«
    »Ich hab sie weggeschmissen. Was hattest du bloß damit vor?«
    »Unwichtig!« In stiller Verzweiflung schloss er die Augen. Seit er diesen Planeten betreten hatte, reihte sich Katastrophe an Katastrophe. Eine Berichterstatterin des Rhanlords war zugegen, der Berg gesprengt und Karon frei. Jetzt blieben fünf Tage, um zumindest die Kinder zu finden und zur Oberin zu schicken. Und dann ...? Im Kampf zu sterben war eins, aber darauf zu warten, dass er zusammen mit dem Planeten in die Luft flog, war vielleicht die leichteste Alternative, allerdings trotzdem nur schwer zu ertragen. Ermahnungen aus

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